Brigitte Gabriel über die Relevanz von friedlichen Mehrheiten [Zitat]

„Es gibt heute 1,2 Milliarden Muslime auf der Welt. Natürlich sind nicht alle von ihnen radikale. Die Mehrheit von ihnen sind friedliche Menschen. Die Radikalen werden nach Schätzungen aller Nachrichtendienste auf der ganzen Welt auf 15 bis 25 Prozent geschätzt. Das bedeutet, dass 75 Prozent von ihnen friedliche Menschen sein könnten. Aber wenn man sich 15 bis 25 Prozent der muslimischen Weltbevölkerung ansieht, hat man es mit 180 bis 300 Millionen Menschen zu tun, die sich der Zerstörung der westlichen Zivilisation verschrieben haben. Das entspricht der Einwohnerzahl der Vereinigten Staaten. Warum sollten wir uns also Sorgen um die radikalen 15 bis 25 Prozent machen? Weil es die Radikalen sind, die töten. Weil es die Radikalen sind, die enthaupten und massakrieren.
Wenn man sich die Geschichte anschaut, wenn man sich alle Lektionen der Geschichte anschaut, dann waren die meisten Deutschen friedlich. Dennoch haben die Nazis die Agenda vorangetrieben und als Ergebnis starben 60 Millionen Menschen, fast 14 Millionen in Konzentrationslagern, 6 Millionen waren Juden. Die friedliche Mehrheit war irrelevant.
Wenn man sich Russland ansieht, waren die meisten Russen ebenfalls friedlich, aber die Russen waren in der Lage, 20 Millionen Menschen zu töten. Die friedliche Mehrheit war irrelevant.
Wenn Sie zum Beispiel China betrachten, waren die meisten Chinesen ebenfalls friedlich. Dennoch waren die Chinesen in der Lage, 70 Millionen Menschen zu töten.
Die friedliche Mehrheit war irrelevant.
Wenn man sich Japan vor dem Zweiten Weltkrieg anschaut, waren die meisten Japaner ebenfalls friedlich, und doch konnte sich Japan seinen Weg durch Südostasien metzeln und tötete 12 Millionen Menschen, die meisten mit Bajonetten und Schaufeln.
Die friedliche Mehrheit war irrelevant.
Am 11. September lebten in den Vereinigten Staaten 2,3 Millionen arabische Muslime. Es brauchte 19 Flugzeugentführer, 19 Radikale, um Amerika in die Knie zu zwingen, das World Trade Center zu zerstören, das Pentagon anzugreifen und an diesem Tag fast 3.000 Amerikaner zu töten.
Die friedliche Mehrheit war irrelevant.
Bei all unseren Argumenten und unserem Reden über gemäßigte und friedliche Muslime bin ich froh, dass Sie hier sind, aber wo sind die anderen, die ihre Stimme erheben?

(…) Es ist an der Zeit, dass wir die politische Korrektheit in den Müll werfen, wo sie hingehört.“

Brigitte Gabriel

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[Zitat] Franz Josef Strauß über den Kampf um die Sprache

„Meine Damen und Herren, wie immer man so etwas nennen mag … es kommt aber nicht allein auf Bezeichnungen an, obwohl wir uns nicht im Kampf um Begriffe, im Kampf um die Sprache, von den Sozialisten verdrängen lassen dürfen.
Denn den Rückschlag der 70er Jahre haben wir nicht zuletzt, der 69, 70er Jahre, der Tatsache zu verdanken, dass die Anderen sich der Sprache bemächtigt haben, die Sprache als Waffe benutzt haben, dass sie Begriffe herausgestellt, mit anderen Inhalt gefüllt haben und dann auf einmal als Wurfgeschosse gegen uns, nicht ohne Erfolg, verwendet haben. Darum ist für mich der Kampf um die Sprache eine der wesentlichen Voraussetzungen für die geistige Selbstbehauptung.“

Franz Josef Strauß

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[Zitat] Milton Friedman über Einwanderung und Wohlfahrtsstaat

„Warum war freie Einwanderung [in die USA] vor 1914 eine gute Sache und warum ist freie Einwanderung heute eine schlechte Sache? Nun, es gibt einen Grund, weshalb diese Antwort richtig ist. Es gibt einen Grund, warum freie Einwanderung in dem Sinne, wie wir sie vor 1914 hatten, heute nicht möglich ist. Warum nicht?

Weil es eine Sache ist, eine freie Einwanderung in den Arbeitsmarkt zu haben, es ist eine andere Sache, eine freie Einwanderung in den Wohlfahrtsstaat zu haben und man kann nicht beides haben.

Wenn Sie einen Wohlfahrtsstaat haben, wenn Sie einen Staat haben, in dem jedem Einwohner ein bestimmtes Mindesteinkommen oder ein Existenzminimum versprochen wird, unabhängig davon, ob er arbeitet oder nicht, ob er es produziert oder nicht, nun, dann ist das wirklich eine unmögliche Sache.

Wenn man eine freie Einwanderung hat, so wie wir sie vor 1914 hatten, dann haben alle profitiert. Die Leute, die hier waren, haben profitiert.  Die Leute, die kamen, profitierten. Denn niemand würde kommen, wenn er oder seine Familie nicht glaubte, dass es ihnen hier besser gehen würde als anderswo. Und die neuen Einwanderer boten zusätzliche Ressourcen, boten zusätzliche Möglichkeiten für die Menschen, die schon hier waren.

So können alle gegenseitig davon profitieren. Aber andererseits, wenn man unter Voraussetzungen kommt, in denen jede Person Anspruch auf einen prozentualen Anteil an einem Topf hat, um das extreme Beispiel zu nehmen, oder sogar auf ein niedriges Niveau des Topfes, dann ist der Effekt dieser Situation, dass freie Einwanderung eine Reduzierung aller auf das gleiche einheitliche Niveau bedeuten würde.

Natürlich übertreibe ich, es würde nicht ganz so weit gehen, aber es würde in diese Richtung gehen, und es ist diese Wahrnehmung, die die Menschen dazu bringt, Werte anzunehmen, die auf den ersten Blick inkonsistent erscheinen.

Betrachten wir zum Beispiel das offensichtliche, unmittelbare, praktische Beispiel der illegalen mexikanischen Einwanderung. Diese mexikanische Einwanderung über die Grenze ist eine gute Sache. Sie ist eine gute Sache für die illegalen Einwanderer. Sie ist eine gute Sache für die Vereinigten Staaten. Es ist eine gute Sache für die Bürger des Landes. Aber sie ist nur so lange gut, wie sie illegal ist.

Betrachten wir zum Beispiel das offensichtliche, unmittelbare, praktische Beispiel der illegalen mexikanischen Einwanderung. Diese mexikanische Einwanderung über die Grenze ist eine gute Sache. Sie ist eine gute Sache für die illegalen Einwanderer. Sie ist eine gute Sache für die Vereinigten Staaten. Es ist eine gute Sache für die Bürger des Landes. Aber sie ist nur so lange gut, wie sie illegal ist.

Das ist ein interessantes Paradoxon, wenn man darüber nachdenkt. Solange es illegal ist, haben die Leute, die hierher kommen, keinen Anspruch auf Sozialhilfe, sie haben keinen Anspruch auf Sozialversicherung, sie haben keinen Anspruch auf all die anderen Myriaden von Leistungen, die wir aus unserer linken Tasche in unsere rechte Tasche stecken.
Sie nehmen Jobs an, die die meisten Einwohner dieses Landes nicht annehmen wollen. Sie stellen den Arbeitgebern Arbeitskräfte zur Verfügung, die sie nicht bekommen können, sie sind harte Arbeiter, sie sind gute Arbeiter.

Und sie sind eindeutig besser dran. Wenn Sie jemals wissen wollen, wie die Menschen sind, was sie bevorzugen, ist das sicherste Zeichen, wie sie mit ihren Füßen abstimmen. Und es gibt keinen Zweifel, wie die Braceros abstimmen. Sie entscheiden sich dafür, die Grenze mit den Füßen, auf den Füßen oder auf jede andere Weise zu überqueren, die sie können.
Den Medien nach, zu Tausenden und vielleicht zu Millionen, soweit ich weiß.“

Milton Friedman

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Wolfgang Meins über die Wirtschaftlichkeit des identitätspolitischen Antirassismus [Zitat]

„(…) Wie v.a. die Entwicklung in den USA und Kanada lehrt, gelingt es den identitätspolitischen Antirassisten nicht nur, an den Universitäten Fuß zu fassen, sondern auch, sich von dort auszubreiten, Medien und strategisch wichtige Einrichtungen zu dominieren und zahlreiche Brückenköpfe zu etablieren, etwa als Gleichstellungs- oder Rassismus-Beauftragte. Mag früher vielleicht die Annahme vorgeherrscht haben, dass sich diese Beauftragten irgendwann selbst überflüssig machen, muss das heute als eine geradezu idyllisch anmutende Fehleinschätzung beurteilt werden. Denn trotz aller Gleichstellungserfolge ist genau das Gegenteil der Fall. Zum einen, weil niemand sich durch sein Tun freiwillig in die Beschäftigungslosigkeit befördert, und zum anderen, weil es um Macht und Einfluss geht, die man nicht freiwillig wieder aus den Händen gibt. Da hilft es, dass die Identitätspolitik immer irgendein Problem aus dem Hut zu zaubern vermag, hält sie doch alle unsere bestehenden Institutionen ihrem Wesen nach für rassistisch, diskriminierend oder sexistisch.

 

Das mittlerweile umgekehrt proportionale Verhältnis zwischen dem institutionalisierten Antirassismus einerseits und dem tatsächlich bestehenden gesellschaftlichen Rassismus andererseits wird auch deutlich anhand der eingangs erwähnten „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ und deren Geschichte. Zunächst ging es bloß um den 21. März, der an die Ereignisse von Sharpeville in Südafrika 1960 erinnern sollte, wo 69 Teilnehmer einer Massen-Protestaktion gegen das südafrikanische Apartheid-Regime den Tod fanden. Sechs Jahre danach rief die UNO einen entsprechenden Gedenktag aus. Ab 1979 wurde dieser Tag dann bereits im Rahmen einer Internationalen Woche gegen Rassismus ausgerichtet, aus der 2008 schließlich die Internationalen Wochen gegen Rassismus wurden. Um deren Ausrichtung kümmert sich in Deutschland übrigens eine 2014 eigens zu diesem Zweck gegründete Stiftung. (…)

 

skynetblog.de

 

Auch die seit zwei Jahren amtierende „Beauftragte für Migration, Integration und Antirassismus“ am Hamburger Universitätsklinikum (UKE) konstatiert in ihrem Beitrag zunächst, dass es im Klinikum eine lange Tradition gebe, die Vielfalt von Mitarbeitern und Patienten zu berücksichtigen und dass in Deutschland während der vergangenen Jahre durchaus Fortschritte in der Integrationspolitik erzielt worden seien. Die angebliche Notwendigkeit ihrer neu geschaffenen Position wird dann vorrangig mit US-amerikanischen Rassismus- und Diskriminierungsstudien begründet. Auch wenn ihr Beitrag vergleichsweise verhalten formuliert ist, schimmert doch ein weiterer unseliger Bestandteil konsequenter Identitätspolitik durch: Jeder Migrant, der sich schikaniert fühlt, hat recht. Auch sie wird sich natürlich nie abschaffen wollen, sondern im Gegenteil zu gegebener Zeit für den weiteren Ausbau ihrer Dienststelle trommeln und dazu auf noch vorhandene Ungleichheiten verweisen – z.B. zu viele ungelernte Hilfskräfte mit Migrationshintergrund und zu viele Ärzte ohne. Ihr Anliegen wird auf offene Ohren treffen, denn „Vielfalt“ ist als Bereicherung zu empfinden – vorrangig von denen ohne relevanten Migrationshintergrund. Ohne stete propagandistische Belehrung auf unterschiedlichen Kanälen wird das freilich kaum gelingen.“

Wolfgang Meins

 

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Dostojewski über das Nicht-Sagbare eines Gedankens [Zitat]

„O glauben Sie wirklich, daß ich es nicht weiß, wie ich mich schon sowieso mit meiner Erklärung erniedrige! Wer wird mich nicht für einen dummen Jungen halten, der mit seinen achtzehn Jahren das Leben noch nicht kennt. Doch er vergißt, daß so leben, wie ich diese sechs Monate gelebt habe, gleichbedeutend ist mit leben – bis zum Greisenalter! Möge man doch lachen, möge man sagen, daß es Märchen sind, denn es ist wahr, ich habe mir selbst Märchen vorerzählt, ganze Tage und Nächte lang, und ich erinnere mich jetzt ihrer aller.

Soll ich sie mir denn jetzt wieder erzählen, jetzt, wo es Zeit ist, auch die Märchen zu lassen? Und wozu noch? Ich vertrieb mir die Zeit mit ihnen, damals, als ich einsah, daß es mir sogar versagt war, die griechische Grammatik zu lernen, da ich, wie ich mir sagen mußte, ‚kaum bis zur Syntax kommen würde, bevor ich stürbe‘. Ich warf das Buch unter den Tisch – dort liegt es jetzt noch. Matrjona wollte es aufheben, ich habe es ihr verboten.

Möge der, dem meine Erklärung in die Hände fällt, und der die Geduld hat, sie durchzulesen, möge er mich für einen Wahnsinnigen oder, noch schlimmer, für einen Gymnasiasten halten – oder richtiger: für einen zum Tode Verurteilten, dem es nur zu natürlich schien, daß alle Menschen, nur er selbst ausgenommen, das Leben nicht zu schätzen wissen, es leichtsinnig verschwenden, faul und gewissenlos sich seiner bedienen, und daß alle, bis auf den letzten, es nicht verdienen! Doch ich erkläre, daß der Leser sich irrt, wenn er glaubt, diese meine Überzeugung sei abhängig von meinem Todesurteil. Fragen Sie, fragen Sie sie doch nur, vom ersten bis zum letzten, worin ihrer Meinung nach das Glück besteht?

Oh, seien Sie überzeugt, daß Kolumbus nicht damals glücklich war, als er Amerika entdeckt hatte, sondern als er es entdecken wollte; seien Sie überzeugt, daß der Augenblick seines höchsten Glückes vielleicht damals war, als drei Tage vor der Entdeckung der Neuen Welt seine Mannschaft meuterte und in der Verzweiflung schon nach Europa zurückkehren wollte! Nicht auf die Neue Welt kommt es hierbei an – hol sie der Henker! Und Kolumbus starb ja auch, fast ohne sie zu sehen, ja im Grunde genommen, ohne zu wissen, was er entdeckt hatte. Sondern auf das Leben kommt es an, einzig auf das Leben – auf das Entdecken des Lebens, das ununterbrochene und ewige Entdecken, und durchaus nicht auf das Entdeckte selbst! Doch was rede ich! Ich fürchte, daß alles, was ich soeben gesagt habe, allgemein bekannten Phrasen ähnlich ist, daß man mich für einen Schüler der unteren Klassen halten wird, der seinen Aufsatz über den ‚Sonnenaufgang‘ schreibt. Oder man wird sagen, daß ich etwas habe sagen wollen, doch bei aller Anstrengung mich nicht habe … ‚auszudrücken‘ verstanden. Ich möchte indessen bemerken, daß von jeder neuen und genialen menschlichen Idee, oder sogar von jedem ernsten Gedanken, der in einem Menschenhirn entsteht, immer noch irgend so etwas nachbleibt, was sich auf keine Weise andern Menschen mitteilen läßt, selbst wenn man ganze Bände darüber schriebe und den Gedanken fünfunddreißig Jahre lang auslegte. Dieses eine Unbestimmbare wird um keinen Preis aus Ihrem Schädel hinausgehen wollen und wird ewig in Ihnen verbleiben. Und damit sterben Sie zu guter Letzt und nehmen so vielleicht gerade das Wichtigste von Ihrer ganzen Idee mit ins Grab. Und wenn auch ich jetzt nicht alles das wiederzugeben verstanden habe, was mich in diesen sechs Monaten gequält hat, so wird man jetzt doch wenigstens einsehen, daß ich, indem ich diese meine ‚letzte Überzeugung‘ erwarb, sie vielleicht zu teuer habe bezahlen müssen. Sehen Sie, das ist es, was ich – aus gewissen, nur mir bekannten Gründen – in meiner ‚Erklärung‘ sichtbar zu machen für notwendig hielt.

Ich fahre also fort.“

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

 

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Sam Harris – Wenn nur ein rechter Demagoge darüber spricht

„Ich sage Ihnen, was der großen Mehrheit der Muslime, die die Freiheit lieben und den Terror hassen, schadet: Muslimische Theokratie tut es. Muslimische Intoleranz tut es. Wahabismus tut es. Salafismus tut es. Islamismus tut es. Dschihadismus tut es. Die Scharia tut es. Der bloße Konservatismus des traditionellen Islam tut es. Wir reden nicht nur über Dschihadisten, die Homosexuelle hassen und denken, dass sie sterben sollten, wir reden über konservative Muslime. Der Prozentsatz der befragten britischen Muslime, die sagten, dass Homosexualität moralisch akzeptabel sei, lag bei Null. Ist Ihnen klar, was es braucht, um in einer Umfrage etwas so Kontroverses zu sagen, dass nicht einmal 1% der Befragten dem zustimmen würde? Es gibt fast keine so extreme Frage, die Sie jemals in einer Umfrage sehen werden, die eine Null bekommt, aber fragen Sie britische Muslime, ob Homosexualität moralisch akzeptabel ist, und das ist, was Sie bekommen. Und das Ergebnis ist in Dutzenden von anderen Ländern mehr oder weniger das gleiche. Es ist null in Kamerun, null in Äthiopien. 1% in Nigeria, 1% in Tansania, 1% in Mali, 2% in Kenia, 2% im Tschad. 1% im Libanon, 1% in Ägypten, 1% in den palästinensischen Gebieten, 1% im Irak, 2% in Jordanien, 2% in Tunesien, 1% in Pakistan. Aber 10% in Bangladesch. Bangladesch: der Lichtblick in der muslimischen Welt, wo sie regelmäßig säkulare Schriftsteller mit Macheten jagen und abschlachten.

Die Menschen, die unter diesem Glaubenssystem leiden, sind selbst Muslime. Die nächste Generation von Menschen, die in eine muslimische Gemeinschaft hineingeboren werden und die ansonsten liberale, tolerante, gebildete, weltoffene und produktive Menschen hätten sein können, werden auf die eine oder andere Weise dazu erzogen, ein Leben im Mittelalter anzustreben oder diese Welt auf dem Weg zu einem fiktiven Paradies nach dem Tod zu zerstören. Das ist die Sache, über die wir uns den Kopf zerbrechen müssen. Und ja, einiges von dem, was ich gerade gesagt habe, gilt mit unterschiedlichen Modifikationen auch für andere Religionen und andere Kulte. Aber es gibt im Moment nichts, was wie der Islam diese Art von Intoleranz und Chaos erzeugen könnte.

Und wenn nur ein rechter Demagoge ehrlich darüber spricht, dann werden wir im Westen als Reaktion darauf immer mehr rechte Demagogen wählen.

Und das wird der Preis der politischen Korrektheit sein: Dann wird dieser Scheck endlich eingelöst werden. Das wird die Konsequenz dieses anhaltenden Versagens sein, das wir bei den „Liberals“ sehen, mit echter moralischer Klarheit und Mut in dieser Frage zu sprechen, zu denken und zu handeln. Die Wurzel dieses Problems ist, daß die „Liberals“ durchweg versagen, liberale Werte als allgemeine menschliche Werte zu verteidigen. Ihre politische Korrektheit, ihr Multikulturalismus, ihr moralischer Relativismus hat sie dazu gebracht, zur Verteidigung von Theokraten zu eilen und die Opfer der Theokratie im Stich zu lassen und jeden, der diese Heuchelei als das bezeichnet, was sie ist, als bigott zu verleumden. Und um das klarzustellen, und das ist es, was die „Liberals“ nicht zu verstehen scheinen, ist, dass das ehrliche Sprechen über die Ideen, die den Islamismus und den Dschihadismus inspirieren, die Überzeugungen über das Märtyrertum und die Apostasie und die Blasphemie und das Paradies und die Ehre und die Frauen, kein Ausdruck des Hasses auf Muslime ist. Es ist in der Tat der einzige Weg, um die geknechteten Menschen in der muslimischen Gemeinschaft zu unterstützen: Die Reformer und die Liberalen und die Säkularen und die Freidenker und die Schwulen und die Schiiten im Kontext der Sunniten-Mehrheit und die Sufis und die Ahmadiyyas und, wie Maajid Nawaz sagte, die Minderheiten innerhalb der Minderheit, die unter dem Schatten und oft auch unter dem Schwert der Theokratie leben. […] Wenn Sie glauben, dass das ehrliche Sprechen über die Notwendigkeit von Reformen innerhalb des Islams Ihre Verbündeten in der muslimischen Gemeinschaft entfremden wird, dann wissen Sie nicht, wer Ihre Verbündeten sind.“

Sam Harris

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[Zitat] Douglas Murray über Sklavenhandel und Wiedergutmachung

 

„Nun, es ist eine Art Beschwerdewettbewerb. Ihr Gast zuvor (in der Sendung, Anmerkung) hat gerade versucht, sich daran zu beteiligen. Ich weiß nicht, welchen Schaden sie glaubt, durch die Sklaverei erlitten zu haben. All das wurde vor zwei Jahrhunderten thematisiert, alles hat Konsequenzen. Jede Geschichte hat Konsequenzen und Verzweigungen, aber wissen Sie, wenn wir hier fair spielen würden, würden wir zumindest alle Länder auf der Welt betrachten, die in den Sklavenhandel verwickelt waren und die einfach kein Interesse an irgendeiner Form von Reparationen haben.

Das Osmanische Reich, alle arabischen Länder, die nicht nur mit weit mehr Sklaven handelten als auf der anderen Seite des Atlantiks gehandelt wurden, sondern auch alle Männer kastrierten, damit es nach ihnen keine afrikanischen Sklaven mehr geben würde. Sie haben bis auf die Knochen gearbeitet. Ich sehe in ganz Afrika kein Interesse daran, Wiedergutmachung dafür zu leisten, dass sie ihre afrikanischen Brüder und Schwestern in die Sklaverei verkauft oder sie bis zum heutigen Tag bis auf die Knochen ausgebeutet haben. Sklaverei gibt es noch heute überall in Afrika.

Tatsächlich gibt es heute mehr Sklaven auf der Welt als zur Hochphase des transatlantischen Sklavenhandels. Einige von uns sind es also einfach leid, zu hören, wie Menschen die  geschlossenen Wunden wieder aufreißen und dann weinen und über ihre Verletzung oder ihre vermeintliche Verletzung lügen. Denn jeder könnte das tun. Eine Million Europäer wurden von Nordafrikanern geraubt, im Laufe des jahrzehntelangen Sklavenhandels von den Barbaresken-Piraten (Anmerkung: muslimische Barbaresken-Korsaren). Wo würden Sie enden, wenn Sie das täten? Die Antwort ist, dass Sie nicht enden könnten, weil niemand mehr lebt, der den Schmerz tatsächlich erlitten hat, und niemand mehr lebt, der das Unrecht verbrochen hat.

Und ich möchte noch einen weiteren Punkt ansprechen, wenn Sie gestatten.

Es sind immer die Länder, in die die Menschen kommen wollen, die diesen Kampf ausfechten müssen. Großbritannien gehört wie Amerika und Frankreich zu den begehrtesten Zielen für Migranten weltweit, und das schon seit Jahrhunderten. Warum ist das so? Nicht, weil wir rassistisch sind. Es liegt daran, dass wir besser sind. Es liegt daran, dass wir gut sind. Es liegt daran, dass wir, wenn wir Rassismus sehen, ihn aussprechen und ihn als Sünde erkennen. Versuchen Sie, das in Afrika zu finden. Versuchen Sie, das im Nahen Osten oder in China zu finden. Niemand würde es sich anhören.

Wir haben es also mit einer Situation zu tun, in der die tugendhafteren Länder als die schlimmsten Länder dargestellt werden. Das ist krank und die meisten von uns haben es satt.“

Douglas Murray

 

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[Zitat] Roland Wiesendanger zum SARS-CoV-2 Ursprung

 

„Ja, es gibt die Zoonose-Theorie, wonach Corona-Viren von Fledermäusen über ein Zwischenwirtstier auf den Menschen übergesprungen sein könnten. Als Ausgangspunkt hierfür gilt in der Regel der berühmte Huanan-Fischmarkt. Dafür gibt es aber keinerlei Beweise. Schon Anfang 2021 wurden mehr als 80.000 Tierproben von chinesischer Seite untersucht ohne Hinweis auf ein Zwischenwirtstier. Auch auf dem Huanan-Fischmarkt wurden Proben genommen, jedoch ohne Befund, wie der ehemalige Direktor der chinesischen Centers for Disease Control and Prevention, George Gao, bereits im Mai 2020 erklärte. Von Anfang an stand die Zoonose-Theorie auf ganz, ganz wackligen Beinen, denn es wurde noch nie zuvor beobachtet, dass ein Virus von der Stunde Null an derart gut an den Menschen angepasst war. Das Virus verfügt neben der bereits erwähnten Furinspaltstelle über eine Rezeptorbindungsdomäne, die nahezu ideal an menschliche Zellen angepasst ist.

Grundsätzlich kann sich auch diese Eigenschaft bei natürlich vorkommenden Corona-Viren entwickeln. Tatsächlich gibt es jedoch mindestens sechs Auffälligkeiten in der Gensequenz von SARS-CoV-2, und die Gesamtwahrscheinlichkeit, dass alle gleichzeitig in der Natur entstanden sind, und dies in abnormal kurzer Zeit, ist verschwindend gering. Es spricht alles gegen einen natürlichen Ursprung. Dazu gehört, dass man bisher keinen Zwischenwirt finden konnte. Marderhunde und Schuppentiere waren im Gespräch, konnten jedoch ausgeschlossen werden. Letztlich müsste man irgendein Tier identifizieren, welches einen besseren Wirt für diese Viren darstellt als der Mensch. Aber der beste Wirt war von Anfang an der Mensch, den das Virus sogar noch effizienter infizieren kann als Fledermäuse, von denen das Virus ursprünglich stammt.“ 

 

Roland Wiesendanger zum SARS-CoV-2 Ursprung

 

(…) „Die Gain-of-function-Forschung mit pandemiefähigen Krankheitserregern muss weltweit verboten werden, da sie mit einem nicht vertretbaren Gefahrenpotenzial verbunden ist. Wenn Krankheitserreger von SARS, MERS oder andere gefährliche Viren gezielt an menschliche Zellen angepasst werden, dann hat dies für mich und für viele andere Wissenschaftler keinerlei Legitimation. Es ist eine weltweite Gefahr, schlimmer noch als diejenige, die von Atomwaffen ausgeht. Denn durch pandemiefähige Krankheitserreger ist die gesamte Weltbevölkerung innerhalb kurzer Zeit dieser Gefahr ausgesetzt, wie wir in dieser Pandemie leidvoll erfahren mussten.

Wir können von Glück reden, dass die Sterblichkeitsrate bei SARS-CoV-2 so niedrig war. Das konnte man aber letztlich nicht voraussagen. Wenn diese Art der Forschung mit viel gefährlicheren Viren weiterläuft, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir noch eine viel größere Katastrophe erleben. Nach den Veröffentlichungen der US-Geheimdienstinformationen muss es einen öffentlichen Aufschrei gegen gewissenlose virologische Experimente geben, ähnlich wie es nach dem ersten Einsatz von Atomwaffen zu einem Aufschrei und einer Gegenbewegung gegen die atomare Menschheitsbedrohung gekommen ist.“

Roland Wiesendanger

 

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Wer ist in einer Republik „das Land“?

Wer ist in einer Republik „das Land“?

Ich erinnere mich, als ich zum ersten Mal wirklich verstand, was es bedeutet, ein Amerikaner zu sein … was es bedeutet, ein Patriot zu sein.
Ich war noch ein Kind …
vor einer Million Jahren, so scheint es manchmal. Ich war vielleicht zwölf. Ich habe Mark Twain gelesen.

Und er schrieb etwas, das mich bis ins Mark traf … etwas so Mächtiges, so Wahres, dass es mein Leben veränderte. Ich habe es auswendig gelernt, damit ich es mir über die Jahre hinweg immer wieder selber ins Gedächtnis rufen konnte.
Er schrieb …


Wer ist in einer Republik „das Land“?

Ist es die Regierung, die in diesem Moment im Sattel sitzt?
Die Regierung ist nur ein Bediensteter auf Zeit: Es kann nicht ihr Vorrecht sein, zu bestimmen, was richtig und was falsch ist, und zu entscheiden, wer ein Patriot ist und wer nicht. Ihre Funktion ist es, Befehlen zu gehorchen, nicht sie uns zu geben.

Wer ist dann das Land? Sind es die Zeitungen? Sind es die Prediger?
Sie sind doch nur Teile des Landes, sie sind nicht das ganze Land, sie haben nicht die Befehlsgewalt, sie haben nur ihren kleinen Anteil an der Führung.

In einer Monarchie sind der König und seine Familie das Land:
In einer Republik ist es die gemeinsame Stimme des Volkes, mit der jeder von euch für sich selbst und auf eigene Verantwortung sprechen muss.

Es ist eine feierliche und gewichtige Verantwortung, die nicht leichtfertig beiseite geschleudert werden sollte, wenn wir drangsaliert werden, durch die Prediger, die Presse, die Regierung oder den leeren Phrasen von Politikern.

Jeder muss für sich allein entscheiden, was richtig und was falsch ist, und welcher Kurs patriotisch ist und welcher nicht. Du kannst dich dem nicht entziehen und ein Mann sein.

Sich gegen seine Überzeugungen zu entscheiden, bedeutet, ein unqualifizierter und unentschuldbarer Verräter zu sein, sowohl für sich selbst als auch für sein Land, lass dich von diesen Männern bezeichnen, wie sie wollen.

Wenn du dich als einziger einer ganzen Nation für einen Weg entscheidest, und dieser Weg entsprechend deinen Überzeugungen der richtige ist, dann hast du eine Verpflichtung, vor dir und vor deinem Land.

Halt den Kopf hoch. Du brauchst dich für nichts zu schämen.

Es spielt keine Rolle, was die Presse sagt.
Es spielt keine Rolle, was die Politiker oder was der Mob sagt.
Es spielt keine Rolle, ob das ganze Land entscheidet, dass etwas Falsches richtig sei. Diese Nation gründete sich vor allem auf einem Prinzip: Die Forderung, dass wir für das, woran wir glauben, einstehen müssen, unabhängig von den Chancen und den Folgen.

Wenn der Mob und die Presse und die ganze Welt dir sagen, dass du zur Seite gehen sollst, dann ist es deine Aufgabe, dich wie ein Baum neben den Fluss der Wahrheit zu stellen und der ganzen Welt zu sagen:

Nein. Ihr geht zur Seite.

Steve Rogers (Captain America)

 

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[Zitat] Alexander Solschenizyn – Antikommunismus

„Es gibt ein Wort, das in diesen Tagen sehr häufig verwendet wird: “Anti-Kommunismus”. Es ist ein sehr dummes Wort, das schlecht zusammengesetzt ist. Es erweckt den Anschein, als sei der Kommunismus etwas Ursprüngliches, etwas Grundlegendes, etwas Fundamentales. Deshalb wird es als Ausgangspunkt genommen, und der Antikommunismus wird im Verhältnis zum Kommunismus definiert. Deshalb sage ich, dass dieses Wort schlecht gewählt ist, dass es von Leuten zusammengesetzt wurde, die die Etymologie nicht verstehen: Der primäre, der ewige Begriff ist die Menschlichkeit. Und der Kommunismus ist antihumanistisch. Wer “Anti-Kommunismus” sagt, sagt im Grunde genommen “Anti-Anti-Menschlichkeit”. Eine schlechte Konstruktion. Wir sollten also sagen: Was gegen den Kommunismus ist, ist für die Menschlichkeit. Diese unmenschliche kommunistische Ideologie nicht zu akzeptieren, sie abzulehnen, heißt einfach, ein Mensch zu sein. Es bedeutet nicht, Mitglied einer Partei zu sein.“

Alexander Solzjenitsyn

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[Zitat] Peter Schönhöfer über die Schweinegrippe und Angstpsychosen

„Das ist ein Prinzip des Pharma-Marketings, was hier übernommen wird. Und zwar kann die Pharmaindustrie ihr Produkt dann gut verkaufen, wenn die Menschen Angst haben und sich von dem Angebot des Herstellers versprechen, gerettet zu werden. Also muss man eine Angstpsychose erzeugen, damit die Leute weich werden und nach dem Impfstoff greifen.“

Peter Schönhöfer

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[Zitat] Jonathan Haidt über die Psychologie der Selbstgerechtigkeit

„Wenn es um moralische Urteile geht, denken wir, dass wir Wissenschaftler sind, die die Wahrheit entdecken, aber eigentlich sind wir Anwälte, die für Positionen argumentieren, zu denen wir auf andere Weise gelangt sind.
(…)
OK, ich bin also aufgewachsen – ich habe 1981 in Yale angefangen, gerade als Vielfalt zu einem wichtigen, wichtigen Schlagwort der Linken wurde. Und in meiner gesamten akademischen Laufbahn ging es um Vielfalt: Vielfalt hier, Vielfalt da. Und damit ist eigentlich die Rassenvielfalt gemeint und in zweiter Linie die Geschlechtervielfalt. Und es wird behauptet, dass Vielfalt all diese Vorteile für das Denken hat, dass sie all diese großartigen Dinge bewirkt. Aber gleichzeitig habe ich in meiner akademischen Laufbahn beobachtet, dass es, als ich in den 80er Jahren mein Studium begann, ein paar Konservative in der Fakultät gab, und jetzt gibt es fast keine mehr. Wir haben also den Zustand erreicht, den George Will beschrieben hat. Er sagte, es gebe eine bestimmte Art von Liberalen, die Vielfalt in allem wollen, nur nicht im Denken. Wir brauchen also eine bestimmte Art von Vielfalt, aber man darf nicht vergessen, dass Vielfalt von Natur aus trennend wirkt, und was ist die Funktion Ihrer Gruppe? Wenn Ihre Gruppe Zusammenhalt braucht, brauchen Sie keine Vielfalt. Wenn Ihre Gruppe gutes, klares Denken braucht und Sie wollen, dass die Leute Ihre Vorurteile hinterfragen, dann brauchen Sie sie. In der akademischen Welt brauchen wir also diese Art von Vielfalt, und wir haben sie nicht. Das war ein Teil meiner Aussage.
(…)
Vielfalt ist also im Allgemeinen trennend, und sie muss gemanagt werden. Es gibt einige interessante Untersuchungen, die zeigen, dass man die Menschen spaltet, wenn man die Vielfalt zelebriert und hervorhebt, aber wenn man sie in einem Meer von Gemeinsamkeiten ertränkt, dann ist das kein Problem. Alles, was man tun kann, um zu betonen, wie ähnlich wir uns alle sind, wie viel wir gemeinsam haben, ist also gut. Alles, was man tun kann, um zu feiern – “Seht, wie unterschiedlich wir sind. Seht, wie vielfältig wir sind” – das erschwert den Zusammenhalt und das Vertrauen in der Gruppe.“

Jonathan Haidt

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[Zitat] Theodor Heuss über die Skepsis gegenüber dem Staat

„Dem Liberalismus fehlt die aus seinem eigentlichen Wesen quellende, verbindliche Staatsidee […]. Denn der konsequente Liberalismus denkt vom Staat überhaupt skeptisch; was er ihm an Zwecken zuweist, hat immer ein wenig den Charakter einer leider nicht vermeidbaren Konzession an das Unumgängliche.”

„Die Menschenseele ist ein absoluter Wert, die Menschenwürde ein nicht zu kränkendes Gut. Gegen die Zwangsgewalten des historischen Staates […] setzt der Liberalismus den Katalog der geistigen und organisatorischen Freiheiten: Glauben und Gewissen, Rede und Schrift, Versammlung und Vereinigung, Niederlassung, Berufswahl, Geschäftsführung sollen frei sein und der Staat erschöpft darin seinen Sinn, daß er diese Freiheiten gewähre und sichere.”

Theodor Heuss

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[Zitat] Jonathan Haidt über Moral

„Moral bindet und blendet. Sie bindet uns an ideologische Teams, die sich gegenseitig bekämpfen, als ob das Schicksal der Welt davon abhängen würde, dass unsere Seite jede Schlacht gewinnt. Sie macht uns blind für die Tatsache, dass jedes dieser Teams aus guten Menschen besteht, die etwas Wichtiges zu sagen haben.“

Jonathan Haidt

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[Zitat] James Lindsay über Critical Race Theory als Religion

Die Leute fragen mich immer wieder und sagen: „Der Marxismus funktioniert nicht“, „Er ist nicht gut genug“, „Der Marxismus lässt sich nicht aufhalten“, „Er kommt immer wieder zurück“. Warum?

Und das ist die Antwort.
Die Antwort ist, weil der Marxismus spirituelle Fragen für verbitterte Menschen beantwortet, die nichts zustande bringen. Er beantwortet spirituelle Fragen für Menschen, die Jobs machen, die sie nicht gerne machen, die im Leben nicht weiterkommen, die sehen, wie andere Menschen weiterkommen, von denen sie denken, dass sie es nicht verdienen, weiterzukommen. Und der Marxismus ist die Antwort auf diese Fragen.

Es soll eine geistige Erneuerung stattfinden.
Im Marxismus lautet die Idee „work makes you free“, auf Deutsch: „Arbeit macht frei“.
Sie macht dich zu einem freien, unabhängigen Menschen, der nicht mehr von irgendetwas in der Welt abhängig ist. Und so haben wir einen Haufen Menschen, denen diese geistige Erneuerung gestohlen wird. Dieser spirituelle Weg, die Fähigkeit, sich selbst als einen Menschen, als sich selbst und als einen Schöpfer zu erkennen, der für sich selbst und für seine Gesellschaft produziert, was in einer kommunistischen Utopie kontinuierlich ineinander übergehen sollen.
Das wird uns von diesen Leuten gestohlen.
Und diese Menschen haben etwas geschaffen, das man Ideologie nennt und das eine gigantische Mythologie ist, die ihre Vorherrschaft rechtfertigt. Das ist genau das, was die „kritische Rassentheorie“ besagt, wie die Gesellschaft funktioniert. Das grundlegende Funktionsprinzip der Gesellschaft ist nach der kritischen Rassentheorie der Rassismus, der von weißen Menschen zu ihrem eigenen Vorteil geschaffen wurde. Und das ist der Punkt, an dem wir, wie ich vorhin schon sagte, von der Klasse zur Rasse übergehen, wenn wir die Rasse als Konstrukt für das Verständnis aller Ungleichheit in den Mittelpunkt stellen, dann wird die weiße Vorherrschaft zur übergreifenden Ideologie, zur Mythologie, die erklärt, warum Menschen, die einen „Zugang zum Weißsein“ haben, zu einer rassischen Oberschicht gehören und Menschen, die keinen „Zugang zum Weißsein“ haben, nicht.

Deshalb gibt es zum Beispiel Dinge wie „kulturelle Aneignung“. Weiße Menschen gehören dazu, sie haben das geschaffen, sie sind in der oberen Kaste der Gesellschaft gemäß der kritischen Rassentheorie. Sie haben sich selbst unrechtmäßig dorthin gebracht durch die Ausbeutung anderer Menschen, durch Dinge wie Sklaverei.
Ein Beispiel, das ich gerne anführe, weil es ein heißeres Eisen ist, als Sie vielleicht denken, ist, dass der Rock’n’Roll von Leuten wie Elvis Presley geschaffen wurde, indem sie den Blues von den Schwarzen stahlen, die dann nur noch mehr Blues zu sehen bekamen, aber keine großen Ikonen wurden. Natürlich ist das nicht das, was wirklich passiert ist. Ein großer Teil des Blues, ich meine, das ist mit Elvis Presley passiert, aber der Blues wurde riesig, und wir haben große Blues-Ikonen wie BB King usw., die für das, was sie taten, sehr bekannt waren.

(…)

Was sie tatsächlich tun, ist, genau diese Denkstrukturen zu reproduzieren, die jetzt die Rasse, anstelle der Klasse in den Mittelpunkt stellt, und das ist sehr offensichtlich, wenn man versteht, was Marx über Ideologie dachte.
Diese Ideologie ist die Gesamtheit der Ausreden, eine große Mythologie.“

James Lindsay

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Alexander Wendt über identitätspolitische Stammeskulturen und Rituale [Zitat]

„Es ergab sich also schon vor ihrer Flut- und SMS-Affäre das Bild einer Politikerin
[Anne Spiegel, Anmerk.], die es für naheliegend hielt, ihr Ministerium zu einem Vorposten ihrer Partei auszubauen, so, wie sie auch in Themenwahl und Wording immer darauf achtete, zuallererst das eigene Milieu zu bedienen. Schon vor ihrem Amtsantritt in Berlin erklärte sie es zu ihrem wichtigen Anliegen, eine einheitliche Gendersprache in allen Gesetzestexten und Erklärungen der Ampelkoalition durchzusetzen.

Außerhalb einer urbanen grünenaffinen Schicht hält das zwar niemand für eine drängende gesellschaftliche Frage. In den Vierteln mit 25 Prozent Grünenwählerschaft und mehr beschäftigen sich tatsächlich sehr viele mit dem gerechten Schreiben und Sprechen. Überhaupt lässt sich mit einer Art Sozialethnologie überhaupt erst verstehen, warum so viele, ja eigentlich fast alle Grünenpolitiker sich so obsessiv Gegenständen widmen, für die es außerhalb sehr enger Milieugrenzen kein Interesse und oft noch nicht einmal den nötigen Begriffsapparat gibt. Das gilt für Spiegels gegenderte Gesetzestexte und Pressemitteilungen genauso wie für Annalena Baerbocks Wasserstoffdiplomatie und Ricarda Langs Body Positivity bis zur Forderung Katrin Göring-Eckardts nach einer Parlamentspoetin. Draußen mag so etwas als Orchideenthema gelten. Drinnen erfüllt es die Funktion eines gemeinschaftsstiftenden Rituals, dem sich bei Strafe der Nichtwiederaufstellung bei der nächsten Wahl niemand entziehen kann.

Politiker, die mit Hilfe der zentralurbanen Wähler aufsteigen wollen, müssen sich zwingend auf zwei Teilgesellschaften konzentrieren, in denen radikal andere Regeln gelten als im restlichen Land. Zum einen ist das die Partei, die diese Wählerschaft bedient, vor allem aber über die entscheidenden Listenplätze bestimmt. Die Grünen lassen sich am ehesten als straff organisierte Stammeskultur beschreiben, in der alles von der Zugehörigkeit zu einem Fügel, einem Geschlecht, einem lokalen Netzwerk und außerdem von der nötigen Medienaffinität abhängt. ‚Straff‘ meint vor allem: Neben der Zugehörigkeit sind auch noch bestimmte Rituale streng zu beachten und bestimmte Regelverstöße, selbst kleine, strikt zu vermeiden.

Die Glaubensgemeinschaft verzeiht es der einen grünen Politikerin großzügig, dass sie zum Ausstieg aus der fossilen Energie aufruft, aber privat zum Eisessen nach Kalifornien düst, sie vergibt einen Hochstaplerlebenslauf, sieht das private Hummeressen einer Hamburger Justizsenatorin auf Malta und auf Steuerzahlerkosten grundsätzlich entspannt, und fordert aus den eigenen Kreisen auch nicht die Demission einer Ministerin, die in einer Hochwassernacht einfach abtaucht. Aber das kulturell aneignende Trigger-Wort ‚Indianerhäuptling‘ hätte die Berliner Spitzengrüne Bettina Jarasch parteiintern fast aus der Kurve getragen.

Mindestens genauso überlebenswichtig wie die Zufriedenstellung der eigenen Parteigremien ist die Konzentration auf den anderen entscheidenden Pol: die wohlmeinenden Medien. Auch dort unterscheiden sich Rituale, Sprachregelungen, Themensetzungen und Karrierewege nachhaltig von dem Rest des Landes. Beide Bereiche, grünes Parteigeflecht und Berliner Medienbetrieb, folgen also jeweils sehr stark eigenen Regeln. Aber beide Terrains gleichen einander sehr. Auch für viele Hauptstadtjournalisten spielen wiederum zwei Bezugspunkte die wichtigste Rolle: zum einen Journalisten und zum anderen großstädtisch-progressive Freunde und Bekannte, die sogenannte Peer Group, deren Lob und Tadel einem Redakteur im Zweifel wichtiger ist als die Auflage des eigenen Blattes. Angesichts der Auflagenentwicklung richtet sich der Blick vieler Medienschaffender außerdem auf den Apparat von Politik und Organisationen, die sicher finanzierte Sprecher- und Beraterpositionen zu vergeben haben.“

Alexander Wendt

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