[Zitat] Fjodor Dostojewski über moderne Negationisten

Der moderne Negationist erklärt sich offen für die Ratschläge des Teufels und behauptet, dass sie eher zum Glück des Menschen führen als die Lehren Christi. Für unseren törichten, schrecklichen russischen Sozialismus (unsere Jugend ist darin verwickelt) ist es eine Richtlinie und, wie es scheint, eine sehr mächtige: die Brotlaibe, der Turmbau zu Babel (d.h. die zukünftige Herrschaft des Sozialismus) und die völlige Versklavung der Gewissensfreiheit – das ist es, was der verzweifelte Negationist anstrebt.

Der Unterschied ist, dass unsere Sozialisten (und es sind nicht nur die heimlichen Nihilisten) bewusste Jesuiten und Lügner sind, die nicht zugeben, dass ihr Ideal das Ideal der Nötigung des menschlichen Gewissens und der Reduzierung der Menschheit auf das Niveau von Vieh ist. Während mein Sozialist (Iwan Karamasow) ein aufrichtiger Mann ist, der freimütig zugibt, dass er mit den Ansichten des Großinquisitors übereinstimmt und dass das Christentum den Menschen viel höher erhoben zu haben scheint, als es seine tatsächliche Position ihm zugesteht. Die Frage, die ich ihnen stellen möchte, kurz zusammengefasst, wie folgt:
“Verachten Sie die Menschheit oder respektieren Sie sie, Sie – ihre zukünftigen Retter?”

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

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[Zitat] Roberto Saviano (Ein mutiger Mann über Angst)

Was auch immer ich mir für mein Leben wünsche, Tatsache ist, ich habe Gomorrha* geschrieben, und ich zahle jeden Tag den Preis dafür. (…)

Ich werde oft gefragt, ob ich Angst habe, dass die Mafia mich umbringt. “Nein”, sage ich dann, und dabei belasse ich es. Mir ist klar, dass die meisten Leute mir nicht glauben werden, aber es ist tatsächlich wahr. Es ist wirklich so. Ich habe vor vielen Dingen Angst, aber nicht vor dem Sterben. Manchmal denke ich über den Schmerz nach, darüber, wie es wäre, schmerzhaft zu sterben. Aber im Großen und Ganzen denke ich, so überraschend es auch sein mag, nicht so oft ans Sterben.

Es gibt noch andere Dinge, die mir Angst machen. Mehr als vor dem Sterben habe ich Angst, dass mein Leben nie wieder normal wird. Ich habe mehr Angst davor, mein ganzes Leben so zu leben, als vor dem Sterben.

Es gibt noch eine andere Angst, die schlimmer ist als alles andere. Es ist die Angst, diskreditiert zu werden. Das ist jedem passiert, der jemals für seine Überzeugungen getötet wurde. Es ist jedem passiert, der Verbrechen gemeldet oder unbequeme Wahrheiten gesagt hat. So erging es auch Don Peppe Diana, dem Priester, der 1994 in Casal di Principe erschossen wurde, weil er gegen die Mafia gepredigt und gedroht hatte, Mitgliedern der Camorra die Sakramente zu verweigern. Nach seinem Tod wurde er einer Verleumdungskampagne ausgesetzt, die ihm unzüchtiges Verhalten und Verbindungen zur Camorra vorwarf. Federico Del Prete, der 2002 in Casal di Principe ermordete Gewerkschafter, wurde am Tag seiner Beerdigung mit falschen Anschuldigungen an den Pranger gestellt. Sie taten es mit Giovanni Falcone, dem 1992 von der Cosa Nostra ermordeten Anti-Mafia-Magistraten; sie taten es mit dem Journalisten Pippo Fava. Und irgendwie finden sie immer ein offenes Ohr, um die Toten schlecht zu reden. Kaum haben die Medien angefangen, über meinen Tod zu berichten, fangen die bösen Gerüchte an. Sobald ein Kind bei einer Schlägerei getötet oder ein Priester während der Messe erstochen wird, schwirren die Gerüchte wie Fliegen umher.
Und das Rad dreht sich weiter. Der Medienzirkus muss in Bewegung bleiben.

Ich werde nie vergessen, was der Ex-Ehemann der ermordeten russischen Enthüllungsjournalistin Anna Politkowskaja am Tag nach ihrem Tod sagte: “Es ist besser so: besser zu sterben als in Verruf zu geraten. Anna hätte das nicht ertragen können.” Man hat mir gesagt, dass sie geplant hatten, ihr eine Falle zu stellen. Nicht lange vor ihrer Ermordung versuchten sie, sie zu entführen. Der Plan war, sie unter Drogen zu setzen, pornografische Filme von ihr zu machen, sie um die Welt zu schicken und ihre Kampagne für Informationsfreiheit zu diskreditieren. Das ist es, was mich niederdrückt: die Angst, dass ich auf irgendeine Weise diskreditiert werde, dass es sich an mich heranschleicht und ich nicht in der Lage bin, mich oder mein Schreiben zu verteidigen. Ich habe das Gefühl, dass das schon passiert, dass die Leute, die sagen: “Er lügt, er plagiiert, er verleumdet uns”, am Ende wichtiger sind als meine eigenen Recherchen, meine eigenen Versuche, zu untersuchen, wie die Dinge funktionieren. Mir wird ständig vorgeworfen, dass ich versuche, mit der Mafia Geld zu verdienen, dass ich Neapel beleidige, dass ich mir etwas ausdenke. Das ist eine Art, das, was ich sage, leiser zu machen. “Wir wissen das alles, es wurde bereits darüber geschrieben”, ist eines der Dinge, die sie sagen. Wenn sie sagen würden: “Nichts davon ist wahr”, wüssten wir, dass sie nur Sprachrohre für die Mafia sind. Aber wenn sie sagen: “Wir haben das alles schon einmal gehört”, ist das eine subtilere Art, mich zu untergraben.
Ich werde nicht nur von der Camorra angegriffen, sondern auch von Teilen der Zivilgesellschaft und sogar von den Journalisten, die sich dafür schämen, dass sie sich nie gegen die Mafia geäußert haben und dass ihr Schweigen sie zu Komplizen gemacht hat.

Roberto Saviano

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[Zitat] Peter Boghossian über Parrhesia und soziale Gerechtigkeit

„Die alten Griechen hatten dafür ein Wort: „Parrhesia“.
Parrhesia bedeutet Offenheit, es bedeutet, die Wahrheit zu sagen. Es ist das Sprechen unter Risiko, wenn man von Feindseligkeit umgeben ist. Es bedeutet, offen zu sprechen, ohne Zweideutigkeit oder Verheimlichung. Parrhesia ist Kühnheit, es ist das Sprechen mit Aufrichtigkeit und nicht, weil man jemandem schmeicheln oder eine persönliche Belohnung ernten will. Parrhesia ist Offenheit. Es ist Offenheit, nicht Überredung. Man überredet niemanden mit Parrhesia. Im Angesicht der Gefahr die Wahrheit zu sagen, ist auch ein moralischer Akt. Man versucht, einen möglichen Fehler im Denken einer Person aufzuzeigen und ihn zu beheben.
Im Angesicht der Gefahr die Wahrheit zu sagen, ist eine Pflicht. Und oft ist es die einzige Möglichkeit, Probleme zu lösen und die Verbreitung gefährlicher Ideen zu verhindern.

Und genau das werde ich heute tun. Ich werde ganz direkt über die Komponente der Ideologie der sozialen Gerechtigkeit sprechen, die von vornherein darauf abzielt, Parrhesia zu zerstören und damit auch unsere Redefreiheit, unsere kognitive Freiheit und unsere Fähigkeit zu ehrlicher und offener Kommunikation.

Parrhesia ist der Feind der sozialen Gerechtigkeit. Soziale Gerechtigkeit ist der Feind von Parrhesia.

Die Ideologie der sozialen Gerechtigkeit zerstört mit absicht unsere Fähigkeit, direkt zu sein und moralisch unzeitgemäße Ansichten zu äußern.“

Peter Boghossian

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Einblicke in die Kommunikationsstrategien der Regierung

Ein weiterer Kommentar zum Zeitgeist
(aus der Reihe: you can’ make this shit up)

Die Auszüge aus dem Papier „Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen“
(VS-nur für den Dienstgebrauch), auf die sich dieser Artikel bezieht, zeigen sehr deutlich die Kommunikationsstrategien der Regierung und welche Methoden angewendet werden.

Wann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem sich die Bürger offiziell manipuliert fühlen dürfen, ohne sich als Verschwörungstheoretiker oder dergleichen diskreditieren lassen zu müssen? Gibt es diesen Zeitpunkt überhaupt und wer legt den Zeitpunkt fest?
Darf ich diesen Moment für mich selber festlegen? Oder sind nur diejenigen zu einer Definition berechtigt, die ihrerseits bereits im Verdacht stehen (Massenmedien, Parteien), andere zu manipulieren? Dann hätten wir den Bock zum Gärtner gemacht.
Wann also darf ich mich manipuliert fühlen?

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[Zitat] Søren Kierkegaard und wie die Welt untergehen wird

„In einem Theater brach hinter der Bühne ein Feuer aus. Der Clown kam heraus, um das Publikum zu warnen; sie hielten es für einen Scherz und applaudierten. Er wiederholte es und der Beifall war noch größer.
Ich glaube, genau so wird die Welt untergehen: unter allgemeinem Beifall von Menschen, die glauben, es sei ein Scherz.“

Søren Kierkegaard

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