Der Nirvana-Fehlschluss und die Utopien der Hybrid-Marxisten

Ein weiterer Kommentar zum Zeitgeist
Aus der Reihe: how did we get to this point?

Das Versprechen des sozialistischen Paradieses blendet grundsätzlich alle realen Bedingungen aus, ansonsten würde sich schon das theoretische Konzept selbst als eine Utopie erweisen. Der Vergleich (zwischen Utopie und Gegenwart) erfolgt daher immer nur mit den schlechtesten Punkten des gegenwärtigen Systems. Gleichzeitig bleibt unerwähnt, dass es nie eine sozialistische Utopie gegeben hat, die als funktionierender Staat (mit mehr als 150 Menschen) Bestand gehabt hätte.

Alle sozialistischen Utopien sind blutig gescheitert. Und es werden immer wieder die gleichen Erklärungsmuster und linken Verschwörungstheorien aus der Kiste geholt, dass entweder ausländische Mächte die Schuld an dem Scheitern ihres idealen Staates hatten, oder es sich überhaupt nicht um einen sozialistischen Staat gehandelt haben soll.

„Das war kein echter Sozialismus“, ist nur eine weitere Form von „Das ist kein wahrer Schotte“ (ein Scheinargument, logischer Fehlschluss, Argumentum ad hominem, kein wahrer Schotte).

Und es ist der Moment, an dem sich der Wunsch in einen Wahn und gleichfalls die Utopie in gefährliche Idiotie wandelt. Es tut mir leid, dass Sie es von mir erfahren müssen, aber…

Wakanda gibt es nicht.

Nirvana-Fehlschluss skynetblog.de

 

Oh, wie schön ist Panama

Beispiel: „Capitol Hill Autonomous Zone“ (kurz „CHAZ“).

Diese „Autonome Zone“ ist in Seattle 2020 während der „Black Lives Matters“ Ausschreitungen entstanden und hat sehr deutlich gezeigt, mit welchem Wahn wir es inzwischen zu tun haben. Die politische und mediale Heuchelei ist fast unbeschreiblich. Unvergessen bleibt der MSNBC Reporter, der auf der Straße stand und über die „not unruly“, „mostly peaceful protesters“ schwurbelte, während hinter ihm Häuser brannten und das alles im TV gesendet wurde.

Auf dem Weg ins Nirgendwo zerstören wir, was wir bereits in der Hand halten. Das, was wir aufgebaut haben und was wir gemeinsam verbessern könnten. 

Die Menschen, die ständig „No Borders, No Nations“ rufen, errichteten als Erstes einen Wall (Mauer) um ihre „Autonome Zone“, mit bewaffneten Kontrollposten. Jeder Straftäter soll ihrer Meinung nach frei nach Europa und Amerika einreisen dürfen. Aber nicht in die „Zone“, Entschuldigung, „Autonome Zone“.

Von freier Berichterstattung konnte ebenfalls von Anfang an keine Rede sein. Reporter wurden am Betreten der Zone gehindert oder sogar angegriffen. Es kam zu Plünderungen, Vergewaltigungen, Schießereien, Schlägereien und mehreren Todesfällen in Folge von Schussverletzungen. Und das alles innerhalb von nur ein paar Tagen. Es hat sich unmittelbar das Gesetz des Stärkeren durchgesetzt. Also genau das Gegenteil, wofür westliche Demokratien nach der Phase der Aufklärung stehen. Fast schon tragisch-komisch wirkten die Aufrufe, den Bewohnern von CHAZ Kehrpakete (vegane) Lebensmittel zu bringen. Und häufig wurde CHAZ in den Medien als eine Art Sommer-Spaßcamp für Hippies und Künstler dargestellt.

Und die Befürworter der Globalisierung im Deutschen Bundestag, die in die „No Border, No Nation“ Rufe einstimmen, bauen derzeit einen Wassergraben um ihren gut bezahlten Arbeitsplatz und beschließen Gesetze, in der Hoffnung, sich dadurch vor den Beleidigungen der aufgebrachten Bürgern schützen zu können.


 

Ein weiteres Beispiel ist der Feminismus.

Gibt es einen Fortschritt in der Frage der Gleichberechtigung? Gemessen woran?
Gemessen am Status der Gleichberechtigung von vor 500 Jahren, 100 Jahren, 50 Jahren, gemessen am Status archaischer muslimischer Staaten, in denen Frauen noch gesteinigt und ausgepeitscht werden, u. a. deshalb, weil sie Opfer einer Vergewaltigung wurden? Oder gemessen an einer utopischen Vorstellung, wie es sein könnte, wenn zum Beispiel das Unternehmen Disney die Zukunft bestimmen würde?

Betrachten Sie die sogenannten „Goldröcke“ in Schweden, dann können wir sehen, dass diese Frauen, die in den Vorständen großer Unternehmen arbeiten, die gleichen Netzwerke bilden, die sie ihren männlichen Kollegen vorwerfen. Die meisten von ihnen besetzen gleich mehrere hochrangige Positionen in verschiedenen Unternehmen. Sie kümmern sich nicht etwa um die anderen Frauen in den jeweiligen Unternehmen, nur weil diese ebenfalls Frauen sind. Sondern um sich selbst und die anderen „Goldröcke“, mit denen sie in verschiedenen Netzwerken verbunden sind.

 

Nirvana-Fehlschluss

Den Nirvana-Fehlschluss (engl. nirvana fallacy), auch Trugschluss der perfekten Lösung, begeht, wer etwas Wirkliches oder Realisierbares mit einem unrealisierbaren modellhaften Ideal vergleicht und auf dieser Basis – ohne die Realitätsferne des Ideals zu berücksichtigen – ein Urteil fällt oder eine Entscheidung trifft. Die- oder derjenige setzt sich damit dem Nirvana-Vorwurf aus.

Der US-amerikanische Ökonom Harold Demsetz verwendete 1969 erstmals den Begriff in der Wohlfahrtsökonomik im Zusammenhang mit der Analyse ökonomischer und politischer Institutionen. Er kritisierte damit Theorien von Cambridge-Ökonomen wie Pigou, Sidgwick oder Marshall, denen zufolge staatliche Regulierung von Märkten Marktversagen beseitigen und die gesellschaftliche Wohlfahrt verbessern könnte. Demsetz meinte, die Cambridge-Ökonomen begingen den Fehler, Ergebnisse real existierender, nicht perfekter marktlicher Institutionen mit denen zu vergleichen, die ein idealisierter Staat erzielen könnte. Sie begingen dann einen Fehlschluss, indem sie anhand dieses Vergleichs folgerten, dass der reale Staat durch Eingriffe das Marktergebnis verbessern oder sogar perfekte Ergebnisse erzielen werde. Der Schluss berücksichtige nicht die Beschränkungen denen ein realer Staat unterliege ( Staatsversagen).

https://de.wikipedia.org/wiki/Nirvana-Fehlschluss

Hervorhebungen: skynetblog.de

 

Ist unser Staat der perfekte Staat?

Nein, das denke ich nicht, aber es ist der beste Staat, den wir bisher hatten. Diesen Satz hätte ich bis zum Jahr 2015 unterschrieben, seitdem entwickelt sich (nicht nur) dieses westliche Land in vielen Bereichen zurück (Stichwort: Kinderehen).
Die Angriffe auf die Institutionen machen den Staat nicht besser, sondern immer schwächer. Es wird kein Utopia aus der Asche dieses Staates entstehen. Der nächste Phönix ist nur das nächste Versprechen von Sozialisten, dessen Erfüllung immer wieder und wieder in die Zukunft verschoben werden kann, sodass die Schlangenölverkäufer ihre Versprechen nie zu ihren Lebzeiten einlösen müssen. Es ist eine psychologisch konstruierte Verführung. Die Lüge trägt das schönste Kleid.
So wie die Aufhebung der Schuldenbremse nur ein weiteres Versprechen ist, dass Probleme dadurch gelöst werden können. Die kommenden Generationen müssen dieses Versprechen hingegen einlösen und die Schulden zurückzahlen. Es ist immer das gleiche Prinzip, ein Versprechen, das erst in der Zukunft eingelöst werden muss. Es ist die immer gleiche, sich wiederholende Methode der Sozialisten.

Nicht der Staat, den die Nationalen- und Internationalen Sozialisten und auch die Anhänger eines Kalifats überwinden wollen, ist das Problem. Sondern die Korruption innerhalb unseres Staates und die Unfähigkeit seiner Repräsentanten in verschiedenen Ämtern. Das kann inzwischen an vielen Stellen beobachtet werden.


 

Über Riesen und (intellektuelle) Zwerge

Vielleicht sollte die erste Frage sein, wie jemand in die Situation kommen konnte, die Frage nach dem utopischen Staat überhaupt stellen zu können.

Diese Menschen stehen auf den Schultern von Riesen und haben keine Ahnung davon. In ihrer Fantasie sind sie aber bereits selber auf diese Größe von Riesen angewachsen und erkennen nicht, dass sie bei näherem Hinsehen nur Scheinriesen sind. Aber Aufklärung und Erkenntnis haben sie den vorangegangenen Generationen zu verdanken. 


*Das folgende Video wurde dem Beitrag am 03.07.2024 nachträglich hinzugefügt. Es zeigt Emilia Fester, MdB Bündnis90/Grüne. Sie erklärt Ihre Wahn Wunschvorstellung einer grünen und klimagerechten (was auch immer das sein soll) Utopie. Grünes Schwurbeln eines Teenageers.

 


 

Nanos gigantum humeris insidentes

„Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen“

„Wenn ich weiter geblickt habe, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stehe.“
Isaac Newton (1676)

„Bernhard von Chartres sagte, wir seien gleichsam Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen, um mehr und Entfernteres als diese sehen zu können – freilich nicht dank eigener scharfer Sehkraft oder Körpergröße, sondern weil die Größe der Riesen uns emporhebt.

wikipedia.de

 

Die Usurpation der Kompetenzlosen

All jene, die die absurden Forderungen stellen, die das Ende der westlichen Zivilisation, so wie wir sie kennen, zur Folge haben werden, können diese Forderungen nur aus einem Grund stellen.

Weil die Generationen vor ihnen dies zuvor aufgebaut haben und es dadurch den Zwergen erst ermöglicht haben, diese Wege heute zu beschreiten oder Universitäten zu besuchen. 

Wer sich heute gerne vegan ernähren möchte, kann dies ohne Probleme tun. Aber seine Mitmenschen zu zwingen, es ebenfalls zu müssen, ist eine Form von Narzissmus, eine Form von „Ich weiß es besser als du“, die den Mitmenschen schadet und ihnen einen fremden Willen aufzwingt. Voller Verachtung auf moderne Technik und den bösen Kapitalismus, sind es jene moralisch aufgeladenen Wo(o)kies, die ihren Hass auf die Gesellschaft bei X (ehemals Twitter), mit ihrem iPhone (…) oder anderen technischen Errungenschaften allen zeigen wollen. Und dabei die Ironie ihrer eigenen Handlung nicht einmal verstehen.

Die Früchte aus Übersee können wir essen, weil der freie Markt es möglich macht, dass wir sie in unseren Supermärkten finden. Nicht der Sozialismus. In der DDR gab es keine Bananen, schon wieder vergessen? Ach nein, war ja kein echter Sozialismus…

You can’t make this shit up!
Der Grimme-Preis kann dann auch mal weg.

Der erste Schritt, um ein Problem zu lösen, ist die Wahrnehmung, dass das Problem existiert, gefolgt von einer Analyse des Problems. 
Beruht die Analyse hingegen auf falschen Daten oder falschen Prämissen, ist es fast unmöglich, dass die daraus folgende Korrektur das eigentliche Problem lösen kann. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sich das Problem im weiteren zeitlichen Verlauf vergrößert wird, wie beim Verabreichen von falschen Medikamenten.

Es fehlt dieser Personengruppe inzwischen die kognitive Fähigkeit, diese Probleme zu erfassen; somit können sie die Probleme nicht durchdringen, denn ihre eigenen moralischen Vorstellungen stehen ihnen beim Erkennen und Lösen der Probleme im Weg. Daraus resultieren auch die diversen Widersprüche in ihren Aussagen und Handlungen.

Und darum grüßt täglich das sozialistische Murmeltier.


 

Es ist genau so, wie Wolfgang Herles in seinem Buch „Die Gefallsüchtigen“ mit anderen Worten geschrieben hat. Wenn die Massenmedien und Talkshows dem Publikum kompetenzlose Figuren als die neue intellektuelle Elite des Staates verkaufen (ja, verkaufen!), mit welchen anderen Vorbildern soll das Publikum diese Leute vergleichen?
Woran soll man all diese Polit-Schwätzer messen? An ihren Handlungen? An den Südseefrüchten sollt ihr sie erkennen? Aber diese Handlungen haben nur für die Steuerzahler Konsequenzen, nicht für die ausführenden Politiker und Entscheidungsträger.

Im Vergleich mit einer Außenministerin, die in einem Fernsehinterview vom 9. September 2001 spricht, anstatt vom 11.09.2001 und von den Hussies anstatt von den Huthie-Rebellen, erscheinen andere Grüne zwar nicht smart, aber vielleicht weniger „Auffällig“. Und die Moderatorin sagt möglicherweise nichts dazu, weil sie selbst inkompetent oder eine Opportunistin zu sein scheint. Ein Politiker der „Schwefelpartei“ wäre vermutlich für so viele Patzer während einer einzigen Sendung im ÖRR gegrillt worden. 

Wenn Sie inkompetent sind, können Sie nicht wissen, dass Sie inkompetent sind. (…)

Wenn Sie es wüssten, würden Sie sagen:

„Warten Sie eine Minute. Die Entscheidung, die ich gerade getroffen habe, macht nicht viel Sinn. Ich sollte besser einen unabhängigen Rat einholen.“

Aber wenn Sie inkompetent sind, sind die Fähigkeiten, die Sie benötigen, um eine richtige Antwort zu erstellen, genau die Fähigkeiten, die Sie benötigen, um zu erkennen, was eine richtige Antwort ist. 

Beim logischen Denken, bei der Elternschaft, beim Management und bei der Problemlösung sind die Fähigkeiten, mit denen Sie die richtige Antwort erstellen, genau die gleichen, mit denen Sie die Antwort bewerten.

David Dunning

 

Vermutlich ist dies der Grund, warum diese Leute sich selbst nicht mehr korrigieren können und darum andere Menschen korrigieren wollen (also anderen vorschreiben wollen, wie sie zu leben haben und welche Wörter sie benutzen dürfen und welche nicht).

Und so lässt sich die Quelle für die unfassbare Arroganz dieser Leute in ihrer eigenen, aber selbst schon lange nicht mehr wahrgenommenen Torheit finden.

Diese Leute halten sich selber für unglaublich smart, nur weil sie einen Pseudo-Abschluss in einem Fantasie-Fach (gewöhnlich mit einer -studies Endung) von einer mit Identitätspolitik völlig durchseuchten und kaputt ideologisierten Universität in der Hand halten. Nicht neu im Programm, dafür aber derzeit leider sehr aktuell, ist der Judenhass, der an deutschen Universitäten gepflegt wird wie ein Bonsai.

Und es kann unzählige Male in den sozialen Medien beobachtet werden, dass diese Menschen nicht verstehen, dass sie selbst die Probleme nicht verstehen und manchmal sogar erst verursachen.

Aber was soll auch aus den Studenten werden, wenn sie solche Professoren als Vorbilder haben?

 

Ens Drama.


Aus: Matt Walsh – What is a Woman?
Das Video ist Comedy Gold. Während Herr Böhmermann ein Kasper, aber kein Komiker ist, ist dieser Universitätsprofessor für Women, Gender, and Sexuality Studies, Dr. Patrick Grzanka ein Clown. 
Professoren, die entweder nicht wissen, was ein Zirkelschluss ist oder sich selbst aus ideologischen Gründen zum Narren machen, sollten an öffentlichen Universitäten keinen Platz haben.


Und wenn sie sich jetzt fragen, warum sich weltweit so wenige Psychologen finden, die sich zu diesen Vorgängen, zu dieser Hysterie und dem politischen Spuk öffentlich äußern (abgesehen von Jordan Peterson, der aus diesem Grund nun in Kanada um seinen Doktortitel fürchten muss), ist die Antwort einfach; 
Entweder sie haben Angst um ihre Karriere, weil die Alphabet-People sie angreifen würden oder sie gehören selbst zu dieser Kohorte. Denn sie kommen selbst von eben solchen Universitäten.

Wie kann jemand wirklich denken, dass mit diesen Personen alles in Ordnung sei?
Ich möchte noch an diesen Artikel erinnern, in dem ich darüber geschrieben habe, warum man eine psychische Erkrankung nicht als rhetorisches Mittel gegen den politischen Gegner anwenden sollte.
Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei in vielen Fällen aber offenkundig um genau das: um eine pathologische Hysterie, eine Form von schizophrene Psychose.
Und ich verwende es nicht als rhetorisches Mittel, sondern möchte darauf aufmerksam machen, dass es Menschen gibt, die Hilfe brauchen. Aber diese Hilfe werden sie nicht erhalten, wenn die Gesellschaft ihren Zustand als „normal“ betrachtet.


 

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es also mehrere Gründe dafür gibt, warum die Hybrid-Marxisten die westlichen „Staaten delegitimieren“. Beispiele aus diesem Artikel:
Falsche Prämissen, Nirvana-Fehlschluss, Inkompetenz, Indoktrination durch Dozenten und Medien, Wahn oder Selbsthass als Projektion auf die Gesellschaft. Bei einigen Menschen scheinen mehrere dieser Punkte zusammenzukommen

Dabei blenden diese Ideologen fortwährend sämtliche Fortschritte der letzten 100 Jahre aus, damit sie ihre falschen Behauptungen und Theorien irgendwie rechtfertigen können. Seien es technologische Fortschritte, medizinische (Beispiel Kinderlähmung), Ernährung, Infrastruktur, mancherorts auch Bildung oder dass immer weniger Menschen durch Umweltkatastrophen ums Leben kommen (dies widerspricht ihrem Klimanarrativ völlig).

Und das ist der Grund, warum diese Hybrid-Marxisten unsere Gesellschaft zerstören wollen oder die Zerstörung zumindest billigend in Kauf nehmen. Damit sie sich nicht mehr an ihr messen lassen müssen und von ihr beurteilt werden.

Sie ertragen sich selbst nicht mehr.

Na dann…

 


 

Nachtrag zum Thema Universitäten | 02.07.2024

 

FOCUS-Kolumne von Jan Fleischhauer | 29.06.2024 | www.focus.de

Was kann der deutsche Professor noch besser als Privilegiensicherung? Heuchelei
 
(…) Als ordentlicher Professor ist man von beneidenswerter Unabhängigkeit, ähnlich dem Richter. Dem kann auch niemand mehr etwas sagen, nicht einmal, wie lange er zu arbeiten hat. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Davor liegen Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter, in denen man komplett vom Wohlwollen und der Protektion des Professors abhängt, an dessen Lehrstuhl man forscht.

Ein Fingerzeig, weil man sich zum Beispiel als politisch unzuverlässig erwiesen hat, und man steht auf der Straße. Deshalb hat sich an den Universitäten ein grauenhaftes Duckmäusertum breitgemacht. Wer den Kopf rausstreckt, riskiert seine Karriere, bevor sie richtig begonnen hat.

Ein zentrales Ziel der Linken war immer die Eroberung der Zitadellen der Erziehung. Die Ausbildung der Jugend in die Hände zu bekommen, davon träumten bereits die Achtundsechziger, jene sagenumwobene Aufbaugeneration, die ihren Aufstieg nicht von ungefähr aus dem Hörsaal begann. Außerdem galt die Wirtschaft als ein zu rauer Ort, wo einem Kapitalismuskritik nicht wirklich weiterhalf. (…) Was lag näher als die Universitäten des Landes zu Selbstversorgungsinstitutionen umzubauen, schließlich hatte man hier schon den Fuß in der Tür. Jetzt musste man nur dafür sorgen, dass einen niemand mehr vertrieb. (…) Man sieht in den USA, wohin es führt, wenn man die Hochschulen sich selbst überlässt. Dann endet man bei einer Generation von Verirrten und Verwirrten, die die Muslimbrüderschaft für eine Wohltätigkeitsorganisation hält und Israel für einen Nazi-Staat. (…)

Eine Unipräsidentin, der antisemitische Tweets gefallen, ist weiter im Amt. Eine Staatssekretärin, die damit aufräumen wollte, ist raus. Das ist die Lage.

Lesenswert.


 

 
Über Peter Boghossian und die Korruption im Akademischen Bereich hatte ich bereits zuvor geschrieben. Der Sokal Squared Skandal und die Pseudowissenschaft.

 

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