[Zitat] Marc Walder über die Verantwortung der Medien

Frage:
„Was ist grundsätzlich die Aufgabe der Medien in der Pandemie?“

Antwort:
„Wir hatten in allen Ländern, wo wir tätig sind – und da wäre ich froh, wenn das in diesem Kreis bleibt – auf meine Initiative hin, gesagt, wir wollen die Regierung unterstützen durch unsere mediale Berichterstattung, dass wir alle gut durch die Krise kommen.

Das mag Sie jetzt überraschen, aber ich will das an einem Beispiel festmachen. Auch die Blick-Gruppe, die jetzt in der Schweiz sehr prägend ist bei der Covid Berichterstattung, könnte deutlich härter – vielleicht sagen einige von ihnen dann macht es doch bitte, die schlafen ja alle, die kriegen es nicht auf die Reihe und so weiter, ich komme nachher zu ein paar „Covid Learnings“ noch – sein.

In Deutschland findet das übrigens statt. Wer ein bisschen die deutschen Medien liest, der sieht wie unglaublich hart die Regierung jetzt angegangen wird, weil nicht genug Impfdosen eingekauft wurden. Und die Medien sind wahnsinnig hart. Also, die sind so hart mit der Regierung, insbesondere mit dem Gesundheitsminister Spahn und Merkel, wie ich es sonst von der Bildzeitung nicht einmal im Fußballgeschäft kenne. Dort sind es also harte Bandagen, die wir gewohnt sind.

Meine These – um auf diese Frage zu kommen – ist, es nützt im Moment niemanden etwas. Wir müssen versuchen, dass die Politik – ob sie jetzt genug schnell, genug hart, zu wenig hart, und so weiter, agiert – aber, dass die Politik das Volk nicht verliert. Und hier dürfen die Medien nicht einen Keil treiben, zwischen die Gesellschaft und der Regierung.

Kleines Beispiel noch aus Deutschland: Sie haben alle diese riesigen, zum Teil gewalttätigen Demonstrationen gesehen. Die wurden sehr stark geschürt von den Medien. Also das heißt, je stärker sie die Regierung kritisieren, desto mehr aktivieren sie Bewegungen, die Demonstrationen sind, wo es zu Gewalttätigkeiten kommt. Ich glaube Holland [ist] jetzt im Moment ziemlich schlimm. Also da haben die Medien für einmal in einer historischen Krise noch eine zusätzliche Dimension an Verantwortung. So würde ich das Framen.

Marc Walder

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[Zitat] Zbigniew Brzeziński über die Kontrolle der Massen

„Die großen Weltmächte, die neuen wie die alten, sehen sich auch mit einer neuen Realität konfrontiert: Während ihre militärische Schlagkraft größer ist als je zuvor, ist ihre Fähigkeit, die politisch erwachten Massen der Welt zu kontrollieren, auf einem historischen Tiefstand. Um es unverblümt zu sagen: Früher war es einfacher, eine Million Menschen zu kontrollieren, als eine Million Menschen physisch zu töten; heute ist es unendlich viel einfacher, eine Million Menschen zu töten, als eine Million Menschen zu kontrollieren.“

Zbigniew Brzeziński

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[Zitat] Harry Frankfurt über Wahrheit, Lügen und Bullshit

„Für die meisten Menschen ist die Falschheit einer Aussage Grund genug, sie gar nicht erst zu machen, so schwach und vernachlässigbar dieser Grund auch sein mag. Für den echten, von Augustinus als „Lügenhafter Mensch“ bezeichneten Lügner ist die Falschheit der Aussage dagegen gerade der Grund, weshalb er sie macht. Für den „Bullshitter“ ist die Falschheit der Aussage weder ein Grund für das eine noch für das andere. Menschen lassen sich von ihren Überzeugungen hinsichtlich der Beschaffenheit der Dinge leiten, und zwar sowohl wenn sie die Wahrheit sagen, als auch wenn sie lügen. Der eine lässt sich davon leiten, um die Welt korrekt zu beschreiben, der andere, um sie falsch darzustellen. Aus diesem Grund fördert das Lügen nicht in derselben Weise die Unfähigkeit zur Wahrheit, wie dies für das „Bullshitten“ gilt.
Wenn jemand sich exzessiv dem „Bullshitten“ hingibt, also nur noch danach fragt, ob Behauptungen ihm in den Kram passen oder nicht, kann seine normale Wahrnehmung der Realität darunter leiden oder sogar verlorengehen.

Der Lügner und der der Wahrheit verpflichtete Mensch beteiligen sich gleichsam am selben Spiel, wenn auch auf verschiedenen Seiten. Beide orientieren sich an den Tatsachen, nur dass der eine sich von der Autorität der Wahrheit leiten lässt, während der andere diese Autorität zurückweist und es ablehnt, ihren Anforderungen zu entsprechen.
Der „Bullshitter“ hingegen ignoriert diese Anforderungen in toto. Er weist die Autorität der Wahrheit nicht ab und widersetzt sich ihr nicht, wie es der Lügner tut. Er beachtet sie einfach gar nicht. Aus diesem Grund ist Bullshit ein größerer Feind der Wahrheit als die Lüge.

Wer sich darum bemüht, den Tatsachen gerecht zu werden oder sie zu verschleiern, erkennt damit an, dass es Tatsachen gibt, die in irgendeiner Weise erfasst und erkannt werden können. Wenn er die Wahrheit sagen oder wenn er lügen möchte, setzt er voraus, dass es einen Unterschied gibt zwischen einer richtigen und einer falschen Sicht der Dinge und dass es zumindest in manchen Fällen möglich ist, diesen Unterschied zu benennen.
Wer dagegen nicht mehr an die Möglichkeit glaubt, bestimmte Aussagen als wahr, andere hingegen als falsch auszuweisen, dem bleiben nur zwei Wege.
Entweder er stellt jegliche Versuche ein, die Wahrheit zu sagen, bzw. zu lügen. Das bedeutet, auf Tatsachenbehauptungen ganz und gar zu verzichten. Oder er stell weiterhin Behauptungen auf, die den Anspruch auf eine Beschreibung der Wirklichkeit erheben, aber nichts anderes als Bullshit sein können.“
Harry Frankfurt

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[Zitat] Ayn Rand – Die Angst vor dem Tod ist keine Liebe zum Leben

„Das Tier ist so ausgestattet, dass es sein Leben erhalten kann; seine Sinne geben ihm einen automatischen Handlungskodex, ein automatisches Wissen darüber, was gut oder schlecht für das Tier ist. Es hat keine Macht, sein Wissen zu erweitern oder sich ihm zu entziehen. Unter Bedingungen, in denen sich sein Wissen als unzureichend erweist, stirbt es. Solange es aber lebt, handelt es nach seinem Wissen, mit automatischer Sicherheit und ohne Wahlmöglichkeit, es ist nicht in der Lage, sein eigenes Wohl zu ignorieren, nicht in der Lage, sich für das Böse zu entscheiden und als sein eigener Zerstörer zu handeln.

Der Mensch hat keinen automatischen Überlebenscode. Er unterscheidet sich von allen anderen Lebewesen vor allem durch die Notwendigkeit, angesichts von Alternativen durch eine willentliche Entscheidung zu handeln. Er hat kein automatisches Wissen darüber, was für ihn gut oder böse ist, von welchen Werten sein Leben abhängt, welche Handlungsweise es erfordert.

Reden Sie hier von einem Selbsterhaltungstrieb? Ein Selbsterhaltungstrieb ist genau das, was der Mensch nicht besitzt. Ein “Instinkt” ist eine untrügliche und automatische Form des Wissens. Ein Wunsch ist kein Instinkt. Der Wunsch zu leben, gibt einem nicht das Wissen, das man zum Leben braucht. Und selbst der Wunsch des Menschen zu leben ist nicht automatisch: Ihr geheimes Übel heute ist, dass Sie den Wunsch nicht haben. Eure Angst vor dem Tod ist keine Liebe zum Leben und wird euch nicht das Wissen geben, das ihr braucht, um es zu bewahren. Der Mensch muss sein Wissen erlangen und seine Handlungen durch einen Denkprozess wählen, zu dem ihn die Natur nicht zwingen wird. Der Mensch hat die Macht, als sein eigener Zerstörer zu handeln – und so hat er den größten Teil seiner Geschichte gehandelt.

Ein Lebewesen, das seine Mittel zum Überleben als böse ansieht, würde nicht überleben. Eine Pflanze, die darum kämpft, ihre Wurzeln zu zerreißen, ein Vogel, der darum kämpft, seine Flügel zu brechen, würde nicht lange in der Existenz bleiben, die sie beleidigt. Aber die Geschichte des Menschen ist ein Kampf um die Verleugnung und Zerstörung seines Geistes.“

Ayn Rand

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[Zitat] Jordan Peterson über Gleichberechtigung im Maurerberuf

Cayetana Álvarez de Toledo:
„Wer in diesem tyrannischen Patriarchat an der Spitze steht, sind natürlich … Männer.“

Jordan Peterson:
„Einige Männer.“

Cayetana Álvarez de Toledo:
„Weiße Männer.“

Jordan Peterson:
„Nun, das ist eine andere Sache …“

Cayetana Álvarez de Toledo:
„Angelsächsische Männer.“

Jordan Peterson:
„Nun, erstens hängt es davon ab, welches Element der Hierarchie man betrachtet. Und zweitens sind es nicht „die Männer“. Okay? Es ist ein winziger Prozentsatz der Männer, und das ist nicht dasselbe wie „Männer“. Wenn die meisten Männer stehen nicht an der Spitze, und wenn man sich die Leute ansieht, die wirklich ganz unten sind, dann sind das meistens Männer. Es ist also ein kleiner Teil der Männer. Und dann ist das ein sehr willkürlicher Ausschnitt.

(…) Nun, was wollen wir damit eigentlich sagen? „Es gibt eine unverhältnismäßig große Anzahl von weißen angelsächsischen Männern, die Milliardäre sind”. Das kann durchaus sein.

Was genau hat das mit Männern zu tun? Warum ist das eine Sache der Männer? Es ist ja nicht so, dass alle diese Männer so sind. Sie sind es nicht. Sie sind nicht so. Es ist nur ein winziger Teil der Menschen, die so sind und das sind nun mal hauptsächlich Männer. Aber das deutet nicht auf eine grundlegende Unzulänglichkeit der gesamten Sozialstruktur hin. Ich meine, 99% der Maurer sind Männer. Ist das ein Problem? Nun, niemand weist jemals darauf hin. Man braucht nur auf die Website des US-Arbeitsministeriums zu gehen und kann sich die Rangfolge der Berufe nach Geschlecht ansehen. Es gibt etwa 50 Berufe, die zu 95 Prozent und mehr von Männern ausgeübt werden. Man hört nie ein Wort über sie. Und warum?
Weil es sich um staubige, zermürbende, schwierige, handelsbezogene, intensive, mühsame Jobs im Freien handelt. Das ist der Grund!
Und warum kämpfen wir dann nicht für die Gleichstellung, die Gleichberechtigung der Geschlechter unter den Maurern, mit Zwang? Sagen wir, ab jetzt geht es per Anordnung. 50% der Frauen wollen Krankenschwester werden. Auf gar keinen Fall. Also, ab auf die Baustelle mit Ihnen.“

Jordan Peterson

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[Zitat] Alexis de Tocqueville über Demokratie und Sozialismus

„Nein, meine Herren, Demokratie und Sozialismus sind nicht solidarisch miteinander. Sie sind nicht nur verschiedene, sondern gegensätzliche Dinge. Wäre es Zufall, wenn die Demokratie darin bestünde, eine Regierung zu schaffen, die schikanöser, detaillierter und restriktiver ist als alle anderen, mit dem einzigen Unterschied, dass sie vom Volk gewählt würde und im Namen des Volkes handeln würde? Aber was hätten Sie dann getan? Außer der Tyrannei einen legitimen Anschein zu geben, den sie nicht hatte, und ihr so die Stärke und Allmacht zu sichern, die ihr fehlte. Die Demokratie erweitert den Bereich der individuellen Unabhängigkeit, der Sozialismus engt ihn ein. Die Demokratie gibt jedem Menschen seinen größtmöglichen Wert, der Sozialismus macht aus jedem Menschen einen Agenten, ein Instrument, eine Zahl.
Demokratie und Sozialismus verbindet nur ein Wort, und zwar Gleichheit; aber beachten Sie den Unterschied: Die Demokratie will Gleichheit in der Freiheit, und der Sozialismus will Gleichheit in der Unfreiheit und in der Knechtschaft.“

Alexis de Tocqueville

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[Zitat] Hans-Joachim Maaz über Normopathie

„Also, es ist die Zusammenfassung, die Erkenntnis, auch aus meiner Arbeit, auch aus Ausbildung, mit Kollegen usw., dass sehr viele Menschen in ihrer Kindheit nicht so behandelt werden, also keine für sie wirklich günstigen Beziehungsangebote von den Eltern und erst recht nicht in der Fremdbetreuung bekommen, sodass es zu einer zeitlich im Leben sehr zeitig schon angelegten Entfremdung kommt.

Und Entfremdung meint, dass Menschen nicht um ihrer selbst willen erkannt und bestätigt werden und sich nicht so entfalten können, wie sie nach ihrer Anlage es könnten, sondern sie werden von Anfang an ausgerichtet auf Erwartungen. Das sind natürlich am Anfang Erwartungen der Eltern, dann der Schule und natürlich am Ende der Gesellschaft. Das heißt, fast jeder Mensch erfährt auf diese Weise eine Entfremdung in dem Sinne, dass er nicht so sein und werden kann, wie er nach seinen Möglichkeiten angelegt ist und diese Anlagen auch nicht so entfalten kann, sondern er muss werden, wie von ihm erwartet, wie er sein soll.

Und damit verliert der Mensch eben eine Orientierung für sich selbst und strebt ein Leben lang danach, dass er anderen, anfangs wie gesagt den Eltern, den Lehrern usw. gefällt und verfehlt so im Grunde genommen sein Leben.

Und da das sehr vielen Menschen so geht, also in ihrer Kindheit so behandelt werden, entsteht in der Masse, im Kollektiv, im Erwachsenenleben, eine gesellschaftliche Situation, die ich als Normopathie zusammenfasse.

Also, man muss erst mal davon ausgehen, dass die frühe Prägung, das, was Kinder in ihrer ganz frühen Lebenszeit erfahren, auch noch an Beziehungsqualität, noch bevor sie überhaupt sprechen können, das prägt eben ihre Persönlichkeit, ihrer Charakterstruktur, die sie dann als Erwachsene ausleben.

Und wenn viele Erwachsene dann in einer gleichen Richtung entfremdet sind, also angepasst und gehorsam und eine falsche Freiheit, also eine äußere Freiheit suchen, weil sie nicht genug innerlich frei sind usw., entsteht eine kollektive gesellschaftliche Fehlentwicklung, die eben als Normopathie bezeichnet werden kann.

Das meint, dass das gestörte, die Entfremdung, die gesellschaftliche Fehlentwicklung, nicht mehr als gestört erlebt wird, weil eine Mehrheit dann vergleichsweise denkt und handelt und dann sagen die Menschen: „Na ja, das machen doch alle so und wenn das die Mehrheit ist, dann kann es ja auch nicht falsch sein“.

Und so entstehen eben auch gravierende gesellschaftliche Fehlentwicklung, die ich in meinem Leben ja, also in der DDR, im real existierenden Sozialismus, erlebt habe, ein Großteil meines Lebens. Aber ich bin ja noch im dritten Reich geboren, 1943, habe also auch noch im Grunde genommen die Folgen mitbekommen. Und die Auseinandersetzung dann mit den Eltern war wichtig, über diese hochgradig pathologische Gesellschaftsentwicklung. Und heute, das, was ich als narzisstische Gesellschaft zusammenfasse, sehe ich wieder eine kollektive Fehlentwicklung, die mir Sorgen macht.“

Hans-Joachim Maaz

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[Zitat] Wolfgang Herles über politische Talkshows

„[Die politische Talkshow] ist ein Kasperletheater. Es gibt das Krokodil und die Oma, die müssen aufeinander losgehen. Da werden Sie zu einem Casting eingeladen, wo Ihnen zwanzig Fragen gestellt werden. Dann ruft man Sie zurück und sagt: „Sie passen nicht so ganz ins Konzept.“ Oder Sie passen eben ins Konzept und dann werden die weiteren Gäste vorgestellt. Wenn Sie die Namen hören, wissen Sie, ob Sie das Krokodil oder die Oma sind.“

Wolfgang Herles

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[Zitat] Wolfgang Herles über Intellektuelle im Fernsehen

Intellektuelle im Fernsehen

„Kein Wunder, dass die führenden Intellektuellen, so es sie noch gibt im Land, im Fernsehen kaum zu sehen sind. Ohnehin selten talkshowtauglich, möchten sie nicht gern unter ihrem Niveau Schlagworte produzieren. Ausführliche Gespräche mit Schriftstellern und Wissenschaftlern sind eine Rarität. Das Nachtstudio im ZDF etwa, der einzige Kulturtalk im Hauptprogramm, wurde ersatzlos eingestellt. Das Fernsehen findet nicht mehr heraus aus der Teichwirtschaft der Talkshowkultur, in der das Dogma gilt, dass kein Satz die Masse der Zuschauer überfordern darf. Inzwischen ist der Ruf des Fernsehens so weit ruiniert, dass es mancher gute Kopf als rufschädigend empfände, in einer Talkshow aufzutreten. So kommt es, dass Zuschauer die späte Showkanone Hellmuth Karasek für einen bedeutenden Intellektuellen halten. Sie kennen keinen anderen mehr. Und umgekehrt fällt auf, dass so gut wie kein TV-Journalist mehr zu den angesehensten Intellektuellen des Landes zählt. Das war nicht immer so.

Vor die Kamera drängen Intellektuellendarsteller, Schaumschläger, Patentschwätzer, bei denen der Anzug oft besser sitzt als die Gedanken. Aus guten Gründen gelten Intellektuelle nicht mehr a priori als moralische Autoritäten. Dass sie in der Erregungs- und Unterhaltungsdemokratie keine große Rolle mehr spielen, hat aber andere Gründe. Weder die Schnellfeuerkommentierung der Ereignisse noch die Anpassung an das vorherrschende Gefühl des Publikums sind ihre Sache. So haben sich die intellektuellen Milieus längst zu Recht vom Fernsehen abgewandt, sieht man von wenigen Sendungen in 3sat oder ARD Alpha ab. Das gedruckte Feuilleton wiederum interessiert sich im Zweifel eher fürs Dschungelcamp als für Kultur- oder politischen Journalismus im Fernsehen.“

Wolfgang Herles

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[Zitat] Tsunetomo Yamamoto über die Veränderung der Werte

Die Veränderung der Werte in den vergangenen dreißig Jahren

„Bis vor fünfzig oder sechzig Jahren nahm der Samurai jeden Morgen ein Bad, rasierte seinen Vorderkopf, räucherte sein Haar mit Weihrauch, schnitt seine Nägel, polierte sie mit Bimsstein und glättete sie mit Sauerklee, fein darauf bedacht, nicht seine Erscheinung zu vernachlässigen. Er reinigte seine Waffen und hielt sie poliert und frei von Rost. Erscheint uns das besondere Augenmerk auf die eigene gepflegte Erscheinung heute vielleicht als zu affektiert, so entstammt es doch keiner romantischen Idee. Bereit, jeden Tag im Kampf zu sterben, traten junge wie alte Samurai gepflegt auf, weil sonst ihr toter Körper auf einem Schlachtfeld – entgegen ihrem Wunsch, auf alles vorbereitet zu sein – ganz sicher vom Feind als schmierig verachtet worden wäre. Wenn diese Sitte auch kompliziert und zeitraubend erscheint, beschreibt sie doch genau das, was von einem Samurai erwartet wird; es gibt sonst nichts Besonderes, was mehr Hast oder Zeit brauchte.

Man kann von jeder Gefahr der Schande frei sein, solange man – fest entschlossen, jeden Moment zu sterben, oder sich bereits für tot haltend – sowohl in seinem Dienst als auch beim Ausüben militärischer Tugend sich ernsthaft bemüht. …

In den vergangenen dreißig Jahren geschahen viele Veränderungen. Wann auch immer sich junge Samurai treffen, sie reden nur über finanziellen Reichtum anderer, Gewinn und Verlust, ihr Haushaltsbudget, Kleidung und Sex. Ohne solche Themen fühlen sie sich angespannt. Welch erbärmliche öffentliche Moral jenseits jeder Besserung!

Früher hatten die Zwanzig- und Dreißigjährigen keine solch nichtswürdigen Ideen im Sinn, weshalb auch keine Worte über solche Themen aus ihren Mündern kamen. Selbst ein alter Samurai, der unbewusst so daher plapperte, wurde gewarnt, dass man ihn dafür strafen würde.

Die gegenwärtige öffentliche Moral ist wahrscheinlich auf die tölpelhafte Art zurückzuführen, mit der größtes Gewicht auf finanzielle Angelegenheiten gelegt wird. Solange sich jemand von Luxus fernhält, der seinem Stand unangemessen ist, kann er frei von solchem Denken sein.

Es ist auch verachtenswert, einen sparsamen jungen Mann als guten Haushälter zu bezeichnen. Ein zu sparsamer Geist neigt dazu, die sozialen Verpflichtungen zu versäumen, der Mann endet womöglich als feiger Geizhals.“

Tsunetomo Yamamoto

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[Zitat] Sam Harris – Milliarden glauben, was nur Verrückte von sich aus glauben

„Man bietet uns eine psychopathische und psychotische moralische Haltung an… Sie ist psychopathisch, weil sie sich völlig vom Wohlergehen der Menschen abwendet. Damit lässt sich das Abschlachten von Kindern ganz einfach rationalisieren. Denken Sie nur an die Moslems, die sich in diesem Moment in die Luft sprengen, weil sie überzeugt sind, dass sie Gottes Willen vertreten. Es gibt absolut nichts, was [Dr. Craig] in moralischer Hinsicht gegen ihr Verhalten sagen könnte, abgesehen von seiner eigenen, auf dem Glauben basierenden Behauptung, dass sie zum falschen Gott beten. Wenn sie den richtigen Gott hätten, wäre das, was sie tun, nach der Theorie des göttlichen Befehls gut.

Damit will ich natürlich nicht sagen, dass alle, dass [Dr. Craig] oder alle religiösen Menschen, Psychopathen und Psychotiker sind, aber das ist für mich der wahre Horror der Religion.
Sie ermöglicht es völlig anständigen und gesunden Menschen, zu Milliarden zu glauben, was nur Verrückte von sich aus glauben könnten.

Okay, wenn Sie morgen früh aufwachen und denken, dass ein paar lateinische Worte, die Sie über Ihre Pfannkuchen sprechen, diese in den Körper von Elvis Presley verwandeln, dann haben Sie den Verstand verloren. Aber wenn Sie mehr oder weniger das Gleiche über einen Cracker und den Körper von Jesus denken, sind Sie einfach nur ein Katholik.“

Sam Harris

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[Zitat] Fjodor Dostojewski – Belügen Sie sich nicht selbst

„Belügen Sie sich vor allem nicht selbst. Ein Mensch, der sich selbst belügt und seiner eigenen Lüge zuhört, kommt an einen Punkt, an dem er weder in sich selbst noch in seiner Umgebung eine Wahrheit erkennen kann, und verfällt so in Respektlosigkeit gegenüber sich selbst und anderen. Da er niemanden respektiert, hört er auf zu lieben, und da er keine Liebe hat, gibt er sich den Leidenschaften und groben Vergnügungen hin, um sich zu beschäftigen und zu amüsieren, und erreicht in seinen Lastern die völlige Bestialität, und das alles kommt von der ständigen Lüge gegenüber anderen und sich selbst.

Ein Mensch, der sich selbst belügt, ist oft der Erste, der sich darüber ärgert. Es fühlt sich manchmal sehr gut an, sich zu ärgern, nicht wahr? Und sicher weiß er, dass ihn niemand beleidigt hat, dass er selbst die Beleidigung erfunden und Lügen erzählt hat, nur um der Schönheit willen, dass er um der Wirkung willen übertrieben hat, dass er sich ein Wort herausgepickt und aus einer Erbse einen Berg gemacht hat – all das weiß er, und trotzdem ist er der Erste, der sich beleidigt fühlt, er fühlt sich gerne beleidigt, es macht ihm große Freude, und so erreicht er den Punkt echter Feindseligkeit…

Stehen Sie von Ihren Knien auf und setzen Sie sich, ich bitte Sie, auch diese Haltungen sind falsch.“

Fjodor Dostojewski

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[Zitat] John Cleese über Cancel Culture

„Die Hauptsache ist, dass man versucht, freundlich zu sein. Aber das führt dann zu einer Art Nachsicht mit den überempfindlichsten Menschen in Ihrer Kultur, den Menschen, die sich am leichtesten aus der Fassung bringen lassen … Ich glaube nicht, dass wir eine Gesellschaft nach den Empfindlichkeiten der Menschen organisieren sollten, die sich am schnellsten vor den Kopf gestoßen fühlen, weil wir dadurch eine sehr neurotische Gesellschaft erschaffen.“

John Cleese

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[Zitat] Mark Twain über das Lernen aus Erfahrungen

„Wir sollten uns in Acht nehmen und aus einer Erfahrung nur die Weisheit herausholen, die auch in ihr steckt – und es dabei belassen, damit wir nicht so werden wie die Katze, die sich auf einen heißen Ofendeckel setzt. Sie wird sich nie wieder auf einen heißen Ofendeckel setzen – und das ist gut so; aber sie wird sich auch nie wieder auf einen kalten setzen.“

Mark Twain

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[Zitat] Kai Gniffke über das Etikettieren unliebsamer Parteien

„Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass wir niemals belehren wollen und ich glaube auch nicht, belehrend waren. Dass wir aber gerade zu Beginn der ganzen AfD, des AfD-Großwerdens, Pegida-Phase, da hatten wir schon einen gewissen missionarischen Eifer. Ich glaube, wenn man sich unsere Texte anguckt, sind die alle irgendwie unangreifbar.
Aber zwischen den Zeilen kam es aus jeder Pore, irgendwie: “Ihr sollt die bitte doof finden”.

Das hatten wir, das hat eine ganze Weile gebraucht. Deshalb haben wir das immer noch wie so ein Stigma mit hinten dran geklebt: Die “rechtspopulistische” AfD.

Und haben gesagt, die Leute kennen diese Partei noch nicht, die müssen es erstmal einordnen können. Dann haben wir irgendwann mal gemerkt, mittlerweile ist diese Partei bekannt, es braucht dieses Etikett nicht mehr. Weil, was hat dieses Etikett gemacht? Es hat genau diese Wirkung entfaltet, dass die Leute sich irgendwie stigmatisiert fühlten. Und das braucht es nicht. Und wir sollten auch nicht zwischen den Zeilen den Leuten irgendwie sowas unterjubeln. Deshalb habe ich gesagt, ich halte die nach wie vor, wir halten sie nach wie vor für rechtspopulistisch, das kann man, glaube ich, theoretisch ganz gut herleiten. Gauland sagt das by the way auch selbst. Aber wir müssen es nicht immer denen jetzt so auf die Stulle schmieren.“

Kai Gniffke

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[Zitat] Ayaan Hirsi Ali über Frauenrechte und Kultur

„Hier ist etwas, was ich auf die harte Tour gelernt habe, was aber viele wohlmeinende Menschen im Westen nur schwer akzeptieren können:
Alle Menschen sind gleich, aber nicht alle Kulturen und Religionen sind gleich.

Eine Kultur, die Weiblichkeit zelebriert und Frauen als Herren ihres eigenen Lebens betrachtet, ist besser als eine Kultur, die die Genitalien von Mädchen verstümmelt und sie hinter Mauern und Schleiern einsperrt oder sie auspeitscht oder steinigt, wenn sie sich verlieben. Eine Kultur, die die Rechte der Frauen per Gesetz schützt, ist besser als eine Kultur, in der ein Mann rechtmäßig vier Frauen auf einmal haben kann und Frauen Alimente und die Hälfte ihres Erbes verweigert werden. Eine Kultur, die Frauen in ihr oberstes Gericht beruft, ist besser als eine Kultur, die erklärt, dass das Zeugnis einer Frau nur halb so viel wert ist wie das eines Mannes.

Es ist Teil der muslimischen Kultur, Frauen zu unterdrücken, und Teil aller Stammeskulturen, Klientelismus, Vetternwirtschaft und Korruption zu institutionalisieren. Die Kultur der westlichen Aufklärung ist besser. In der realen Welt führt der gleiche Respekt für alle Kulturen nicht zu einem reichhaltigen Mosaik bunter und stolzer Völker, die friedlich miteinander interagieren und dabei eine reizvolle Vielfalt an Speisen und Handwerkskunst pflegen. Es führt zu geschlossenen Räumen der Unterdrückung, der Ignoranz und des Missbrauchs. Viele Menschen empfinden echten Schmerz bei dem Gedanken an den Tod ganzer Kulturen. Ich sehe das immer wieder.
Sie fragen: “Gibt es nichts Schönes in diesen Kulturen? Gibt es nichts Schönes im Islam?”
Es gibt schöne Architektur, ja, und Ermutigung zur Nächstenliebe, ja, aber der Islam ist auf sexueller Ungleichheit und auf der Aufgabe von individueller Verantwortung und Wahl aufgebaut. Das ist nicht nur hässlich; es ist monströs.“

Ayaan Hirsi Ali

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[Zitat] Martin Luther King Jr. über den Zweck der Bildung

„Wenn ich mich an den so genannten “bull sessions” in und um die Schule beteilige, stelle ich nur allzu oft fest, dass die meisten College-Männer eine falsche Vorstellung vom Zweck der Bildung haben. Die meisten “Brüder” denken, dass Bildung sie mit den richtigen Instrumenten der Ausbeutung ausstatten sollte, damit sie für immer auf den Massen herumtrampeln können. Wieder andere meinen, Bildung solle sie mit edlen Zielen ausstatten und sei nicht nur Mittel zum Zweck.

Mir scheint, dass die Bildung im Leben des Menschen und in der Gesellschaft eine zweifache Funktion zu erfüllen hat: die eine ist der Nutzen, die andere die Kultur.
Die Bildung muss den Menschen in die Lage versetzen, effizienter zu werden und die legitimen Ziele seines Lebens mit zunehmender Leichtigkeit zu erreichen.

Bildung muss auch zu schnellem, entschlossenem und effektivem Denken erziehen. Scharfsinnig zu denken und für sich selbst zu denken ist sehr schwierig. Wir neigen dazu, unser geistiges Leben von Legionen von Halbwahrheiten, Vorurteilen und Propaganda überschwemmen zu lassen. An diesem Punkt frage ich mich oft, ob die Bildung ihren Zweck erfüllt oder nicht. Eine große Mehrheit der sogenannten gebildeten Menschen denkt nicht logisch und wissenschaftlich. Selbst die Presse, das Klassenzimmer, das Podium und die Kanzel vermitteln uns in vielen Fällen keine objektiven und unvoreingenommenen Wahrheiten. Die Menschen aus dem Sumpf der Propaganda zu befreien, ist meiner Meinung nach eines der Hauptziele der Bildung. Bildung muss den Menschen in die Lage versetzen, Beweise zu sichten und abzuwägen, das Wahre vom Falschen, das Wirkliche vom Unwirklichen und die Fakten von der Fiktion zu unterscheiden.

Die Aufgabe der Bildung besteht also darin, den Menschen zu lehren, intensiv und kritisch zu denken. Aber eine Erziehung, die bei der Effizienz stehen bleibt, kann sich als die größte Bedrohung für die Gesellschaft erweisen. Der gefährlichste Verbrecher kann ein Mensch sein, der zwar über Verstand, aber nicht über moralische Grundsätze verfügt.

Der verstorbene Eugene Talmadge war meiner Meinung nach einer der klügeren Köpfe Georgias, ja sogar Amerikas. Außerdem trug er den Phi Beta Kappa-Schlüssel. Nach allen Maßstäben konnte Mr. Talmadge kritisch und intensiv denken; dennoch behauptet er, ich sei ein minderwertiges Wesen. Sind das die Typen von Menschen, die wir als gebildet bezeichnen?

Wir müssen bedenken, dass Intelligenz nicht ausreicht. Intelligenz plus Charakter – das ist das Ziel wahrer Bildung. Eine umfassende Bildung gibt einem nicht nur die Fähigkeit zur Konzentration, sondern auch würdige Ziele, auf die man sich konzentrieren kann. Eine umfassende Bildung vermittelt daher nicht nur das gesammelte Wissen der Rasse, sondern auch die gesammelte Erfahrung des sozialen Lebens.

Wenn wir nicht aufpassen, werden unsere Hochschulen eine Gruppe von engstirnigen, unwissenschaftlichen, unlogischen Propagandisten hervorbringen, die sich mit unmoralischen Handlungen beschäftigen.

Seid vorsichtig, “Brüder”!
Seid vorsichtig, Lehrer!“

Martin Luther King Jr.

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[Zitat] Ayn Rand über das Ignorieren der Realität

„Weder das Leben noch das Glück können durch das Streben nach irrationalen Begierden erreicht werden. So wie es dem Menschen freisteht, zu versuchen, mit beliebigen Mitteln zu überleben, als Schmarotzer, Schnorrer oder Plünderer, es ihm aber nicht freisteht, damit über den Bereich des Augenblicks hinaus erfolgreich zu sein, so steht es ihm frei, sein Glück in jedem irrationalen Betrug, jeder Laune, jeder Wahnvorstellung, jeder gedankenlosen Flucht vor der Realität zu suchen, aber er ist nicht frei, damit über den Bereich des Augenblicks hinaus erfolgreich zu sein oder den Konsequenzen daraus zu entkommen.“

Ayn Rand

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[Zitat] Platon über die Vorausetzungen für Frieden

Die vornehmste Grundlage eines glückseligen Lebens aber ist dies, dass man weder Unrecht tut noch von anderen Unrecht erleidet. Hiervon ist nun das Erstere nicht so gar schwer zu erreichen, wohl aber so viel Macht zu erwerben, dass man sich gegen jedes Unrecht zu sichern vermag, und es ist unmöglich auf eine andere Weise vollkommen zu derselben zu gelangen als dadurch, dass man selber vollkommen tüchtig dasteht. Und ebenso ergeht es auch einem Staate, ist er tüchtig, so wird ihm ein friedliches Leben zuteil, ist er es nicht, so bedrängt ihn Fehde von innen und außen. [B] Steht es aber so damit, so muss sich jeder nicht erst im Kriege, sondern schon in Friedenszeiten auf den Krieg einüben, und darum muss eine verständige Bürgerschaft in jedem Monat nicht weniger als einen Tag Kriegsdienste tun, wohl aber noch mehrere, wenn es den Behörden nötig erscheint, und dabei weder Frost noch Hitze scheuen. Und zwar muss sich dies nicht bloß auf die Männer erstrecken, sondern die ganze Bürgerschaft oder auch einzelne Abteilungen derselben, je nachdem es die Behörden für gut finden, muss mit Weibern und Kindern ausrücken. [C] Außerdem müssen alle Opfer mit schönen Kampfspielen verbunden sein, so dass festliche Kämpfe ausgeführt werden, welche so treu als möglich die wirklichen Kämpfe im Kriege nachahmen. Und an die Sieger in diesen Kämpfen sollen Preise und Belohnungen der Tapferkeit verteilt werden, und alle Bürger sollen ihr Lob und ihren Tadel gegeneinander bei diesen Gelegenheiten äußern, je nach dem Verhalten welches ein jeder in diesen Kämpfen so wie in seinem ganzen übrigen Leben an den Tag gelegt hat, so dass also, wer sich als trefflich bewährt hat, Ehrenbezeugungen, und wer es nicht hat Tadel empfängt.

Platon

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