Es findet sich hin und wieder die Behauptung, dass der kommunistische Massenmörder Mao Zedong den Satz: „bestrafe Einen, erziehe Hundert“ geprägt hat (oder auch: töte Einen, erziehe Hundert). Aber es lässt sich für diese Aussage kein eindeutiger Nachweis in der deutschen Literatur finden. Das könnte an der Mystifizierung/Heroisierung der Person des „großen Vorsitzenden“ Mao liegen. Mao Zedong hat allerdings das alte chinesische Sprichwort „Ein Huhn töten, um den Affen Angst einzuflößen“ häufig verwendet, welches wiederum auf das Strategem „Die Akazie schelten, dabei aber auf den Maulbeerbaum zeigen“ zurückgeht.
Strategeme sind mehr als nur Sprichwörter oder Aphorismen.
Sie sind eher eine Art (strategisch) zu denken. Eine Form, die in der westlichen Welt nicht so bekannt ist, eine Chiffre, um komplexe Gedanken vereinfacht darzustellen und auch als etwas Greifbares zu Übertragen, als Strategie zur Verteidigung oder als Angriff. Die bekanntesten Strategeme sind wohl die 36 Strategeme des Generals Tan Daoji. Diese Liste hat sich inzwischen, ähnlich wie das japanische Hagakure, auch in unserem modernen Wirtschaftsmanagement bewährt.
„Die Akazie schelten, dabei aber auf den Maulbeerbaum zeigen“
Wikipedia erklärt dieses Strategem wie folgt:
Den Sack schlagen und den Esel meinen. Die Akazie war der Lieblingsbaum der Kaiser. Der Maulbeerbaum war wichtig für die Seidengewinnung des einfachen Volks. Kritik gegenüber Vorgesetzten wurde indirekt vorgebracht, indem man sich zum gleichen Sachverhalt über andere Personen beschwerte.
https://de.wikipedia.org/wiki/36_Strategeme
Die Strategie von Sun Zi und die Geschichte von dem König He Lu, findet sich auch im Vorwort einiger Ausgaben des Buches Sun Zi – Die Kunst des Krieges.
Die Strategie in der Gegenwart: Der “Rücktritt” von Christian Hirte (CDU)
Merkel habe ihm im Gespräch mitgeteilt, dass er nicht länger Beauftragter für die Neuen Länder sein könne. „Ihrer Anregung folgend, habe ich daher um meine Entlassung gebeten“, erklärte er. (…)
Auslöser ist eine Nachricht des 43-Jährigen auf Twitter: Hirte, der aus Thüringen stammt und dort stellvertretender CDU-Chef ist, hatte ausdrücklich zur Wahl des Thüringer FDP-Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich gratuliert, der mit AfD-Stimmen gewählt worden war. Er schrieb an Kemmerich:
„Deine Wahl als Kandidat der Mitte zeigt noch einmal, dass die Thüringer Rot-Rot-Grün abgewählt haben. Viel Erfolg für diese schwierige Aufgabe zum Wohle des Freistaats.“
Der Glückwunsch-Tweet vom Tag der Wahl war am Samstag weiterhin zu sehen. Auch Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) hatte Kemmerich Glückwünsche via Twitter übermittelt, ihren Tweet aber später wieder gelöscht und als Fehler bezeichnet.
Die SPD und die Opposition hatten nach dem Tweet sofort auf Hirtes Rücktritt gedrängt. Jemand, der die Wahlgemeinschaft aus CDU, FDP und AfD als „Mitte“ bezeichne, könne nicht im Auftrag der SPD und damit der Bundesregierung sprechen, erklärte SPD-Chefin Saskia Esken.
„Ihrer Anregung folgend, habe ich daher um meine Entlassung gebeten“, schön gesagt. Wenn Sie also der Meinung sind, dass es in Chemnitz keine “Hetzjagden” gegeben hat und dies nur eine PR Strategie war, packen Sie lieber Ihre Koffer und nehmen die Bilder von den Wänden Ihres Büros, bevor Sie Ihre Meinung laut sagen. Und sollten Sie, sehr zum Missfallen unserer Kaiserin Kanzlerin, Ministerpräsident eines Bundeslandes werden, oder wenn Sie als Oberregierungsrat im Innenministerium arbeiten und den Corona-Lockdown für eine Fehleinschätzung halten, oder… Na ja, Sie wissen schon.
„Ein Huhn töten, um den Affen Angst einzuflößen“
Na dann…