„Wer Gewalt einmal als seine Methode bezeichnet hat, muss die Lüge unweigerlich zu seinem Prinzip machen.“
Alexander Solschenizyn
„Wer Gewalt einmal als seine Methode bezeichnet hat, muss die Lüge unweigerlich zu seinem Prinzip machen.“
Alexander Solschenizyn
Die Redaktionen der Massenmedien spiegeln nicht die Ansichten und Einstellungen ihres Publikums wider. Das ist einer der Gründe warum es immer wieder zu Dissonanzen zwischen Sendern (Medien) und Empfängern (Publikum) kommen kann. Das Thema wurde zuvor schon ausführlicher hier und hier beschrieben.
Die Redaktionen sind „kein Abbild der Bevölkerung“, schrieb die Basler Zeitung in einem Artikel über eine dänische Studie, die die politischen Einstellungen von Journalisten aus 17 Länder miteinander verglichen hat.
„Die ersten Resultate der dänischen Studie unterstreichen das verbreitete Vorurteil. Am häufigsten stehen die Journalisten grünen Ideologien nahe, gefolgt vom Feminismus. Es gibt in den Redaktionen durchschnittlich drei Mal so viele Grüne und Feministen wie im Rest der Bevölkerung. Auf Platz drei liegt der Sozialliberalismus, gefolgt von Kommunismus und einer pro-europäischen Haltung. Diese drei Einstellungen sind bei den Medien doppelt so häufig vertreten wie in der Bevölkerung. Am seltensten ist eine nationalkonservative Haltung. Sie ist in der Bevölkerung rund sechs Mal häufiger vertreten als bei den Journalisten.“
Basler Zeitung | 06. Juni 2018 | https://m.bazonline.ch/articles/17603575
Die Daten für die dänische Studie stammen aus 17 Ländern, zum Beispiel auch aus der Schweiz. In der Schweiz wurde eine Untersuchung von Marktagent.com durchgeführt, in deren Rahmen 332 Journalisten vom 15.02.2018 bis zum 02.03.2018 befragt wurden. Die Ergebnisse der Schweizer Befragungen (Studiensteckbrief und Studienergebnisse) finden Sie auf www.marketagent.com (siehe unten).
Quelle: marketagent.com (April2018)
Journalisten sind grün und links
Mittwoch 6. Juni 2018
https://m.bazonline.ch/articles/17603575
Der Schweizer Journalismus unter der Lupe
Journalisten-Studie 2018
April 2018
http://www.marketagent.com/webfiles/MarketagentCustomer/pdf/79f1ca3f-c09b-4024-a77a-f7a721f4f6d8.pdf
In dem Beitrag Medienkompetenz – Wiederholungen und Wahrheitseffekt wurde ausführlich beschrieben, dass: „Versuchspersonen nur durch das Zuhören und ohne eigenes aktives Handel ein neues Wort lernen konnten. Dazu wurde ihnen in einem Zeitrahmen von 14 Minuten ein Wort 160 mal wiederholt vorgespielt. Die Neurowissenschaftler konnten anschließend durch einen Scan des Gehirns nachweisen, dass sich neue Verbindungen im Gehirn entwickelt hatten, die dem neuen Wort zugeschrieben werden konnten und die sich in ihrer Struktur nicht von anderen Worten unterscheiden ließen, die von den Versuchspersonen zum Beispiel in ihrer Kindheit gelernt wurden.“ (Yury Shtyrov et al. 2010)
Wenn wir Gebäude, Bäume, Berge oder Gesichter ansehen, wird der Reiz im visuellen Cortex unseres Gehirns verarbeitet. Je nachdem, was wir betrachten, werden unterschiedliche Regionen im Gehirn angesprochen und aktiviert. Dies kann durch bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel dem PET (Positronen-Emissions-Tomographie) [1] nachgewiesen werden. Die Regionen für Wörter- oder Gesichtserkennung sind bei den meisten Personen an nahezu der gleichen Stelle im Gehirn aktiv.
„Eine der wirklich schlechten Auswirkungen der Religion ist, dass sie uns lehrt, es sei eine Tugend, sich damit zufrieden zu geben, etwas nicht zu verstehen.“
Richard Dawkins
[Bild des Monats #September2019]
ARD ZDF und der (mögliche) Bestätigungsfehler
Für die Studie „Old, Educated, and Politically Diverse: The Audience of Public Service News“ (PSM) wurden in Deutschland 2022 Personen u.a. nach ihrer Selbsteinschätzung gefragt. Sie sollten sich selber auf einer Sieben-Punkte-Skala von „ganz links“ bis „ganz rechts“ platzieren.
„Als Sokrates für seine philosophischen Nachforschungen und seine Blasphemie, weil er die Götter der Stadt herausgefordert hatte, zum Tode verurteilt wurde, akzeptierte er seinen Tod und sagte:
“Nun, wenn wir Glück haben, werde ich vielleicht auch mit anderen großen Denkern und Philosophen und Zweiflern ein Gespräch führen können”, mit anderen Worten, dass die Diskussion darüber, was gut, was schön, was edel und was rein und was wahr ist, immer weitergehen kann. Warum ist das wichtig, warum sollte ich das tun?
Weil es das einzige Gespräch ist, das sich lohnt. Und ob es nach meinem Tod weitergeht oder nicht, ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass es das Gespräch ist, das ich führen möchte, solange ich noch am Leben bin. Das bedeutet, dass für mich das Angebot der Gewissheit, das Angebot der völligen Sicherheit, das Angebot eines undurchlässigen Glaubens, der nicht nachgeben kann, ein Angebot von etwas ist, das es nicht wert ist.
Ich möchte mein Leben lang das Risiko eingehen, dass ich noch nicht genug weiß. Dass ich nicht genug verstanden habe, dass ich nicht genug wissen kann, dass ich immer am Rande einer potenziell großen Menge an zukünftigen Wissen und Weisheit stehe. Ich würde es nicht anders wollen.
Und ich fordere Sie auf, sich die unter Ihnen anzusehen, die Ihnen in Ihrem Alter sagen, dass Sie tot sind, bis Sie glauben, wie sie selbst es tun. Was für eine schreckliche Sache, sowas Kindern zu sagen. Und dass man nur leben kann, wenn man eine absolute Autorität akzeptiert. Betrachten Sie es nicht als ein Geschenk, betrachten Sie es als den Giftkelch. Schieben Sie es beiseite, egal wie verlockend es ist.
Gehen Sie das Risiko ein, selbst zu denken. Viel mehr Glück, Wahrheit, Schönheit und Weisheit werden auf diese Weise zu Ihnen kommen.“
Christopher Hitchens
„Religion ist eine Beleidigung für die Würde des Menschen. Mit oder ohne sie gäbe es gute Menschen, die gute Dinge tun, und böse Menschen, die böse Dinge tun. Aber damit gute Menschen böse Dinge tun, braucht es Religion.“
Steven Weinberg
„Die Medien verbergen ihre eigenen Wirkmechanismen und lassen sich schwer hinterfragen. Sie sprechen ganz natürlich und ohne Betonung, ohne je Bezug auf ihre eigene voreingenommene Perspektive zu nehmen. Sie vertuschen, dass sie nicht nur über die Welt berichten, sondern vielmehr ständig damit zugange sind, in unseren Köpfen einen neuen Planeten zu erschaffen, der unverkennbar zu ihren eigenen Prioritäten passt.“
Alain de Botton
Fortlaufend wird den Bürgern gesagt, aber es wird ihnen nicht erklärt warum, dass wir in Deutschland keinen Staatsfunk haben. Und wer was Anderes sagt, darf nicht mehr mitspielen, der muss vom Feld. Aber ab wann wäre es denn Staatsfunk? Und wie definieren wir den Begriff?
Die Grafik zeigt einen Gesamtjahresüberblick aller Beiträge von tagesschau.de und Spiegel Online zum Thema „Flüchtlinge“ im Jahr 2015.
Diese Kurve bildet erstens den zunächst geringen Stellenwert des Themas und dann die Dramatik der sich überstürzenden Ereignisse und der damit verbundenen Konflikte ab. Auffallend ist, dass die Kurve der Nachrichtenfrequenz zwischen den beiden Webmedien überraschend synchron verläuft, wobei tagesschau.de in der Hochphase den Output von Spiegel Online kurzfristig überholt.
Dieser parallele Verlauf lässt sich mit der Wettbewerbssituation (beide wollen möglichst aktuell möglichst viele News bringen) und mit den für Newsseiten spezifischen Verarbeitungsroutinen (derselbe Input und Newsmanagement) erklären. Eine Rolle spielt vermutlich auch das ähnliche, die Handhabung der Nachrichtenfaktoren prägende Rollen- und Funktionsverständnis des professionellen Newsjournalismus. Stichproben (welt.de und focus.de; siehe auch Teil 3) zeigen, dass Unterschiede im politischen Selbstverständnis der Redaktionen offenbar keinen Einfluss haben.
(Haller et al., OBS 2017, Seite 17)
(Hervorhebungen von skynetblog.de)
Anmerk. Wettbewerbssituation:
Es lässt sich kein Unterschied feststellen, obwohl die ARD (tagesschau.de) von Gebühren finanziert wird. Dennoch zeigt tagesschau.de dasselbe „Marktverhalten“, wie die Konkurrenten, die sich von Werbung/Verkäufen/Abonnenten/usw. finanzieren müssen.
Wenn dem so ist, dass die Verarbeitungsroutinen identisch sind, ist der öffentliche Rundfunk keine Alternative (mehr) zu den privaten Medien.
Michael Haller
Die „Flüchtlingskrise“ in den Medien
Haller et al., OBS 2017
Seite 18
„Begreifst du denn nicht, dass Neusprech nur ein Ziel hat, nämlich den Gedankenspielraum einzuengen?
Zu guter Letzt werden wir Gedankendelikte buchstäblich unmöglich machen, weil es keine Wörter mehr geben wird, um sie auszudrücken. Jeder Begriff, der jemals benötigt werden könnte, wird durch exakt ein Wort ausgedrückt sein, dessen Bedeutung streng definiert ist und dessen sämtliche Nebenbedeutungen eliminiert und vergessen sind. Schon jetzt, in der elften Auflage, sind wir nicht mehr weit davon entfernt. Aber der Prozess wird auch dann noch weitergehen, wenn wir beide längst tot sind. Mit jedem Jahr werden die Wörter immer weniger und der Bewusstseinsspielraum wird immer kleiner werden. Natürlich gibt es auch heute schon keinerlei Grund oder Entschuldigung für ein begangenes Gedankendelikt. Das ist lediglich eine Frage der Selbstdisziplin, der Realitätskontrolle. Aber schließlich wird auch das nicht mehr nötig sein. Die Revolution wird vollendet sein, wenn die Sprache perfekt ist.
Neusprech ist Engsoz und Engsoz ist Neusprech! (…)
Hast du schon einmal überlegt, Winston, dass allerspätestens im Jahr 2050 auch nicht ein einziger Mensch mehr leben wird, der so eine Unterhaltung wie unsere jetzt verstehen könnte?“
Syme (Sprachwissenschaftler und Spezialist für Neusprech) zu Winston Smith
„Die heute praktizierte Form der Demokratie ist zunehmend ein Synonym für den Prozess des Stimmenkaufs und für das Schmieren und Belohnen von unlauteren Sonderinteressen, ein Auktionssystem, in dem alle paar Jahre die Macht der Gesetzgebung denen anvertraut wird, die ihren Gefolgsleuten die größten Sondervorteile versprechen, ein durch das Erpressungs- und Korruptionssystem der Politik hervorgebrachtes System mit einer einzigen allmächtigen Versammlung, mit dem Wortfetisch Demokratie belegt.“
Friedrich August von Hayek
Die dreiteilige Dokumentation „Die geheimen Staaten von Amerika“ (engl. Originaltitel „United States of Secrets“) zeigt, wie die amerikanische Regierung nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center 2001, die Programme zur „Überwachung und Auswertung elektronischer Medien und elektronisch gespeicherter Daten“ initiiert hat. Mit zahlreichen Interviews wird die Entstehung der NSA-Programme rekonstruiert, deren Existenz 2013 von Edward Snowden aufgedeckt und veröffentlicht wurde.
„Man kann die Angst, sich auch nur wenige Schritte abseits der Herde zu befinden und anders zu sein, nur verstehen, wenn man erkennt, wie tief das Bedürfnis ist, nicht isoliert zu sein.
Manchmal rationalisiert (rechtfertigt) man die Furcht vor der Nicht-Konformität als Angst vor den praktischen Gefahren, die dem Nonkonformisten (Unangepassten) drohen könnten. Tatsächlich aber möchten die Leute in viel stärkerem Mass mit den anderen konform gehen, als sie –wenigstens in den westlichen Demokratien –dazu gezwungen werden. Die meisten Menschen sind sich ihres Bedürfnisses nach Konformität nicht einmal bewusst. Sie leben in der Illusion, sie folgten nur ihren Ideen und Neigungen, sie seien Individualisten, sie seien aufgrund eigenen Denkens zu ihren Meinungen gelangt und es sei reiner Zufall, dass sie in ihren Ideen mit der Majorität (Mehrheit) übereinstimmen.
Im Konsensus (Übereinstimmung) aller sehen sie den Beweis für die Richtigkeit „ihrer“ Ideen. Den kleinen Rest eines Bedürfnisses nach Individualität, der ihnen geblieben ist, befriedigen sie, indem sie sich in Kleinigkeiten von anderen zu unterscheiden suchen; die Anfangsbuchstaben ihres Namens auf dem Handkoffer oder dem Pullover, das Namensschildchen des Schalterbeamten oder die Zugehörigkeit zu verschiedenen Parteien oder Studentenverbindungen: Solche Dinge dienen dazu, individuelle Unterschiede zu betonen. In dem Werbeslogan, dass etwas „anders ist als…“, kommt dieses Bedürfnis, sich von anderen zu unterscheiden, zum Ausdruck.
In Wirklichkeit gibt es kaum noch Unterschiede.“
Erich Fromm
„Was ohne Beleg behauptet werden kann, kann auch ohne Beleg verworfen werden.“
Christopher Hitchens
Wenn Sie ein Gedicht oder eine mathematische Formel auswendig lernen wollen, dann ist es eine bekannte und bewährte Lernmethode, den Text oder die Formel wiederholt zu lesen. Dieselbe Methode kann aber auch dann wirksam werden, wenn wir den Text nicht lernen wollen. So kennen die meisten Medienkonsumenten eine kurze Melodie oder den Text eines Liedes aus der Werbung oder den gesprochenen Textanteil einer Werbung („Wer hat’s erfunden?“). Aber nicht nur die Werbeindustrie nutzt diese Methode für ihre Botschaften („Geiz ist Geil“).
Auch Werbeslogans der politischen Parteien wiederholen immer wieder die gleichen leeren Sprechblasen und Parolen, zum Beispiel „Deutschland geht es gut“, „Die Renten sind sicher“ oder „Mehr Bildung“, „Yes we can“ („Wir schaffen das“). Wie ich in dem Beitrag über die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und ihren Werbeslogan „sozial ist, was Arbeit schafft“ bereits beschrieben habe, werden diese Public Relations (PR) Kampagnen (Beispiel: Fachkräftemangel) seit Jahren mit vielen Millionen Euro finanziert. Und diese (politischen) Werbebotschaften bleiben trotz fehlenden Inhalts auf der Agenda und entfalten eine Wirksamkeit (Narrative).
In diesem Beitrag wird der Effekt der Wiederholung beschreiben und wie dieser Effekt als Methode genutzt werden könnte (…), um den Einfluss des Senders (zum Beispiel Werbung von Unternehmen oder Parteien) auf die Entscheidungstendenzen von Medienkonsumenten oder Wählern (Empfänger) zu vergrößern oder auch verändern zu können.
Dieser Beitrag ist Teil der (neuen) Serie zum Thema „Medienkompetenz“.
„Gesellschaften werden modern, wie der Philosoph Hegel meinte, wenn die Nachrichten die Religion als wesentliche Quelle der Orientierung und als Prüfstein der Autorität ablösen. In den entwickelten Wirtschaftsgesellschaften üben die Medien heute eine mindestens so starke Macht aus wie früher der Glaube. Die Berichterstattung taktet den traditionellen Tagesablauf mit unheimlicher Genauigkeit:
Das Frühstück hat sich ins Morgenmagazin verwandelt, das Abendessen ist identisch mit der Tagesschau. Aber die Nachrichten gehorchen nicht nur einem quasireligiösen Stundenplan. Man soll ihnen mit derselben ehrerbietigen Erwartungen begegnen wie früher der Religion. Auch hier erhoffen wir uns Erkenntnisse über Gut und Böse, möchten dem Leiden auf den Grund gehen und die sich entfaltende Logik des seins verstehen. Und auch hier könnten wir uns, wenn wir unsere Teilnahme an den Ritualen verweigern, der Häresie schuldig machen.
Die Medien verbergen ihre eigenen Wirkmechanismen und lassen sich schwer hinterfragen. Sie sprechen ganz natürlich und ohne Betonung, ohne je Bezug auf ihre eigene voreingenommene Perspektive zu nehmen. Sie vertuschen, dass sie nicht nur über die Welt berichten, sondern vielmehr ständig damit zugange sind, in unseren Köpfen einen neuen Planeten zu erschaffen, der unverkennbar zu ihren eigenen Prioritäten passt.“
Alain de Botton