Ein weiterer Kommentar zum Zeitgeist
aus der Reihe: how did we get to this point?
Im November 2024 wurde das sogenannte „Selbstbestimmungsgesetz“ [1] in Kraft gesetzt. Es scheint so zu sein, dass nicht wenige Menschen denken, es sei eine Initiative von „perversen Männern für perverse Männer“. Die Prämisse ist nicht nur falsch, sondern dazu geeignet, die Wirklichkeit noch ein Stück weiter zu verzerren.
Schauen wir zuerst einmal, auf die Meinung der durchschnittlichen Bürger. Aus einer Befragung von YouGov aus dem Oktober 2024 lässt sich folgendes Bild ableiten:
Mehr Frauen (51 %) als Männer (43 %) befürworten das Selbstbestimmungsgesetz (durchschnittlich 47 %).
Quelle: yougov.de | [2]
Nur ein kurzer Blick auf die namentliche Abstimmung im Deutschen Bundestag zeigt ziemlich eindrücklich, wer auf politischer Ebene die Verantwortung für dieses Gesetz zu tragen hat.
Quelle: www.bundestag.de [3]
Von 470 männlichen Mitgliedern des Bundestages stimmten 204 mit JA und 191 mit NEIN ab. Der Einfachheit halber nehmen wir hier eine Ratio von eins zu eins an.
Von 264 weiblichen Mitgliedern des Bundestages stimmten 168 mit JA und 60 NEIN ab. Der Einfachheit halber nehmen wir hier eine Ratio von eins zu drei an (gerundet: 180 zu 60).
Es haben also in Relation wesentlich mehr Frauen diesem Gesetz zugestimmt als Männer.
Kritische Stimmen sind per se toxisch und sollten kriminalisiert werden. Oder?
GENF – Die Sonderberichterstatterin über Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Reem Alsalem, hat heute ihre Besorgnis über die Auswirkungen des deutschen Gesetzes zur geschlechtlichen Selbstbestimmung auf die Menschenrechte von Frauen und Mädchen zum Ausdruck gebracht. Das Gesetz erlaubt die Änderung des rechtlichen Geschlechts auf der Grundlage der Selbstidentifikation und beseitigt damit frühere gerichtliche und medizinische Anforderungen.
Sie sagte, dass das Gesetz, das am 1. November 2024 vollständig in Kraft tritt, zwar darauf abzielt, die Rechte von Transgender-Personen zu stärken, aber die Sicherheit, Privatsphäre und andere Menschenrechte von Frauen und Mädchen untergräbt, insbesondere derjenigen, die von männlicher Gewalt betroffen sind.
„Dem Gesetz zur geschlechtlichen Selbstbestimmung fehlen die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen, um den Missbrauch des Verfahrens durch Sexualstraftäter und andere Täter von Missbrauch und Gewalt zu verhindern, auch in Räumen, in denen nur ein Geschlecht lebt“, sagte Alsalem.
Quelle: www.ohchr.org [4]
Übersetzung und Hervorhebungen: www.skynetblog.de
Und was sagt die Partei des Bundeskanzlers dazu? [6] [7]
Sie haben Sinn für Humor. Und Sexisten sind immer nur andere.
2.800.000 Millionen Views und 3000 Likes (0,1 %).
Was sagt die Partei für Bürgerrechte und Freiheit zu dem Gesetz?
Augenscheinlich haben zwei Drittel der FDP-Bundestagsfraktion leider das Memo nicht rechtzeitig erhalten, dass die FDP kein Teil von Bündnis 90/Die Grünen ist. 70 % der FDP-Bundestagsabgeordneten haben dem Selbstbestimmungsgesetz zugestimmt. Das ist weit mehr als der Bundesdurchschnitt von 47 %.
Ein Drittel der FDP-Bundestagsfraktion wundert sich darüber, dass der „Partei der Freiheit und Bürgerrechte“ die Mitglieder und Wähler davon laufen und warum sie inzwischen aus den Landtagen gekegelt werden.
Die ehemaligen Wähler und Mitglieder der FDP wundern sich inzwischen über gar nichts mehr, was diese Partei alles auf das Tablett bringt. Die Wetten, dass die FDP beim nächsten Mal in den Bundestag einziehen wird, stehen schlecht. Sehr schlecht.
Ich habe die FDP jahrelang selbst gewählt und auch mich haben sie verloren. Und ich bin sehr froh darüber, der FDP vor der letzten Bundestagswahl meine Stimme nicht mehr gegeben zu haben. Ich bin für diesen Mist nicht mitverantwortlich. Freiheit und Bürgerrechte sehe ich durch diese Partei nicht mehr gewahrt, sondern bedroht. Und eine große Gefahr für Deutschland ist es, dass, wenn die FDP zu Grabe getragen wird, der liberale Gedanke als solcher mit beerdigt wird.
Es ist exakt so, wie Mario Thurnes sehr klug für Tichys Einblick formuliert hat:
Das „Selbstbestimmungsgesetz“, mit dem die FDP zugestimmt hat, das Aussprechen der Wahrheit zu kriminalisieren.
Quelle: www.tichyseinblick.de | 04.11.2024 [8]
Und zum Schluss noch ein kurzer Blick auf das Abstimmungsergebnis der Schwefelpartei:
Kein einziges Mitglied der AfD hat diesem Gesetz zugestimmt. Vielen Dank dafür.
Aber leider darf man diese Partei ja nicht wählen, sonst ist man ein Rechtsextremist. Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Aber jammern Sie sich nicht über das Ergebnis, sondern übernehmen Sie die Verantwortung über Ihr eigenes Handeln.
Lassen Sie mich dazu in drei Punkten eindeutig Stellung nehmen.
Erstens:
Männer sind keine Frauen; auch wenn sie Lippenstift und Röcke tragen, können sie keine Kinder bekommen. Aus Markus wird nicht Tessa. Und das Aussprechen dieser Wahrheit zu kriminalisieren und mit Geldstrafen zu bedrohen, ist selbst ein krimineller Akt in einer freien Gesellschaft.
Zweitens:
Ich weigere mich, eine Geschlechtsidentitätsstörung (ICD-10 F64.-) zu normalisieren und als Norm für eine Gesellschaft anzuerkennen. Ebenso werde ich Schizophrenie nicht als normales Verhalten anerkennen.
Für diese Störung gibt es wirksame Therapien, die wir anwenden sollten, um Betroffenen zu helfen, ohne es als Modetrend zu glorifizieren.
Frauen, die Brüste zu amputieren und Männern das Geschlechtsteil, nur um ihren Wahnvorstellungen irgendeine Art von Substanz zu verleihen, ist ein Verbrechen in Form eines medizinischen und psychologischen Experimentes. Wir akzeptieren auch nicht eine Body Integrity Identity Disorder als Norm und amputieren gesunden Menschen die Beine.
Wer dazu schweigt, stimmt zu. Es ist eine Deformation der Realität.
Drittens:
Es gibt nur zwei biologische Geschlechter. Aus Gründen der psychologischen Hygiene weigere ich mich an diesem Diskurs, der eine mentale Erkrankung zu normalisieren versucht, teilzunehmen. Und dass jetzt versucht wird, in dieser Debatte kritische Stimmen zu kriminalisieren, zeigt deutlich, mit wem wir es zu tun haben.
Menschen schauen mich jedes Mal schräg an, wenn ich sage, dass ich ein Antifeminist bin, weil ich für Gleichberechtigung und Frauenrechte bin, denn es sind Bürgerrechte.
Vielleicht verstehen sie es eines Tages endlich, wenn sie ihre defekte Freund-Feinderkennung in den Griff bekommen könnten. Und schauen sie sich an, wie die „echten Feministinnen“ abgestimmt haben.
Na dann …
@c_lindner
@fdp
@MMFischbach
@maxmordhorst
@AfDimBundestag
Quellennachweise:
[1]
https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2024/206/VO.html
[2]
https://yougov.de/society/articles/50835-das-selbstbestimmungsgesetz-stosst-unter-deutschen-auf-akzeptanz
[3]
https://www.bundestag.de/parlament/plenum/abstimmung/abstimmung?id=910
[4]
https://www.ohchr.org/en/press-releases/2024/10/germany-gender-self-id-law-fails-address-implications-women-and-girls-says
[5]
www.skynetblog.de/about-us/uebersetzungen-und-transkripte
[6]
https://x.com/spdbt/status/1693903242290172250
[7]
https://www.spd.de/programm/grundsatzprogramm
[8]
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/christian-lindner-scheitert/
[9]
https://www.pro-medienmagazin.de/geteilte-meinung-ueber-gesetz-zum-geschlechtswechsel/
Update 07. November 2024
Wenn bei einer Umfrage im Jahr 2022 die Hälfte der FDP Wähler gegen das Selbstbestimmungsgesetz gewesen ist, aber die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten der FDP 2024 dem Gesetz zugestimmt hat, dann hat die FDP Bundestagsfraktion Quantitativ zu der Position der Grünen Wähler (71 % Zustimmung) aufgeschlossen.
Selbst unter der Wählerschaft von Grünen und Liberalen geht die Meinung bei dem Thema auseinander. 71 Prozent der Grünen-Wähler begrüßen demnach das Gesetzesvorhaben zum Geschlechtswechsel durch Selbstauskunft. Bei den FDP-Wählern ist jedoch laut der Umfrage jeder Zweite dagegen.
Quelle: www.pro-medienmagazin.de | 22.07.2022 | [9]
Was ist schlimmer?
Das aussprechen der Wahrheit zu kriminalisieren?
Oder
Das pathologisieren von menschlichem Verhalten, das zwar selten ist, aber im natürlichen (nicht normalen) Spektrum dessen liegt, wie sich Menschen eben verhalten „können“ bzw. auch unbewusst verhalten „müssen“ und einer damit einhergehenden, möglichen Zwangsbehandlung und Verwahrung in einer geschlossenen Anstalt?
Oder kommt das in etwa auf das selbe hinaus?
Was die Norm ist, also das Normale, hat mit der Quantität zu tun und rein gar nichts damit, ob etwas Gesund ist oder nicht (gutes Beispiel – fasst alle Nahrungsmittel, die in einem Supermarkt bzw. Discounter verkauft werden – das Verhalten diese Dinge zu kaufen und zu konsumieren, ist zwar nicht gerade Gesund bzw. gesundheitsfördernd, aber kann und muss sogar als Normal angesehen werden).
Ich bin zwar auch nicht für das gender blurring (geschlechtsspezifische Vermischung usw.) und dass es nur zwei humanoide biologische Geschlechter[1] gibt (mit einer Ausnahme, welche die Regel bestätigt), ist für mich unanfechtbarer Fakt.
Aber das pathologisieren von menschlichem Verhalten[2] ist für mich ebenso ablehnungswürdig, insbesondere dann, wenn es überhaupt keine validen Nachweise einer so genannten psychischen Krankheit gibt. Im übrigen trifft das auf ALLE so genannte „mental disorders“ / geistige Störungen zu, die im ICD (F) bzw. DSM aufgeführt sind. Das hat selbst Thomas Insel, ehemaliger Direktor (nicht irgend ein Wald- und Wiesen-Psychiater) des NIMH (USA) 2013 in seinem Blog zugegeben und daran hat sich bis heute, soweit ich das verfolge, seit mehr als einem Jahrhundert intensiver Forschung, nichts geändert. Auch Sigmund Freud sagte (Sinngemäß): „dass diese psychischen Krankheiten erst noch gefunden / nachgewiesen werden müssen“ – Pustekuchen, nichts, nada!
Das menschliche Gehirn kann das alles von ganz alleine bewerkstelligen, ohne irgend einer Krankheit (des biologischen MODELLS, auf dem die Psychiatrie beruht und sich darauf bezieht). Die Kriegszitterer im / beim WWI sind ein gutes Beispiel dafür und wie man diese wieder „gesund“ folterte / therapierte.
Unter Einfluss von psychedelischen Substanzen wie z.B. LSD, DMT, Mescalin, Psilocybin, THC usw. (einst Modellpsychose genannt), kann man sogar den Traumzustand im Schlaf in das Wachbewusstsein holen / überführen und was im Traum alles möglich ist, also das Gehirn von ganz alleine alles tun bzw. halluzinieren kann ist Geschichte und dürfte kaum ein Geheimnis mehr sein – das Gehirn kann das aber auch ohne[5] Psychedelika.
Have a nice one!
[1] https://www.therealsystemerror.de/lucid-blog/kurz-verlinkt-chromosom-23-nichts-ist-so-wie-es-scheint
[2] https://www.therealsystemerror.de/lucid-blog/pathologisierung-der-gesellschaft-nein-danke
[3] https://www.therealsystemerror.de/tag/thomas-insel
[4] https://www.therealsystemerror.de/von-den-behandlungen-in-der-psychiatrie
[5] https://www.therealsystemerror.de/lucid-blog/psychedelische-erfahrung-durch-placebos
LUCiD Blog
Nachtrag:
Sorry, ich habe wohl zwei Marker im Text vergessen, die unten aufgeführt sind und zwar [3] und [4].
[3] bezieht sich, wie der Name schon vermuten lässt, auf den ehemaligen Direktor des NIMH, Thomas Insel und seine Aussage in seinem Blog
[4] bezieht sich auf das biologische Modell, sowie die Behandlungen und Therapien in der Psychiatrie
LUCiD Blog
Noch ein Nachtrag zum Traumzustand (weitgehend meine eigene Theorie).
Sowie es den allermeisten Menschen im Traum, während des Schlafens, nicht bewusst ist dass sie Träumen und das geträumte / halluzinierte Geschehen als wahr / real angenommen wird, ist es auch mit den so genannten psychischen Krankheiten.
Das humanoide, psychische System, also das Gehirn schaltet selbst von „Normalität“ auf „Ausnahmezustand“ (auch die Trauer ist ein Ausnahmezustand).
Die Kriegszitterer damals hatten nur zwei Möglichkeiten. Entweder als Deserteur hingerichtet zu werden, oder zurück in die Hölle der Front zu gehen – das Gehirn / die Psyche fand einen dritten Ausweg indem es auf „Krank“ umschaltete und zwar so, dass der Organismus im Wachzustand, also das Wachbewusstsein selbst nicht erkannte, dass das eigene psychische System / Gehirn im „Simulationsmodus / Schauspielmodus“ ist, um glaubhaft als krank anerkannt zu werden und nicht mehr an die Front zu müssen. Die Läute konnten dann oft nicht mehr sehen oder gehen, sie zitterten oft unwillkürlich am ganzen Leib (daher die Bezeichnung) usw.
Die Psychiater der damaligen Psychiatrie, die im übrigen laut Thomas Szasz aus der Inquisition entsprang, also selbst schon auf einer Religion bzw. Massenhypnose („Massenwahn“) beruht, erdachte dann Mittel und Methoden, die nicht nur von ungefähr an Folter erinnern, um diese Menschen so zu behandeln, dass sie wieder zurück an die Front geschickt werden konnte.
Ein sehr dunkles Kapitel der Medizin- und insbesondere der Psychiatriegeschichte, aber dieses Dunkle in der Medizin ist, auch wenn es in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen wird, eher die Regel als die Ausnahme, wie z.B. ein Dr. Gerd Reuther mit seiner Frau Renate Reuther zu berichten wissen.
Ebenso halte ich es mit all den so genannten psychischen Krankheiten. Der menschliche Organismus merkt das etwas mit der Realität nicht stimmt und ganz und gar nicht in Ordnung ist, kann das aber nicht konkretisieren und findet auch keinen Ausweg aus dieser vom Falschen geprägten Gesellschaft. Es entstehen oft kognitive Dissonanzen, die ggf. wieder rationalisiert werden können. Gelingt das jedoch nicht, also das schönreden bzw. rationalisieren vom Absurden schaltet der Organismus selbst auf krank um, denn für eine Krankheit kann ja im Allgemeinen niemand etwas (wenn nicht offensichtlich wegen dem Lebensstil o.Ä.) und so erhält der Betroffene einen vermeintlichen Krankheitsgewinn in Form von Zuwendung und einer Auszeit aus der Gesellschaft und dem Zwang darin Funktionieren zu müssen. „Vermeintlich“ deshalb, weil die Behandlungen und Therapien der Psychiatrie erst richtig biologisch krank machen können und das auch allzu oft tun und dieser Krankheitsgewinn mit erheblich verringerter Lebensqualität und Lebenszeit bezahlt werden muss. Im Falle der so genannten „Body Integrity Identity Disorder“oder „Body Dysmorphic Disorder“ sogar mit Verlust von Körperfunktionen und / oder Körperteilen – irren ist halt auch all zu menschlich, auch wenn die Irrung zu Weilen wie eine Krankheit aussieht!
LUCiD Blog
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Wenn ich fragen darf, wer wird denn Ihrer Meinung nach „pathologisiert“?
Kinder, die einem Modetrend* (Jonathan Haidt) so weit hinterherlaufen, bis es „ungesund“ wird und ihnen die Geschlechtsteile entfernt werden?
Oder die Eltern, die dies verhindern wollen und in der Öffentlichkeit dann als „Transphob“ (Kunstwort) gebrandmarkt werden? Und jetzt mit Geldstrafen und dem Verlust des Sorgerechts durch Gesetze zusätzlich bedroht werden?
*Und ich habe bewusst von einem Modetrend gesprochen, der meiner Meinung nach erst dadurch pathologisch wird, weil die Gesellschaft das Verhalten als normal zurückspiegelt. Und sich dann bis zu dem Punkt steigern kann, an dem Amputationen oder das lebenslange Einnehmen von Medikamenten zur Regel werden. Und ein Verbot dieser Kritik (und darauf bezog sich dieser Artikel) würde diesen Prozess nur noch mehr beschleunigen.
Redaktion