[Studie] Nutzerverhalten in sozialen Netzwerken (Twitter 2016)

59% der Nutzer des sozialen Netzwerkes Twitter, lesen die Inhalte die sie mit anderen Nutzern teilen nicht. Damit werden nur noch die Schlagzeilen, also Frames verbreitet. Die Inhalte werden zu einer Nebensache, zu einem beliebigen Content. Es wird sichtbar, dass es diesen Nutzern wichtiger ist etwas zu teilen (Ich teile, also bin ich) und nicht mehr WAS sie mit anderen Teilen. Die Informationen, um die es bei Nachrichten gehen sollte, werden dabei nicht mehr wahrgenommen. Eine narzisstische Mediengesellschaft?

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[Zitat] Noam Chomsky – intellektuelle Selbstverteidigung

“Mein persönliches Gefühl ist, dass die Bürger der demokratischen Gesellschaften an einem Kurs für intellektuelle Selbstverteidigung teilnehmen sollten, um sich vor Manipulation und Kontrolle zu schützen und so die Grundlage für eine bedeutsamere Demokratie zu legen.”

Noam Chomsky

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Warum entstehen Dissonanzen zwischen Sender und Empfänger? (2)

Wie eine Konsonanz, also ein Gleichklang in den Massenmedien entstehen kann habe ich im ersten Teil beschrieben.
In diesem Artikel beschreibe ich, wie eine Dissonanz zwischen den Journalisten und Redaktionen (Sender) auf der einen Seite und den Lesern oder Zuschauern bzw. Bürgern (Empfänger) auf der anderen Seite entstehen könnte. Daraus ergibt sich die Frage:

“Sind Redaktionen repräsentativ für den Bevölkerungsdurchschnitt?”

Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht. Aber es lassen sich Hinweise finden, die eine mögliche Erklärung aufzeigen könnten.

Wie entsteht eine Konsonanz in den Massenmedien? (1)
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Bundeszentrale für politische Bildung – Was ist Propaganda?

Charakteristisch für Propaganda ist, dass sie die verschiedenen Seiten einer Thematik nicht darlegt und Meinung und Information vermischt. Wer Propaganda betreibt, möchte nicht diskutieren und mit Argumenten überzeugen, sondern mit allen Tricks die Emotionen und das Verhalten der Menschen beeinflussen, beispielsweise indem sie diese ängstigt, wütend macht oder ihnen Verheißungen ausspricht. Propaganda nimmt dem Menschen das Denken ab und gibt ihm stattdessen das Gefühl, mit der übernommenen Meinung richtig zu liegen. Hier zeigt sich der große Unterschied etwa zur journalistischen Information:
Journalisten betreiben Aufklärung, indem sie alle verfügbaren Fakten und Hintergründe darlegen und die Menschen selbst entscheiden lassen, was richtig und was falsch ist.

Der Begriff Propaganda wird heute vor allem im Zusammenhang mit Beeinflussungsstrategien in autoritären und totalitären Staaten verwendet. Dort ist Propaganda meist verbunden mit anderen Formen staatlicher Informationskontrolle wie direkter Zensur, Monopolisierung der Medien oder Verfolgung Andersdenkender.


In demokratischen Staaten unterliegen die Medien keiner direkten staatlichen Kontrolle. Aufgrund der hohen Bedeutung, die Medien für die öffentliche Meinungsbildung haben, versuchen aber auch demokratische Staaten im Zusammenhang mit Kriegen aktiv Einfluss auf die Medien zu nehmen. Dies erfolgt durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit bzw. PR (Public Relations) vor, während und nach dem Kriegsgeschehen. Teilweise werden hierfür auch externe PR-Agenturen und -Berater beauftragt. Die staatlichen Akteure verfolgen dabei das Ziel, das eigene Handeln im Zusammenhang mit einem Krieg in der öffentlichen Wahrnehmung in einem möglichst positiven Licht erscheinen zu lassen. Die mediale Darstellung eines Kriegsereignisses soll nach Möglichkeit gemäß ihrer Deutung erfolgen. Zumindest soll die eigene, aktiv verbreitete Wahrnehmung des Krieges oder eines Kriegsereignisses akzeptiert und von den Medien weitertransportiert werden. Dies erfolgt mittels verschiedener Strategien wie z. B. der Verbreitung eigener Medienbeiträge, der Durchführung von Medienevents, der öffentlichen Reaktion auf unvorteilhafte Berichte oder der Initiierung eines öffentlichen Austauschs mittels Medien. Die im Rahmen von Kriegspropaganda und -PR zum Einsatz kommenden Methoden ähneln sich dabei teilweise, eine genaue Abgrenzung zwischen beiden Formen ist im Einzelfall nicht immer möglich.

Bundeszentrale für politische Bildung (2011)

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Wie entsteht eine Konsonanz in den Massenmedien? (1)

Wie entsteht eine Konsonanz in den Massenmedien? (1)

Der erste Teil erklärt wie eine Konsonanz (Gleichklang) innerhalb der Massenmedien entstehen kann und bezieht sich auf den Artikel über den Vortrag von Dr. Uwe Krüger (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Leipzig). Dieser Beitrag beginnt mit einer kurzen Wiederholung aus meinem Text über den Vortrag “Mainstream” von Dr. Uwe Krüger. Ich empfehle zum besseren Verständnis den Vortrag anzusehen, bevor Sie diesen Beitrag lesen. In diesem Beitrag werde ich auf den letzten Teil seines Vortrages eingehen und diesen Ergänzen.
Zwei mögliche Erklärungen für eine (natürliche) Konsonanz in den Massenmedien sind das Propagandamodell und die Indexing-Hypothese.

Der zweite Teil beschreibt die Dissonanz, die zwischen dem Publikum und den Medien entstehen kann und welche Folgen diese Dissonanz haben könnte.


Wie entsteht eine Konsonanz in den Massenmedien? (1)
Warum entstehen Dissonanzen zwischen Sender und Empfänger? (2)

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[Vortrag] Dr. Uwe Krüger – “Mainstream” Innenkonform statt außenplural?

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Der Vortrag von Dr. Uwe Krüger “Mainstream – Innenkonform statt außenplural?
Aufgaben einer kritischen Journalistik”
wurde am 23.01.2017 in Hamburg im Rahmen der
Ringvorlesung: “Lügenpresse” – Medienkritik als politischer Breitensport (WiSe 16/17) aufgenommen und auf der Internetseite der Universität Hamburg veröffentlicht.

In seinem Vortrag definiert der Journalist und Medienwissenschaftler Dr. Uwe Krüger zunächst den Begriff “Mainstream” und beschreibt anschließend zwei verschiedene Modelle, die ihrerseits erklären können, wie ein “Mainstream” in den Massenmedien entstehen kann.
Ein weiterer Punkt des Vortrages ist die Berichterstattung in Deutschland zu den Themen:

  • Euro-Maidan (Ukraine)
  • Schuldenkriese (Griechenland)
  • Flüchtlingskrise (Deutschland)

Ein absolut sehenswerter Vortrag.

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Noam Chomsky – Warum die Mainstreammedien “Mainstream” sind

Dieser Beitrag enthält einen Auszug aus dem Buch:
Politische Ökonomie der Menschenrechte (Politische Essays und Interviews)”
von Noam Chomsky.
Der folgende Artikel “Warum die Mainstreammedien “Mainstream” sind” ist im Oktober 1997 im Z Magazine erschienen und wird hier in einer deutschen Übersetzung mit der freundlichen Genehmigung des Trotzdem Verlags wiedergegeben.

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[Zitat] Noam Chomsky – Das Produkt sind die Leser

“Als erstes sieht man sich also die Struktur des gesamten Systems an. Was erwartet man angesichts dieser Struktur als Resultat? Das ist eigentlich recht offensichtlich. Nehmen wir zum Beispiel die New York Times. Die New York Times ist ein Großunternehmen, das ein Produkt verkauft. Das Produkt sind die Leser. Das Unternehmen verdient sein Geld nicht mit dem Verkauf seiner Zeitung. Die Zeitung selbst wird sogar kostenlos ins Internet gesetzt. Tatsächlich verliert das Unternehmen beim Verkauf der Zeitung sogar Geld. Wie auch immer, die Leser sind das Produkt, und sie gehören genau wie die Leute, die die Zeitung machen, zu den höheren, privilegierten Schichten, denen, die in unserer Gesellschaft die Entscheidungen treffen. Für ein Produkt braucht man einen Markt, und dieser Markt sind natürlich die Werbekunden der Zeitung, mit anderen Worten, andere Wirtschaftsunternehmen. Das Produkt der Medien, ganz gleich, ob wir vom Fernsehen, den Zeitungen oder anderen Medien sprechen, ist immer das jeweilige Publikum. Unternehmen verkaufen ihr jeweiliges Publikum an andere Unternehmen. Und im Fall der Elitemedien handelt es sich dabei um Großunternehmen.”

Noam Chomsky

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[Vortrag] Rainer Mausfeld – Wie werden Meinung und Demokratie gesteuert? (2017)

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Prof. Dr. Rainer Mausfeld

“Wie werden Meinung und Demokratie gesteuert?”
Vortrag, München, 01. Mai 2017


Prof. Dr. Rainer Mausfeld hat 2015 an der Universität Kiel den Vortrag “Warum schweigen die Lämmer” gehalten, der auf YouTube veröffentlicht wurde. So wurde der  Vortrag einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Im November 2016 hielt er den Vortrag “Die Angst der Machteliten vor dem Volk”, in dem es um Demokratiemanagement durch Soft-Power-Techniken ging.

Am 01.05.2017 wurde der Vortrag “Wie werden Meinung und Demokratie gesteuert?” im Theater Leo17 in München aufgezeichnet. Die Veranstaltung wurde von dem Stadtverband München der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) zusammen mit dem Verein E. F. Schumacher-Gesellschaft für politische Ökologie e.V. (München) organisiert.

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[Update] Griechische Kredite und Zinseinnahmen

Die Bundesrepublik Deutschland hat mit Zinseinnahmen aus Krediten und Anleihenkäufen zugunsten Griechenlands bisher einen Gewinn in Höhe von insgesamt 1,34 Milliarden Euro gemacht. Die Summe geht aus verschiedenen Aufstellungen des Bundesfinanzministeriums hervor.


Ich habe hier schon ein mal am 6. Mai 2016 beschrieben, dass die European School of Management and Technology (ESMT) in einer Studie nachgewiesen hat,
dass über 95 % des Geldes aus den Rettungsprogrammen für Griechenland an Banken gezahlt worden ist.


Quellennachweise:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/griechenland-deutschland-macht-mit-hilfen-fuer-griechenland-milliardengewinn-1.3582710

http://www.deutschlandfunk.de/griechenland-deutschland-macht-mit-hilfen-milliarden-gewinn.1939.de.html?drn:news_id=767655

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-07/griechenland-krise-finanzhilfe-deutschland-verdienst-gruene


 

Uwe Krüger – Medien im Mainstream. Problem oder Notwendigkeit?

Der Medienwissenschaftler Dr. Uwe Krüger ist Autor der Bücher
Mainstream: Warum wir den Medien nicht mehr trauen” 2016 (ISBN-10: 3406688519) undMeinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse” 2013 (ISBN-10: 3869620706).

Für die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat er den Text “Medien im Mainstream. Problem oder Notwendigkeit?” geschrieben, der unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht wurde. Der Text erschien am 22.7.2016 und wird hier noch einmal wiedergegeben.

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[Zitat] Johann Wolfgang von Goethe – das Wahre und der Irrtum

“Man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.”

Johann Wolfgang von Goethe

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[Zitat] Prof. Dr. Ulrich Teusch – Die »Fehler« der ARD

“Es ist zwar löblich, wenn sich zum Beispiel die ARD bei ihrem Publikum für Fehler in der Berichterstattung entschuldigt; noch löblicher wäre es allerdings, wenn sie erklären würde, warum ihr die »Fehler« regelmäßig zugunsten der einen und nie zugunsten der anderen Seite unterlaufen.”

Ulrich Teusch

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Nudging (4) Kein öffentliches Interesse?

Im ersten Teil über das Thema “Nudging” wurden die Grundlagen der Methode beschrieben. Zusammengefasst: Beim Nudging geht es darum, das Verhalten einer Person zu beeinflussen ohne eine Belohnung oder eine Sanktion mit dem Verhalten zu verbinden. Der zweite Teil zeigte Beispiele für den Einsatz von Nudging und stellte die Agenda der Bundesregierung für “wirksames Regieren” vor. Im dritten Teil wurde erklärt, wann Nudging zu Manipulation wird.

In diesem Teil wird die Frage nach der Möglichkeit einer wirksamen Kontrolle dieser Methoden durch die Zivilgesellschaft gestellt und an zwei Beispielen erklärt, dass diese Kontrolle politisch nicht gewollt ist. Ich habe zwei Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) an die Bundesregierung zum Thema Nudging gestellt und keine Antworten bekommen.

Es könnte beim Bürger der Eindruck entstehen, dass diese Bundesregierung lieber mit psychologischen “Tricks” regiert, als durch fachliches Wissen, mit guten Argumenten und Inhalten zu überzeugen.
Und diesem Gedanken habe ich leider nichts entgegenzusetzen.


Nudging Teil 1 Was ist Nudging?
Nudging Teil 2 Verhaltensökonomisch “richtiges” Handeln im Sinne der Regierung.
Nudging Teil 3 Was ist Manipulation?
Nudging Teil 4 Kein öffentliches Interesse?

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[IFG] Antwort des BMJV zum Einsatz von psychologischen Methoden

Ist es erlaubt, Methoden wie Nudging oder Framing einzusetzen, um damit zum Beispiel Spenden oder neue Kunden einzuwerben? Machen sich Organisationen vielleicht Strafbar, wenn sie den Tod von Flüchtlingen, die auf dem Mittelmeer ertrunken sind, für ihre Werbekampagnen einsetzen? Und wenn Parteien nach einem Terroranschlag “härtere Gesetze” fordern? Dieser Beitrag gibt eine Antwort des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) auf eine Informationsfreiheits Anfrage nach dem Einsatz von psychologischen Methoden für Kommerzielle oder sonstige Zwecke wieder. Stichwort: Einzelfallabwägung.

 

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[Interview] Aldous Huxley – Wiedersehen mit der schönen neuen Welt

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Aldous Huxley und sein Wiedersehen mit der “Wackeren neuen Welt”.

1932 erschien das Buch “Schöne neuen Welt”[1] von Aldous Huxley. 1957 wurde Brave New World Revisited[2] veröffentlicht. In “Wiedersehen mit der schönen neuen Welt” spricht Aldous Huxley über seinen Roman nach 25 Jahren im Kontext der wissenschaftlichen Entwicklungen seiner Zeit.

Weitere 50 Jahre später können wir heute dem Schriftsteller zuhören und seine Beschreibung von einer wissenschaftlichen Diktatur mit unserer Gegenwart vergleichen.

Sehr Empfehlenswertes Video.


Die Diktatoren der Vergangenheit haben ihren Willen durch Gewalt und durch Gewaltandrohung durchgesetzt. Ihr Hauptmittel an der Macht zu bleiben war der Terror. Die wissenschaftlichen Diktatoren der Zukunft, das heißt der Typ von Diktatoren den ich in meiner “schönen neuen Welt”[1] beschrieben habe, wird, glaube ich, den Terror vermutlich nicht anwenden. Diese Diktatoren werden von dem Terror Abstand nehmen, nicht etwa, weil sie menschlicher sind als die Diktatoren der Vergangenheit, sondern einfach deshalb, weil der Terror relativ wirkungslos ist.

Ich glaube, dass wissenschaftliche Diktaturen sich verschiedener wissenschaftlicher Mittel bedienen werden, durch die man mit den Menschen Manipulieren kann. Wir wissen heute mehr über die Funktion des Nervensystems als Früher. Früher wusste man intuitiv und aus Erfahrung, wie man mit Menschen wohl am besten manipuliert. Heute aber weiß man aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen, wie man Menschen am besten dazu bringt, ihre Versklavung zu lieben. Das war genau das, was ich in meiner “schönen neuen Welt”[1] herausstellen wollte.

Ich fürchte, dass mit wissenschaftliche Diktaturen der Zukunft die Entwicklung mehr und mehr in diese Richtung treibt. Das heißt, es wird eine Gesellschaft entstehen, in der die Bedingungen wirklich unmenschlich sind. In der aber mit der Verstand[3] der Massen so manipuliert wird, dass die Menschen diese Bedingungen nicht nur akzeptieren, sondern sie geradezu lieben. Bedingungen, die sie eigentlich ablehnen und hassen sollten.
Aber durch Manipulation des Verstandes[3] werden sie dazu gebracht, sie zu lieben.[5]

Aldous Huxley

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Nudging (3) Wann ist es Manipulation?

Was ist Manipulation?

“[Cass] Sunstein warb bei einem Besuch im Januar [2015 Anmerk.] im Bundeskanzleramt noch einmal nachdrücklich für die Verhaltensökonomie. „Wichtig ist es, die Prinzipien von Transparenz und Neutralität einzuhalten“, sagte er. „Dann kann Nudging ein sehr erfolgreiches Instrument sein, um das Glück der Bürger zu steigern.“ [1]


Die Methoden des Framings, Primings, Nudgings usw. können unser Verhalten beeinflussen. Sie können offensichtlich und auch verdeckt wirksam werden. Das Problem ist, dass sie auch dann wirksam werden können, wenn sie als Manipulationstechniken erkannt wurden. So bleibt der Frame eines Produktes oder einer Werbung auch dann wirksam (wenn auch in abgeminderter Form), wenn sie das Wort Framing (oder das Wort Werbung) einblenden oder auf die Verpackung drucken.

Es ist also nur eine bedingt wirksame Gegenmaßnahme, wenn die Bundesregierung sagt, sie werde diese Methoden transparent machen. Die Methoden bleiben wirksam.

Nudging Teil 1 Was ist Nudging?
Nudging Teil 2 Verhaltensökonomisch “richtiges” Handeln im Sinne der Regierung
Nudging Teil 3 Wann ist es Manipulation?
Nudging Teil 4 Kein öffentliches Interesse?

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[Zitat] Jean Ziegler – dynamische, ständig wachsende Ungleichheit

“Ich zitiere nochmals einen Bericht der Weltbank.
Demnach stieg das Vermögen der 570 reichsten Milliardäre der Welt zwischen 2010 und 2015 um 41 Prozent. Im gleichen Zeitraum mussten die drei Milliarden ärmsten Menschen der Welt einen Einkommensverlust von 46 Prozent hinnehmen.
Wir haben es also nicht nur mit einer statischen Ungleichheit, sondern mit einer dynamischen, ständig wachsenden Ungleichheit zu tun.”

Jean Ziegler

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[Zitat] Rainer Mausfeld – Apathie und Lethargie

“70% der Bevölkerung – nämlich die unteren 70% auf der Einkommens- und Besitzskala – haben überhaupt keinen Einfluss auf politische Entscheidungen.
Ja, es ist doch kein Wunder, dass die Bevölkerung in Apathie und Lethargie versinkt und dann Zuflucht sucht in irgendwelchen politischen Positionen mit hässlichem Gesicht, wo sie hoffen, dass sie darüber überhaupt noch wieder Einfluss kriegen können.”

Rainer Mausfeld

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Nudging (2) Verhaltensökonomisch “richtiges” Handeln im Sinne der Regierung

Im ersten Teil über dieses Thema wurden die Grundlagen der “Nudging-Methode” beschrieben. Dieser Beitrag beschreibt, was Verhaltensökonomisch “richtiges” Handeln im Sinne der Regierung ist und wiederholt die Kritik am Nudging aus dem ersten Teil. Ist die massenhafte Manipulation von Bürgern mit unserem Grundgesetz zu vereinbaren? Wie transparent ist der Einsatz von psychologischen Methoden zum Beispiel in der Werbung oder im Wahlkampf?

Stellen Sie sich vor was passieren würde, wenn im Wahljahr 2017 die Alternative für Deutschland (AfD) in das Kanzleramt einziehen würde und dann berichten zum Beispiel der STERN oder die Tagesschau darüber, dass das Bundeskanzleramt nun mit Hilfe psychologischer Methoden eine neue Strategie entwickelt, um die Bürger “wirksamer zu regieren”. Wir hätten vermutlich wochenlang Schlagzeilen und das auch zu Recht.
Wenn aber CDU, CSU und SPD “wirksamer regieren” wollen, dies im Koalitionsvertrag vereinbaren [1] und dafür mit Steuergeldern eine Arbeitsgruppe bilden, ist das für die meisten Massenmedien anscheinend ohne größere Bedeutung. Ist Nudging nur eine Lappalie?


Nudging Teil 1 Was ist Nudging?
Nudging Teil 2 Verhaltensökonomisch “richtiges” Handeln im Sinne der Regierung
Nudging Teil 3 Wann ist es Manipulation?
Nudging Teil 4 Kein öffentliches Interesse?

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