Hier finden Sie das Gutachten von Professor Dr. Martin Nettesheim (Universität Tübingen), dass im Auftrag des “Staatsministeriums des Landes Baden-Württemberg” erstellt wurde. Untersucht wurden “Die Auswirkungen von CETA auf den politischen Gestaltungsspielraum von Ländern und Gemeinden”.
Informationsfreiheit
“Etwas kurios ist die Tatsache, dass das ursprüngliche Gutachten schon seit dem 8. Januar und die aktualisierte Version bereits seit März vorlag aber erst jetzt veröffentlicht wurde. Zufälligerweise kurz nachdem Mehr Demokratie e.V. eine Anfrage über das 2015 neu eingeführt Informationsfreiheitsgesetz auf Herausgabe des Gutachtens gestellt hatte. Dass die brisanten Ergebnisse nicht sofort veröffentlicht wurden, hat die dringend notwendige Debatte zu den realen Gefahren von CETA weiter hinaus gezögert. Es ist genau diese Art von Zurückhaltung relevanter Informationen, die es Landwirtschaftsminister Hauk erlaubte noch letzte Woche die unzähligen Argumente der CETA und TTIP-kritischen Bewegung als bloße „Angstmacherei“ abzutun und als „politisches Instrument für Organisationen, die damit Geld verdienen wollen, um ihre eigene Arbeit zu finanzieren“.”
Quelle: www.mitentscheiden.de | Sarah Händel (Mehr Demokratie e.V)
“Was Nettesheim dann herausfand, hat es in sich. Denn: Der Schutz der kommunalen Daseinsvorsorge ist alles andere als wasserdicht. Die Ausnahmen, die die EU und Deutschland in das Abkommen hineingeschrieben sind, lassen jede Menge Unklarheiten.
Musste darum sein Gutachten vor der Landtagswahl erst einmal eine Weile in der Schublade liegen, und wurde erst nach der Wahl veröffentlicht? Die Veröffentlichung erfolgte rein zufällig kurz nachdem Mehr Demokratie e.V. eine Anfrage auf Herausgabe des Gutachtens über das neue Informationsfreiheitsgesetz gestellt hatte.”
Quelle: blog.campact.de | 20.07.2016 | Jörg Haas
Was sagt Kretschmanns Sprecher zu diesen Vorwürfen?
“Die Bitte von „Mehr Demokratie“, die Studie zu bekommen, wurde vom Staatsministerium zunächst abgelehnt – mit Verweis darauf, dass es noch nicht abschließend bewertet sei. Erst als der Verein einen offiziellen Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz stellte, gab das Haus von Winfried Kretschmann nach – wohl im Wissen, dass man im Zweifel vor Gericht ohnehin unterliegen würde.
Seit dieser Woche steht die Studie darum nun im Internet – auf einer untergeordneten Webseite der Landesregierung. Eine Pressemitteilung gibt es dazu ebenso wenig wie eine Bewertung. Über die Suchfunktion von der Homepage aus ist das Gutachten nicht zu finden.
Kretschmanns Sprecher Arne Braun weist den Vorwurf zurück, dass die Studie aus inhaltlichen Gründen zurückgehalten wurde: „Zu der Zeit war Wahlkampf, und da war Ceta kein politisch virulentes Thema“.”
Quelle: www.taz.de | 26.05.2016 | Malte Kreutzfeldt
Herrschaftswissen?
Den schon in der Zusammenfassung am Anfang des Gutachtens steht:
Zum schluss noch ein Hinweis:
Das Thema Herrschaftswissen wurde in dem Beitrag
Stopp TTIP und CETA (2) | Transparenz im Dunkeln vom 02.07.2016 schon angesprochen und Gutachten die in Schubladen liegen bleiben, ergänzen dieses Szenario.
Gutachten: