Gustave Le Bon über drei Arten, Ideen zu implementieren

II. Die Wirkungsmittel der Führer: Behauptung, Wiederholung, Übertragung

Wenn es sich darum handelt, eine Masse für den Augenblick mitzureißen und sie zu bestimmen, irgend etwas zu tun, etwa einen Palast zu plündern, sich bei der Verteidigung eines befestigten Platzes oder einer Barrikade töten zu lassen, so muß man durch raschen Einfluß auf sie wirken. Der erfolgreichste ist das Beispiel. Doch ist dann notwendig, daß die Masse schon durch gewisse Umstände vorbereitet ist und besonders, daß der, der sie mitreißen will, die Eigenschaft besitzt,die ich später als Einfluß untersuchen werde.

Handelt es sich jedoch darum, der Massenseele Ideen und Glaubenssätze langsam einzuflößen, z. B. die modernen sozialen Lehren, so wenden die Führer verschiedene Verfahren an. Sie benutzen hauptsächlich drei bestimmte Arten:
die Behauptung, die Wiederholung und die Übertragung oder Ansteckung (contagion).

Ihre Wirkung ist ziemlich langsam, aber ihre Erfolge sind von Dauer.



Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sichres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie. Die religiösen Schriften und die Gesetzbücher aller Zeiten haben sich stets einfacher Behauptungen bedient. Die Staatsmänner, die zur Durchführung einer politischen Angelegenheit berufen sind, die Industriellen, die ihre Erzeugnisse durch Anzeigen verbreiten, kennen den Wert der Behauptung. Die Behauptung hat aber nur dann wirklichen Einfluß, wenn sie ständig wiederholt wird, und zwar möglichst mit denselben Ausdrücken. Napoleon sagte, es gäbe nur eine einzige ernsthafte Redefigur: die Wiederholung.

Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, daß es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird. Man versteht den Einfluß der Wiederholung auf die Massen gut, wenn man sieht, welche Macht sie über die aufgeklärtesten Köpfe hat. Das Wiederholte setzt sich schließlich in den tiefen Bereichen des Unbewußten fest, in denen die Ursachen unserer Handlungen verarbeitet werden. Nach einiger Zeit, wenn wir vergessen haben, wer der Urheber der wiederholten Behauptung ist, glauben wir schließlich daran. Daher die erstaunliche Wirkung der Anzeige. Haben wir hundertmal gelesen, die beste Schokolade sei die Schokolade X, so bilden wir uns ein, wir hätten es häufig gehört und glauben schließlich, es sei wirklich so. Tausend schriftliche Zeugnisse überreden uns so sehr, zu glauben, das Y-Pulver habe die bedeutendsten  Persönlichkeiten von den hartnäckigsten Krankheiten geheilt, daß wir uns am Ende, wenn wir selbst an einem derartigen Übel erkranken, versucht fühlen, es zu probieren.

Lesen wir täglich in derselben Zeitung, A sei ein ausgemachter Schuft und B ein Ehrenmann, so werden wir schließlich davon überzeugt, vorausgesetzt allerdings, daß wir nicht zu oft in einem andern Blatt die entgegengesetzte Meinung lesen, die die Eigenschaften der beiden miteinander vertauscht.


Behauptung und Wiederholung allein sind mächtig genug, um einander bekämpfen zu können.

Wenn eine Behauptung oft genug und einstimmig wiederholt wurde, wie das bei gewissen Finanzunternehmungen der Fall ist, die jede Konkurrenz aufkaufen, so bildet sich das, was man eine geistige Strömung (courant d’opinion) nennt, und der mächtige Mechanismus der Ansteckung kommt dazu.

Unter den Massen übertragen sich Ideen, Gefühle, Erregungen, Glaubenslehren mit ebenso starker Ansteckungskraft wie Mikroben. Diese Erscheinung beobachtet man auch bei Tieren, wenn sie in Scharen zusammen sind. Das Krippenbeißen eines Pferdes im Stall wird bald von den andern Pferden desselben Stalles nachgeahmt. Ein Schreck, die wirre Bewegung einiger Schafe greift bald auf die ganze Herde über. Die Übertragung der Gefühle erklärt die plötzlichen Paniken.

Gehirnstörungen, wie der Wahnsinn, verbreiten sich gleichfalls durch Übertragung.

Es ist bekannt, wie häufig der Irrsinn bei Psychiatern auftritt. Man berichtet sogar von Geisteskrankheiten, z. B. der Platzangst, die vom Menschen auf Tiere übertragen
werden.


Die Übertragung erfordert nicht die gleichzeitige Anwesenheit der Individuen an demselben Ort, sie kann auch aus der Entfernung unter dem Eindruck gewisser Ereignisse erfolgen, die alle Geister in dieselbe Richtung lenken und ihnen die besonderen Merkmale der Masse verleihen, besonders, wenn sie durch die früher erwähnten mittelbaren Faktoren vorbereitet sind. So hat z. B. der Revolutionsausbruch von 1848, der von Paris ausging, in jäher Weise auf einen großen Teil Europas übergegriffen und mehrere Monarchien erschüttert.

Die Nachahmung, der man so großen Einfluss auf die sozialen Erscheinungen zugeschrieben hat, ist in Wahrheit nur eine einfache Wirkung der Übertragung.

Seiten 117, 118, 119, 120

Die Ansteckung ist stark genug, den Menschen nicht nur gewisse Meinungen, sondern auch bestimmte Arten des Fühlens aufzuzwingen. Sie bewirkt die Mißachtung von Werken wie z. B. der Oper „Tannhäuser“ und macht einige Jahre später aus ihren ärgsten Verleumdern Bewunderer.

Seite 121

In Beispielen, analog den angeführten, geht die Übertragung, wenn sie sich in den Volksschichten ausgewirkt hat, in die höheren Gesellschaftsschichten über. Heutzutage sehen wir, daß die sozialistischen Lehren anfangen, auch die zu ergreifen, die vermutlich ihre ersten Opfer sein
werden. Vor der mechanischen Ansteckung tritt sogar der persönliche Vorteil zurück.

Seite 121

Gustave Le Bon

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[Zitat] Hannah Arendt zum Thema: Pressefreiheit

„In dem Moment, in dem wir keine freie Presse mehr haben, kann alles passieren. Was die Herrschaft einer totalitären oder einer anderen Diktatur ermöglicht, ist, dass die Menschen nicht informiert sind; wie kann man eine Meinung haben, wenn man nicht informiert ist? Wenn man ständig belogen wird, ist die Folge nicht, dass man die Lügen glaubt, sondern dass niemand mehr irgendetwas glaubt.
Denn es liegt in der Natur der Sache, dass Lügen geändert werden müssen, und eine lügende Regierung muss ihre eigene Geschichte ständig neu schreiben.
Auf der Empfängerseite steht nicht nur eine Lüge – eine Lüge, die man bis ans Ende seiner Tage fortsetzen könnte – sondern eine Vielzahl von Lügen, je nachdem, wie der politische Wind weht. Und ein Volk, das nichts mehr glauben kann, kann sich auch nicht mehr entscheiden. Es ist nicht nur seiner Handlungsfähigkeit beraubt, sondern auch seiner Denk- und Urteilsfähigkeit. Und mit einem solchen Volk kann man dann machen, was man will.“

Hannah Arendt

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[Zitat] Ayaan Hirsi Ali über Kultur und linksliberale Eliten

Ich sage freiheraus, was ich denke:
Die westliche Kultur mit ihrer Entdeckung der Freiheit ist allen anderen Kulturen überlegen, in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart. Sie hat es zustande gebracht, die Unterdrückung der Frau, den Feudalismus und das Stammesdenken zu überwinden. Sie hat gesellschaftliche Offenheit, politische Freiheit, technische Innovation und wirtschaftlichen Wohlstand geschaffen. Ich leugne nicht, dass andere Kulturen ebenfalls ihr Besonderes und Wertvolles haben – aber die Freiheit der westlichen Kultur ist für alle Menschen von unschätzbarem Wert. Das sage ich als gebürtige Somalierin. Und das hören die linksliberalen Eliten nicht gerne. (…)

Und diese Eliten leiden an kognitiver Dissonanz.
Sie haben ihr Narrativ, wonach die westliche Kultur bloss auf Unterdrückung, auf der Perpetuierung von Unterdrückern und Unterdrückten beruht. Und wenn dann plötzlich jemand aus einem echten Unrechtsstaat kommt, in dem Menschen systematisch unterdrückt werden, und ihnen sagt, dass sie falschlägen, wenn sie ihre eigene Kultur schlechtmachten und stattdessen fremde Kulturen idealisierten, nun ja, dann haben sie zwei Möglichkeiten. Entweder sie überdenken ihre Position. Oder sie diffamieren die Person, die solche unerhörten Dinge von sich gibt. Normalerweise tun diese Leute Letzteres – und machen die kognitive Dissonanz zum Dauerzustand.

Ayaan Hirsi Ali

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[Zitat] Helmut Schmidt über multikulturelle Gesellschaften

„Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht. Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bislang funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten.“

Helmut Schmidt

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[Zitat] Richard Dawkins über einzigartige Gewöhnlichkeit

„Wir werden sterben, und deshalb sind wir die Glücklichen. Die meisten Menschen werden nie sterben, weil sie nie geboren werden. Die potenziellen Menschen, die an meiner Stelle hätten hier sein können, die aber tatsächlich nie das Licht der Welt erblicken werden, sind zahlreicher als die Sandkörner Arabiens. Sicherlich gibt es unter diesen ungeborenen Geistern größere Dichter als Keats, größere Wissenschaftler als Newton. Wir wissen das, weil die Menge der möglichen Menschen, die unsere DNA zulässt, die Menge der tatsächlichen Menschen so massiv übersteigt. Angesichts all dieser erstaunlichen Möglichkeiten, sind es Sie und ich, in unserer Gewöhnlichkeit, die hier stehen.“

Richard Dawkins

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[Zitat] Steven Pinker über Meinungsfreiheit

„Ich denke, es ist ein enttäuschender und trauriger Beitrag, dass die freie Meinungsäußerung jetzt den Status eines rechten Themas bekommen hat. Warum sollte das so sein? Es gibt dafür keine Festlegung, es ist einfach die freie Rede, egal ob sie von rechts oder von links kommt. Aber Leute, die eine gewisse Redefreiheit verteidigen, werden deshalb als Rechte gebrandmarkt. Deshalb denke ich, dass, wenn Sie es richtig identifizieren, es eine ironische Intoleranz ist.

Ich beziehe mich manchmal auf den mythischen Ort namens “linker Pol”. Wenn man genau am Nordpol ist, sind alle Richtungen südlich. Der “linke Pol” ist ein mythischer Ort, von dem aus alle Richtungen “rechts” sind. So wird jede Meinung, die nicht mit dieser Orthodoxie übereinstimmt, als rechts gebrandmarkt, auch Leute, die keineswegs Ideologen jeglicher Art sind, einschließlich rechter Ideologen.“

Steven Pinker

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[Zitat] Christopher Hitchens über den politischen Islam

„(…) Es gibt Madrasahs in einem Umkreis von 50 Meilen von dort, wo ich wohne, in Washington, in Virginia. Die von den Saudis bezahlten Schulen, predigen gewalttätigen Antisemitismus, den Hass auf die schiitischen Muslime, – denken Sie daran und vergessen Sie nie, sie hassen auch andere Muslime, – auf Hindus, auf Christen und Kreuzfahrer, dann natürlich auf Atheisten. (…)
Machen Sie sich keine Sorgen, es wird auch zu einem Ort in Ihrer Nähe kommen.

Die Korane, die in unserem Gefängnissystem an muslimische Gefangene von muslimischen Geistlichen ausgegeben werden, die von Saudi-Arabien bezahlt werden, sind Korane, die nach der wahhabitischen Lesart geschrieben wurden. Es sind keine gewöhnlichen Korane; es sind die Korane, die die Wahhabiten lesen wollen und die direkte Aufwiegelung enthalten.
Sie werden mit Steuergeldern im Gefängnissystem verteilt, wo sich dann Milizen bilden. Als Nächstes werden Sie solche Milizen mit eigenen Geistlichen innerhalb der Streitkräfte der Vereinigten Staaten haben. Sind Sie dafür bereit? Sind Sie bereit, wahhabitische Prediger in den U.S.-Streitkräften zu haben?

Sie sollten sich besser darauf vorbereiten, es sei denn, Sie vertreten die Ansicht von James Madison, dass es in den US-Streitkräften oder im Gefängnissystem überhaupt keine Seelsorger geben sollte. Die Leute wollen beten und man kann sie nicht daran hindern. Aber wir können keine staatlich subventionierten Gebete haben. Wir können keine staatlich subventionierten Gottesdienste oder Seelsorger haben.

Geben Sie es auf, oder überlassen Sie es Ihrem ärgsten Feind und bezahlen Sie für den Strick, an dem Sie ersticken werden.

Das ist eine sehr dringende Angelegenheit, meine Damen und Herren, ich beschwöre Sie: Wehren Sie sich dagegen, solange Sie noch können und bevor man Ihnen das Recht nimmt, sich zu beschweren, was das Nächste sein wird. Man wird Ihnen sagen, Sie können sich nicht beschweren – weil Sie islamophob seien. Der Begriff wird bereits in die Kultur eingeführt, als ob es ein Vorwurf des Rassenhasses oder der Bigotterie wäre, während es nur der Einwand gegen die Predigten einer sehr extremen und absolutistischen Religion ist.

Achten Sie auf diese Symptome… Es sind nicht die Symptome einer Kapitulation.
Sehr oft wird Ihnen die Ökumene von Männern Gottes in anderen Gewändern angeboten, christlichen und Jüdischen und Schmierigen, das sind diejenigen, die den Barbaren die Tore aufhalten.

Die Barbaren haben nie eine Stadt eingenommen, bis ihnen jemand die Tore aufhielt. Und es sind Ihre eigenen Priester, die es für Sie erledigen werden, und Ihre eigenen multikulturellen Autoritäten, die es für Sie übernehmen werden.
Wehren Sie sich. Wehren Sie sich, solange Sie es können.“

Christopher Hitchens

 

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[Zitat] Douglas Murray über Europa als Heimat

„Europa begeht Selbstmord.
Oder zumindest haben seine Führer beschlossen, Selbstmord zu begehen. Ob das europäische Volk dabei mitmachen will, ist natürlich eine andere Sache.

Wenn ich sage, dass Europa dabei ist, sich selbst umzubringen, dann meine ich damit nicht, dass die Last der Regulierung durch die Europäische Kommission zu erdrückend geworden ist oder dass die Europäische Menschenrechtskonvention nicht genug getan hat, um die Forderungen einer bestimmten Gemeinschaft zu erfüllen. Ich meine, dass die Zivilisation, die wir als Europa kennen, dabei ist, Selbstmord zu begehen, und dass weder Großbritannien noch irgendein anderes westeuropäisches Land diesem Schicksal entgehen kann, weil wir alle unter den gleichen Symptomen und Krankheiten zu leiden scheinen. Infolgedessen wird Europa am Ende der Lebensspanne der meisten derzeit lebenden Menschen nicht mehr Europa sein und die Völker Europas werden den einzigen Ort auf der Welt verloren haben, den wir Heimat nennen konnten.

Man mag darauf hinweisen, dass die Verkündigung des Untergangs Europas ein fester Bestandteil unserer Geschichte war und dass Europa ohne regelmäßige Vorhersagen unserer Sterblichkeit nicht Europa wäre. Doch einige waren überzeugender im Hinblick auf den Zeitpunkt als andere. In »Die Welt von Gestern«, erstmals 1942 veröffentlicht, schrieb Stefan Zweig über seinen Kontinent in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg:
»Ich fühlte, dass Europa in seinem Zustand der Umnachtung sein eigenes Todesurteil gefällt hatte – unsere heilige Heimat Europa, sowohl die Wiege als auch der Parthenon der westlichen Zivilisation«.
Eines der wenigen Dinge, die Zweig schon damals Hoffnung gaben, war, dass er in den Ländern Südamerikas, in die er schließlich geflohen war, Ableger seiner eigenen Kultur sah. In Argentinien und Brasilien erlebte er, wie eine Kultur von einem Land ins andere auswandern kann, sodass sie, auch wenn der Baum, der der Kultur das Leben gab, abgestorben ist, »neue Blüten und neue Früchte« hervorbringen kann. Selbst wenn sich Europa in diesem Moment völlig zerstört hätte, empfand Zweig den Trost, dass »das, was Generationen vor uns getan hatten, nie ganz verloren war«.“

Douglas Murray

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[Zitat] Dostojewski – Der Traum eines lächerlichen Mannes

„Ich bin ein lächerlicher Mann. Man nennt mich jetzt einen Wahnsinnigen. Das wäre ein deutlicher Anstieg meiner gesellschaftlichen Stellung, wenn sie mich nicht immer noch für so lächerlich hielten wie früher. Aber das macht mich nicht mehr wütend. Sie sind mir jetzt alle lieb, auch wenn sie über mich lachen – ja, selbst dann sind sie mir aus irgendeinem Grund besonders lieb. Es hätte mir nichts ausgemacht, mit ihnen zu lachen – natürlich nicht über mich, sondern weil ich sie liebe -, wenn ich nicht so traurig wäre, wenn ich sie ansehe. Ich bin traurig, weil sie die Wahrheit nicht kennen, während ich sie kenne. Oh, wie schwer ist es, der einzige Mensch zu sein, der die Wahrheit kennt! Aber das werden sie nicht verstehen. Nein, sie werden es nicht verstehen.“

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

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[Zitat] Thomas Sowell über den Preis für falsche Ideen

„Es ist schwer, sich eine dümmere oder gefährlichere Art vorzustellen, Entscheidungen zu treffen, als die Entscheidungen in die Hände von Menschen zu legen, die keinen Preis dafür zahlen, wenn sie falsch liegen. Die Besserwisser im Schulsystem verlieren nicht einen Cent oder eine Stunde Schlaf, wenn sich ihre glänzenden Ideen als völlig falsch oder sogar katastrophal für das Kind herausstellen. Es sind die Eltern und Kinder, die den Preis dafür zahlen.“

Thomas Sowell

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[Zitat] Otto Stammer über Agitation und Propaganda

„Die wissenschaftliche Analyse des Aufbaus und der gesellschaftspolitischen Praxis kommunistischer Machtgebilde hat den Nachweis erbracht, dass totalitäre Herrschaftssysteme auf die Dauer ohne das Einverständnis der Parteigänger und der Massen mit den Zielsetzungen und Methoden der politischen Führung nur schwer bestehen können.
Die Mittel der freien Demokratie, eine Zustimmung der verschiedenen Gruppen des Volks zur Politik einer Mehrheitsregierung durch freie Meinungsbildung auf dem Wege echter Gruppenkonkurrenz zu erreichen, stehen der kommunistischen Herrschaft ihrem Wesen nach nicht zur Verfügung.

Sie ist vielmehr darauf angewiesen, die Meinungsbildung und das soziale Verhalten ihrer Anhänger und der breiten Volksmassen mit propagandistischen Mitteln fortwährend zu beeinflussen, um eine Übereinstimmung mit den ideologischen Konzeptionen und dem politischen Handeln der Partei- und Staatsführung herbeizuführen.

Agitation und Propaganda in der ihnen von kommunistischer Seite unterlegten Bedeutung sind daher wichtige Strukturelemente des bolschewistischen Herrschaftssystems. Mit ihrer Hilfe hofft die politische Führung, Mittel in der Hand zu halten, die sie instand setzen, nicht nur Meinungen zu bilden und Gegenmeinungen zu unterdrücken, sondern mit Hilfe von Partei- und Massenorganisationen schließlich zu einer Umformung des Menschen und der Gesellschaft zu gelangen.“

Otto Stammer

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[Zitat] Alexander Solschenizyn über den Krieg

„Zu keiner Zeit ist die Welt ohne Krieg gewesen.
Nicht in sieben oder zehn oder zwanzigtausend Jahren. Weder die weisesten Führer, noch die edelsten Könige, noch die Kirche – keiner von ihnen war in der Lage, ihn zu verhindern. Und erliegen Sie nicht dem oberflächlichen Glauben, dass Kriege durch hitzköpfige Sozialisten gestoppt werden können.

Oder dass vernünftige und gerechte Kriege aus dem Rest aussortiert werden können. Es wird immer Abertausende geben, für die auch ein solcher Krieg sinnlos und ungerechtfertigt sein wird. Ganz einfach, kein Staat kann ohne Krieg leben, das ist eine der wesentlichen Funktionen des Staates. …

Der Krieg ist der Preis, den wir für das Leben in einem Staat zahlen. Bevor man den Krieg abschaffen kann, muss man alle Staaten abschaffen. Aber das ist undenkbar, solange die Neigung zur Gewalt und zum Bösen nicht aus den Menschen ausgerottet ist. Der Staat wurde geschaffen, um uns vor dem Bösen zu schützen. Im gewöhnlichen Leben bewegen sich tausende von schlechten Impulsen, aus tausend Brennpunkten des Bösen, chaotisch, willkürlich, gegen die Schwachen. Der Staat ist dazu berufen, diese Impulse einzudämmen – aber er erzeugt selbst andere, noch mächtigere und diesmal in eine Richtung gerichtete. Zuweilen wirft er sie alle in eine einzige Richtung – und das ist der Krieg.“

Alexander Solschenizyn

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[Zitat] Martin Luther King Jr. über geistigen und moralischen Rückstand

Heute Abend möchte ich diese erhabene und historische Plattform nutzen, um über das zu sprechen, was mir als das dringendste Problem erscheint, mit dem die Menschheit heute konfrontiert ist. Der moderne Mensch hat diese ganze Welt an eine ehrfurchtgebietende Schwelle der Zukunft gebracht. Er hat neue und erstaunliche Gipfel des wissenschaftlichen Erfolgs erreicht. Er hat Maschinen hervorgebracht, die denken, und Instrumente, die in die unergründlichen Weiten des interstellaren Raums blicken. Er hat gigantische Brücken gebaut, die die Meere überspannen, und gigantische Gebäude, die den Himmel küssen. Seine Flugzeuge und Raumschiffe haben die Entfernungen in den Schatten gestellt, die Zeit in Ketten gelegt und Autobahnen durch die Stratosphäre gemeißelt. Dies ist ein schillerndes Bild des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts des modernen Menschen.

Doch trotz dieser spektakulären Fortschritte in Wissenschaft und Technik und der noch unbegrenzten, die noch kommen werden, fehlt etwas Grundlegendes. Es gibt eine Art Armut des Geistes, die in krassem Gegensatz zu unserem wissenschaftlichen und technologischen Reichtum steht. Je reicher wir materiell geworden sind, desto ärmer sind wir moralisch und geistig geworden. Wir haben gelernt, in der Luft zu fliegen wie die Vögel und im Meer zu schwimmen wie die Fische, aber wir haben nicht die einfache Kunst gelernt, als Brüder zusammenzuleben.

Jeder Mensch lebt in zwei Bereichen, dem inneren und dem äußeren. Das Innere ist das Reich der geistigen Ziele, die sich in Kunst, Literatur, Moral und Religion ausdrücken. Das Äußere ist der Komplex von Geräten, Techniken, Mechanismen und Instrumenten, mit deren Hilfe wir leben. Unser Problem heute ist, dass wir zugelassen haben, dass sich das Innere im Äußeren verliert. Wir haben zugelassen, dass die Mittel, mit denen wir leben, die Ziele, für die wir leben, überholen. So vieles im modernen Leben lässt sich in dem fesselnden Diktum des Dichters [Henry David] Thoreau zusammenfassen: “Verbesserte Mittel für einen unverbesserlichen Zweck”. Dies ist das ernste Dilemma, das tiefe und quälende Problem, mit dem der moderne Mensch konfrontiert ist. Wenn wir heute überleben wollen, muss unser moralischer und geistiger “Rückstand” beseitigt werden. Vergrößerte materielle Kräfte bedeuten vergrößerte Gefahr, wenn es kein entsprechendes Wachstum der Seele gibt. Wenn das “Äußere” der menschlichen Natur das “Innere” unterdrückt, beginnen sich dunkle Gewitterwolken in der Welt zu bilden.

Dieses Problem des geistigen und moralischen Rückstands, das das Hauptdilemma des modernen Menschen darstellt, drückt sich in drei größeren Problemen aus, die aus dem ethischen Infantilismus des Menschen erwachsen. Jedes dieser Probleme, obwohl es separat und isoliert zu sein scheint, ist untrennbar mit dem anderen verbunden. Ich beziehe mich auf Rassenungerechtigkeit, Armut und Krieg.

Martin Luther King Jr.

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[Zitat] C.G. Jung über die Gefahr psychotischer Epidemien

„Die gigantischen Katastrophen, die uns heute drohen, sind keine Elementarereignisse physikalischer oder biologischer Art, sondern psychische Ereignisse.

In ganz erschreckendem Maße werden wir von Kriegen und Revolutionen bedroht, die nichts anderes sind als psychische Epidemien. Jeden Augenblick können mehrere Millionen Menschen von einem neuen Wahnsinn befallen werden, und dann haben wir einen neuen Weltkrieg oder eine verheerende Revolution. Anstatt wilden Tieren, Erdbeben, Erdrutschen und Überschwemmungen ausgeliefert zu sein, wird der moderne Mensch von den Urgewalten
seiner eigenen Psyche geschlagen.

Dies ist die Weltmacht, die alle anderen Mächte auf der Erde, bei Weitem übertrifft.

Das Zeitalter der Aufklärung, das die Natur und die menschlichen Institutionen von Göttern befreite, hat den Gott des Schreckens übersehen, der in der menschlichen Seele wohnt. Wenn überhaupt, ist die Furcht vor Gott angesichts der überwältigenden Übermacht des Psychischen gerechtfertigt. Aber all das ist so viel Abstraktion. Jeder weiß, dass der Intellektuelle, dieser schlaue Schakal, es so oder anders ausdrücken kann, wie es ihm gefällt.

Etwas ganz anderes ist es, wenn die Psyche als objektive Tatsache, hart wie Granit und schwer wie Blei, einem Menschen als inneres Erlebnis gegenübertritt und ihn mit hörbarer Stimme anspricht und sagt: „Das ist es, was sein wird und sein muss.

Dann fühlt er sich berufen, so wie es die Gruppe tut, wenn ein Krieg im Gange ist, oder eine Revolution, oder irgendein anderer Wahnsinn. Nicht umsonst schreit unser Zeitalter nach der „Erlöser Persönlichkeit“, nach demjenigen, der sich aus dem Griff des Kollektivs emanzipieren und wenigstens seine eigene Seele retten kann, der ein Leuchtfeuer der Hoffnung für andere entzündet und verkündet, dass hier wenigstens ein Mensch ist, dem es gelungen ist, sich aus der fatalen Identität dieser Gruppenpsychose zu befreien.

Denn die Gruppe hat aufgrund ihres Unbewusstseins keine Wahlfreiheit, und so überrollt sie die psychische Entwicklung wie eine unkontrollierte Naturgewalt. Es wird also eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die erst in der Katastrophe zum Stillstand kommt. Die Menschen sehnen sich immer dann nach einem Helden, einem Drachentöter, wenn sie die Gefahr der psychischen Kräfte spüren, daher der Schrei nach Persönlichkeit.“

C.G. Jung

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[Zitat] Gustave Le Bon über Täuschungen und Sozialismus

„Trotz all ihrer Fortschritte hat die Philosophie nicht vermocht, den Massen ein Ideal zu bieten, das sie bezaubern könnte. Da ihnen aber Täuschungen unentbehrlich sind, so wenden sie sich unwillkürlich, wie die Motte dem Licht, den Rednern zu, die sie ihnen bieten. Die große Triebkraft der Völkerentwicklung war niemals die Wahrheit, sondern der Irrtum. Und wenn heute der Sozialismus seine Macht wachsen sieht, so erklärt es sich daraus, daß er die einzige Täuschung darstellt, die noch lebendig ist. Wissenschaftliche Beweisführungen können seine Entwicklung nicht aufhalten. Seine Hauptstärke liegt darin, daß er von Köpfen verteidigt wird, die die Tatsachen der Wirklichkeit genügend verkennen, um es zu wagen, den Menschen kühn das Glück zu versprechen. Die soziale Täuschung herrscht heute auf allen Ruinen, die die Vergangenheit auftürmte, und ihr gehört die Zukunft. Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.

Gustave Le Bon

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[Zitat] Thomas Sowell über Konstrukteure der Gesellschaft

„Ein Großteil der sozialen Geschichte der westlichen Welt war in den letzten drei Jahrzehnten eine Geschichte des Ersetzens dessen, was funktionierte, durch das, was gut klang. In einem Bereich nach dem anderen – Kriminalität, Bildung, Wohnungswesen, Rassenbeziehungen – hat sich die Situation verschlimmert, nachdem die neuen, glanzvollen Theorien in Kraft gesetzt wurden.
Das Erstaunliche daran ist, dass diese Geschichte des Scheiterns und der Katastrophen die Konstrukteure der Gesellschaft [social engineers] weder entmutigt noch diskreditiert hat.“

Thomas Sowell

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[Zitat] David Dunning über das Dilemma der Inkompetenz

„(…) Nun, meine Spezialität ist die Entscheidungsfindung. Wie gut treffen Menschen die Entscheidungen, die sie im Leben treffen müssen? Und ich interessierte mich sehr für Urteile über das Selbst, einfach weil die Leute dazu neigen, Dinge zu sagen, sei es im Alltag oder im Labor, die einfach unmöglich wahr sein könnten. Und das hat mich fasziniert. Nicht nur, dass die Leute diese positiven Dinge über sich selbst gesagt haben, sondern sie haben ihnen wirklich, wirklich geglaubt. Was zu meiner Beobachtung führte:
Wenn Sie inkompetent sind, können Sie nicht wissen, dass Sie inkompetent sind. (…)
Wenn Sie es wüssten, würden Sie sagen:
„Warten Sie eine Minute. Die Entscheidung, die ich gerade getroffen habe, macht nicht viel Sinn. Ich sollte besser einen unabhängigen Rat einholen.“
Aber wenn Sie inkompetent sind, sind die Fähigkeiten, die Sie benötigen, um eine richtige Antwort zu erstellen, genau die Fähigkeiten, die Sie benötigen, um zu erkennen, was eine richtige Antwort ist. Beim logischen Denken, bei der Elternschaft, beim Management und bei der Problemlösung sind die Fähigkeiten, mit denen Sie die richtige Antwort erstellen, genau die gleichen, mit denen Sie die Antwort bewerten. Und so haben wir weiter geprüft, ob dies möglicherweise in vielen anderen Bereichen der Fall sein könnte. Und zu unserem Erstaunen war es sehr, sehr wahr.“

David Dunning

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Hans-Jürgen Papier über freie Bürger [Zitat]

„In der Bewusstseinslage der politischen Akteure und Teilen der Bevölkerung scheint gelegentlich in Vergessenheit zu geraten, dass die Menschen dieses Landes freie Bürger sind. Sie verfügen über unveräußerliche und unentziehbare Freiheitsrechte, sie sind keine Untertanen.“

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[Zitat] Benjamin Franklin über die Redefreiheit

„Ohne die Freiheit des Denkens kann es keine Weisheit geben, und ohne die Freiheit der Rede keine öffentliche Freiheit, die das Recht eines jeden Menschen ist, soweit er damit nicht das Recht eines anderen verletzt oder beeinträchtigt: Und dies ist die einzige Prüfung, die sie erleiden sollte, und die einzigen Grenzen, die sie kennen sollte.

Dieses heilige Privileg ist so wesentlich für freie Regierungen, dass die Sicherheit des Eigentums und die Freiheit der Rede immer zusammen gehen; und in diesen elenden Ländern, in denen ein Mann nicht seine Zunge sein Eigen nennen kann, kann er kaum irgendetwas anderes sein Eigen nennen.

Wer die Freiheit einer Nation stürzen will, muss zunächst damit beginnen, die Redefreiheit zu unterdrücken; eine schreckliche Angelegenheit für Landesverräter.

Benjamin Franklin

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