Wahlbeteiligung, Wähler und Nichtwähler. (Teil 6.2) Nichtwähler
Dann bleib ich mal weg
(2005 und 2009) Ausgewertet. Untersucht wurden u. a. das politische Interesse der Nichtwähler, die Distanz zur Politik der Nichtwähler, das Wahlverhalten der Nichtwähler, die Verbundenheit mit Parteien, die Motive der Nichtwahl und die Sozialstruktur der Nichtwähler.
Der Mythos der “Partei” der Nichtwähler
Gespaltene Demokratie
(allerdings schwanken die Anteile recht stark, Abbildung 6).
Politische Partizipation und Demokratiezufriedenheit vor der Bundestagswahl 2013
Wahl und Nichtwahl (Pressehinweise)
Die Studie untersucht erstmals innerhalb von Vierteln mit niedriger Wahlbeteiligung die Gründe für eine Wahlteilnahme oder -enthaltung sowie die dem zugrunde liegenden politischen Einstellungen.
Die Studie basiert auf sechs Gruppendiskussionen mit insgesamt 43 Befragten. Zentrale Ergebnisse sind:
- Die Unterschiede zwischen Wählern und Nichtwählern sind auch in den untersuchten Stadtvierteln groß. Wähler sind selbstbewusster und aktiver, während Nichtwähler von den Problemen des Viertels stärker persönlich betroffen sind und diese als „unlösbar“ beschreiben
- Nichtwähler glauben nicht daran, selbst etwas mit Politik zu tun zu haben und erwarten keine Verbesserung der eigenen Lebenswirklichkeit durch Politik (mehr).
- Klischeehafte Negativbilder von Politikern waren sowohl bei Nichtwählern als auch bei Wählern omnipräsent.
Quelle: www.fes.de | Friedrich-Ebert-Stiftung | Pressehinweise
Wahl und Nichtwahl
(Blaeser et al., 2016, Seite 55)
Maximilian Blaeser, Felix Butzlaff, Matthias Micus, Robert Pausch, Giannina Scalabrino
Wahl und Nichtwahl
Politikeinstellungen und Politik-Hoffnungen in Göttinger Stadtvierteln
Nichtwähler in Deutschland
“Wer geht schon los, nur damit alles so bleibt, wie es ist?”
Manfred Güllner | www.spiegel.de | 22.09.2003 | Interview zur Wahlbeteiligung
Die “Ergebnisse der Studie, die das unabhängige Institut Forsa – Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analyse mbH im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt hat”, basieren auf den Auswertungen von Telefoninterviews.
Eine Zusammenfassung der Studie auf abgeordnetenwatch.de
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:
- ein Großteil der Nichtwähler ist mit der Demokratie zufrieden (71 Prozent), nicht aber mit der tatsächlichen Politik (78 Prozent Unzufriedenheit).
- jeder dritte Nichtwähler bleibt bei Wahlen zu Hause, weil aus seiner Sicht die Politiker “kein Ohr mehr für die Sorgen der kleinen Leute haben” (34 Prozent).
- bei den allermeisten Nichtwählern würde sich die Bereitschaft zur Wahl erhöhen, wenn sich Politiker wieder den Sorgen der “kleinen Leute” annehmen würden (87 Prozent)
- mehr als zwei Drittel der Nichtwähler meint, dass man durch seine Stimmabgabe “etwas” oder sogar “viel” ändern kann (44 bzw. 24 Prozent).
- eine Mehrheit der Nichtwähler interessiert sich stark für das politische Geschehen in Deutschland (61 Prozent), ihrem Bundesland (71 Prozent) und ihrer Gemeinde (74 Prozent)
- das größte Vertrauen haben die Nichtwähler in ihre Gemeinde- und Stadtverwaltung (53 Prozent). Erst dann folgen mit großem Abstand die Landesregierung (42 Prozent), die Bundesregierung (35 Prozent), der Bundestag (34 Prozent) und die Europäische Union (20 Prozent)
Quelle: www.abgeordnetenwatch.de | 18.06.2013 | Redaktion
Die Schlussfolgerungen von Meinungsforscher Güllner:
Nichtwähler haben überwiegend politische Gründe zur Wahlenthaltung – insbesondere die Unzufriedenheit mit der Art und Weise, wie viele politische Akteure heute Politik betreiben. Nach Ansicht von Güllner zeigt sich darin “ein Kommunikationsdefizit zwischen Politiker/innen und Bürger/innen”, das es zu beheben gelte. Ebenfalls müssten “die konkreten politischen Entscheidungen und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung” hinterfragt werden.
Quellennachweise:
Der Mythos der “Partei” der Nichtwähler
Politische Partizipation und Demokratiezufriedenheit vor der Bundestagswahl 2013
ISBN 978-3-95861-494-9
Wahl und Nichtwahl (64 Seiten) PDF Download
Friedrich-Ebert-Stiftung | Pressehinweise | Wahl und Nichtwahl | www.fes.de
Manfred Güllner
Nichtwähler in Deutschland
ISBN: 978-3-86498-530-0
Nichtwähler in Deutschland (87 Seiten) PDF Download
Eine Zusammenfassung der Studie als PDF finden Sie hier.
Interview mit Manfred Güllner auf www.spiegel.de zur Wahlbeteiligung am 22.09.2003
Eine Zusammenfassung der Studie auf www.abgeordnetenwatch.de vom 18.06.2013