Ich habe bereits in dem Beitrag [Studie] Die Veränderungen des Arbeitsmarktes auf die Prognosen zu der Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland hingewiesen.
Das war am 25. Januar 2017.
Dieser Beitrag ist ein Update. Zum einen hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) im Februar 2018 einen Artikel über dieses Thema veröffentlicht und zum anderen habe ich eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) zu diesem Thema an das Arbeitsministerium gesendet.
Der FAZ Artikel bestätigt die Prognosen vom 25.01.2017.
3,4 Millionen Stellen in den kommenden fünf Jahren sollen nach Angaben des Branchenverbands Bitkom hierzulande wegfallen, weil Roboter oder Algorithmen die Arbeit übernehmen. Angesichts von aktuell knapp 33 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entspräche das mehr als jeder zehnten Stelle. Jedes vierte Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern sieht sich durch die Digitalisierung gar in seiner Existenz bedroht. Dies geht aus einer Umfrage des Verbands unter 500 Unternehmen quer durch alle Branchen hervor. Die Ergebnisse lagen der F.A.Z. vorab vor.
Quelle: Julia Löhr | 02.02.2018 | www.faz.net
Lesen Sie den gesamten Artikel auf faz.net.
Informationsfreiheitsgesetz (IFG)
Am 04.11.2017 habe ich eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) an das Arbeitsministerium gesendet.
Titel: Folgen der Automatisierung für den deutschen Arbeitsmarkt.
Auszug aus dem IFG:
Gesetz zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes (Informationsfreiheitsgesetz – IFG)
§ 7 Antrag und Verfahren
(3) Auskünfte können mündlich, schriftlich oder elektronisch erteilt werden.
Die Behörde ist nicht verpflichtet, die inhaltliche Richtigkeit der Information zu prüfen.
(5) Die Information ist dem Antragsteller unter Berücksichtigung seiner Belange unverzüglich zugänglich zu machen.
Der Informationszugang soll innerhalb eines Monats erfolgen. (…)
Eine Antwort habe ich bisher nicht erhalten.
Ich habe mir erlaubt, das Arbeitsministerium am 02.02.2018 erneut anzuschreiben und auf die Verspätung von inzwischen 57 Tagen (Plus 30 Tage Frist) hinzuweisen. Insgesamt 87 Tage ohne Antwort. Hier die Anfrage im Wortlaut:
Sehr geehrte Damen und Herren, bitte senden Sie mir Folgendes zu:
1) Dokumente, aus denen hervorgeht, wie die (ehem) Bundesministerin für Arbeit und Soziales Frau Andrea Nahles zu ihrem Glauben gekommen ist, den sie auf einer öffentlichen Veranstaltung am 09. Mai 2017 folgendermaßen ausdrückte: “Ich glaube einfach schlicht und ergreifend an ihre verkackte Grundthese nicht: das Ende der Arbeit.”
https://re-publica.com/en/17/session/…
2) eine Kopie der Forschungsergebnisse, die belegen können, dass die Untersuchungen von:
The Future of Employment: How Susceptible are Jobs to Computerisation? Dr. Carl Benedikt Frey und Dr. Michael A. Osborne University of Oxford (September 17, 2013) und
Die Roboter kommen 2015 – Folgen der Automatisierung für den deutschen Arbeitsmarkt Carsten Brzeski und Inga Burk ING-Diba Bank Economic Research 30. April 2015
nicht korrekt sind oder nicht mehr aktuell sind.
Während einer öffentlichen Veranstaltung am 09. Mai 2017 fragte ein Bürger aus dem Publikum die Ministerin, warum dass von Frau Nahles propagierte “Erwerbstätigenkonten” im Hinblick auf die Arbeitsplatzverluste durch die Digitalisierung vorteilhafter sei als das bedingungslose Grundeinkommen. Frau Nahles Antwortete:
“Ich glaube einfach schlicht und ergreifend an Ihre verkackte Grundthese nicht: das Ende der Arbeit.”
Andrea Nahles (SPD) am 09. Mai 2017 auf der re:publica [Video ab 49min24sek]
Es handelt sich um ein Original Zitat der (ehemaligen) Bundesministerin für Arbeit Andrea Nahles (SPD), die inzwischen Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion geworden ist.
Es ist offensichtlich, dass es die Bundesregierung in dem vergangenen Jahr versäumt hat, wichtige Schritte einzuleiten um der drohenden Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wirksam entgegensteuern zu können. Der Glaube der Ministerin…
“Unter Glauben versteht man ein Fürwahrhalten ohne methodische Begründung.”
Na dann.
Die Antwort des Ministeriums wird hier auf dem Blog wie immer kostenlos veröffentlicht.
to be continued…
Quellennachweise:
https://www.bitkom.org/
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/digitalisierung-wird-jeden-zehnten-die-arbeit-kosten-15428341.html
https://www.gesetze-im-internet.de/ifg/__7.html
https://re-publica.com/en/17/session/bedingungsloses-grundeinkommen-keine-antwort-auf-den-digitalen-wandel
https://de.wikipedia.org/wiki/Glauben