[Zitat] Roberto Saviano (Ein mutiger Mann über Angst)

Was auch immer ich mir für mein Leben wünsche, Tatsache ist, ich habe Gomorrha* geschrieben, und ich zahle jeden Tag den Preis dafür. (…)

Ich werde oft gefragt, ob ich Angst habe, dass die Mafia mich umbringt. “Nein”, sage ich dann, und dabei belasse ich es. Mir ist klar, dass die meisten Leute mir nicht glauben werden, aber es ist tatsächlich wahr. Es ist wirklich so. Ich habe vor vielen Dingen Angst, aber nicht vor dem Sterben. Manchmal denke ich über den Schmerz nach, darüber, wie es wäre, schmerzhaft zu sterben. Aber im Großen und Ganzen denke ich, so überraschend es auch sein mag, nicht so oft ans Sterben.

Es gibt noch andere Dinge, die mir Angst machen. Mehr als vor dem Sterben habe ich Angst, dass mein Leben nie wieder normal wird. Ich habe mehr Angst davor, mein ganzes Leben so zu leben, als vor dem Sterben.

Es gibt noch eine andere Angst, die schlimmer ist als alles andere. Es ist die Angst, diskreditiert zu werden. Das ist jedem passiert, der jemals für seine Überzeugungen getötet wurde. Es ist jedem passiert, der Verbrechen gemeldet oder unbequeme Wahrheiten gesagt hat. So erging es auch Don Peppe Diana, dem Priester, der 1994 in Casal di Principe erschossen wurde, weil er gegen die Mafia gepredigt und gedroht hatte, Mitgliedern der Camorra die Sakramente zu verweigern. Nach seinem Tod wurde er einer Verleumdungskampagne ausgesetzt, die ihm unzüchtiges Verhalten und Verbindungen zur Camorra vorwarf. Federico Del Prete, der 2002 in Casal di Principe ermordete Gewerkschafter, wurde am Tag seiner Beerdigung mit falschen Anschuldigungen an den Pranger gestellt. Sie taten es mit Giovanni Falcone, dem 1992 von der Cosa Nostra ermordeten Anti-Mafia-Magistraten; sie taten es mit dem Journalisten Pippo Fava. Und irgendwie finden sie immer ein offenes Ohr, um die Toten schlecht zu reden. Kaum haben die Medien angefangen, über meinen Tod zu berichten, fangen die bösen Gerüchte an. Sobald ein Kind bei einer Schlägerei getötet oder ein Priester während der Messe erstochen wird, schwirren die Gerüchte wie Fliegen umher.
Und das Rad dreht sich weiter. Der Medienzirkus muss in Bewegung bleiben.

Ich werde nie vergessen, was der Ex-Ehemann der ermordeten russischen Enthüllungsjournalistin Anna Politkowskaja am Tag nach ihrem Tod sagte: “Es ist besser so: besser zu sterben als in Verruf zu geraten. Anna hätte das nicht ertragen können.” Man hat mir gesagt, dass sie geplant hatten, ihr eine Falle zu stellen. Nicht lange vor ihrer Ermordung versuchten sie, sie zu entführen. Der Plan war, sie unter Drogen zu setzen, pornografische Filme von ihr zu machen, sie um die Welt zu schicken und ihre Kampagne für Informationsfreiheit zu diskreditieren. Das ist es, was mich niederdrückt: die Angst, dass ich auf irgendeine Weise diskreditiert werde, dass es sich an mich heranschleicht und ich nicht in der Lage bin, mich oder mein Schreiben zu verteidigen. Ich habe das Gefühl, dass das schon passiert, dass die Leute, die sagen: “Er lügt, er plagiiert, er verleumdet uns”, am Ende wichtiger sind als meine eigenen Recherchen, meine eigenen Versuche, zu untersuchen, wie die Dinge funktionieren. Mir wird ständig vorgeworfen, dass ich versuche, mit der Mafia Geld zu verdienen, dass ich Neapel beleidige, dass ich mir etwas ausdenke. Das ist eine Art, das, was ich sage, leiser zu machen. “Wir wissen das alles, es wurde bereits darüber geschrieben”, ist eines der Dinge, die sie sagen. Wenn sie sagen würden: “Nichts davon ist wahr”, wüssten wir, dass sie nur Sprachrohre für die Mafia sind. Aber wenn sie sagen: “Wir haben das alles schon einmal gehört”, ist das eine subtilere Art, mich zu untergraben.
Ich werde nicht nur von der Camorra angegriffen, sondern auch von Teilen der Zivilgesellschaft und sogar von den Journalisten, die sich dafür schämen, dass sie sich nie gegen die Mafia geäußert haben und dass ihr Schweigen sie zu Komplizen gemacht hat.

Roberto Saviano

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Kurt Tucholsky – Presse und Realität (1921)

1921 wurde der Text Presse und Realität von Kurt Tucholsky (unter dem Namen Ignaz Wrobel) in “die Weltbühne” veröffentlicht, auf den ich hier aufmerksam machen möchte.

Was hat sich, bald 100 Jahre nachdem Kurt Tucholsky den Text veröffentlicht hat, verändert? Inzwischen sind die Vertriebswege der Presse digitalisiert und Newsfeeds
überfluten uns mit Informationen, wann immer wir es wollen oder auch nicht wollen. Und Neue Medien und Formate sind eine Konkurrenz für die “alten Strukturen”. Aber finden sich die Leser heute besser zu Recht als vor 100 Jahren? Haben Rezipienten heute (im Jahre 11 A.S. – after Smartphone) eine höhere Medienkompetenz, als vor hundert Jahren? Und welchen Stellenwert haben Medien heute? Ist „Presse und Realität“ eine Beschreibung unserer Gegenwart oder ein Rückblick in die Vergangenheit aus Sicht der Gegenwart?
100 Jahre Geschichte des Journalismus in 10 Minuten.

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Noam Chomsky – Warum die Mainstreammedien “Mainstream” sind

Dieser Beitrag enthält einen Auszug aus dem Buch:
Politische Ökonomie der Menschenrechte (Politische Essays und Interviews)”
von Noam Chomsky.
Der folgende Artikel “Warum die Mainstreammedien “Mainstream” sind” ist im Oktober 1997 im Z Magazine erschienen und wird hier in einer deutschen Übersetzung mit der freundlichen Genehmigung des Trotzdem Verlags wiedergegeben.

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Uwe Krüger – Medien im Mainstream. Problem oder Notwendigkeit?

Der Medienwissenschaftler Dr. Uwe Krüger ist Autor der Bücher
Mainstream: Warum wir den Medien nicht mehr trauen” 2016 (ISBN-10: 3406688519) undMeinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse” 2013 (ISBN-10: 3869620706).

Für die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat er den Text “Medien im Mainstream. Problem oder Notwendigkeit?” geschrieben, der unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht wurde. Der Text erschien am 22.7.2016 und wird hier noch einmal wiedergegeben.

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Nudging (2) Verhaltensökonomisch “richtiges” Handeln im Sinne der Regierung

Im ersten Teil über dieses Thema wurden die Grundlagen der “Nudging-Methode” beschrieben. Dieser Beitrag beschreibt, was Verhaltensökonomisch “richtiges” Handeln im Sinne der Regierung ist und wiederholt die Kritik am Nudging aus dem ersten Teil. Ist die massenhafte Manipulation von Bürgern mit unserem Grundgesetz zu vereinbaren? Wie transparent ist der Einsatz von psychologischen Methoden zum Beispiel in der Werbung oder im Wahlkampf?

Stellen Sie sich vor was passieren würde, wenn im Wahljahr 2017 die Alternative für Deutschland (AfD) in das Kanzleramt einziehen würde und dann berichten zum Beispiel der STERN oder die Tagesschau darüber, dass das Bundeskanzleramt nun mit Hilfe psychologischer Methoden eine neue Strategie entwickelt, um die Bürger “wirksamer zu regieren”. Wir hätten vermutlich wochenlang Schlagzeilen und das auch zu Recht.
Wenn aber CDU, CSU und SPD “wirksamer regieren” wollen, dies im Koalitionsvertrag vereinbaren [1] und dafür mit Steuergeldern eine Arbeitsgruppe bilden, ist das für die meisten Massenmedien anscheinend ohne größere Bedeutung. Ist Nudging nur eine Lappalie?


Nudging Teil 1 Was ist Nudging?
Nudging Teil 2 Verhaltensökonomisch “richtiges” Handeln im Sinne der Regierung
Nudging Teil 3 Wann ist es Manipulation?
Nudging Teil 4 Kein öffentliches Interesse?

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[Zitat] Ulrich Teusch – die Ursache ist systemischer Natur

“Der eigentliche Grund für den unbefriedigenden Gesamtzustand sind nicht die einzelnen Journalisten. Der eigentliche Grund ist ein Mediensystem, das es dem einzelnen Journalisten immer schwerer macht, wahrhaftig und nach bestem Wissen und Gewissen zu berichten.
Die Ursache der Misere liegt nicht in massenhaften individuellen Verfehlungen oder Unzulänglichkeiten, die Ursache ist systemischer Natur.”

Ulrich Teusch

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Herrschaftswissen oder Wie mit Zahlen regiert wird

Jede Woche gibt das Bundespresseamt (BPA) Umfragen in Auftrag.
Interessant dabei ist, dass diese Umfragen “sehr viel ausführlicher” sind, als “dies SPIEGEL oder ARD-Deutschlandtrend erfassen. “Dort wird nach Zufriedenheit gefragt, nicht aber nach “Bürgernähe”, “Glaubwürdigkeit” oder “Durchsetzungsfähigkeit”.” (SPIEGEL 34/2014)


Die Bundesregierung lässt “detaillierte Meinungsbilder” der Bevölkerung erarbeiten. Die Ergebnisse werden aber nicht veröffentlicht. Ein großer Nachteil für die Forschung. Was aber passiert mit diesen Daten? Ein Blick auf die Themen der “Liste der Umfragen (i.A. BPA) seit 2009” gibt Aufschluss über das Spektrum der Befragungen.

(2009) Energiewende, politische Netzaktivisten. (2013) Regierungsbilanz, Steuerpolitik, Zuwanderung, Bürgerbeteiligung, soziale Gerechtigkeit, Lebensqualität, Staatsverschuldung.

Herrschaftswissen dient nur dem Zweck des Machterhalts der Herrschenden.
Siehe dazu auch: TTIP Teil 2 (Transparenz im Dunkeln).

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Stopp TTIP und CETA (3.2) | Freihandel in Theorie und Praxis

Stopp TTIP und CETA (3.2) | Freihandel in Theorie und Praxis

Was Freihandel ist und was Freihandel nicht ist, hat der Wirtschaftswissenschaftler
Dr. Christian Christen in seinem Text “Freihandel in Theorie und Praxis” sehr genau beschrieben. Im Folgenden werden hier zwei Abschnitte aus dem Text wiedergegeben.

Der vollständige Text kann kostenlos auf der Internetseite www.chefvolkswirt.net von
Dr. Christian Christen als PDF Datei heruntergeladen werden. Der komplette Text (kompakt auf 10 Seiten geschrieben) ist absolut LESENSWERT.

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[Interview] Im Gespräch mit Prof. Dr. Rainer Mausfeld

Rating:

Der Vortrag des Psychologen Prof. Dr. Rainer Mausfeld “Warum schweigen die Lämmer?” wurde hier schon in einem früheren Beitrag empfohlen. In seinem Vortrag erklärt er die Techniken des Aufmerksamkeits-, Angst- und Empörungsmanagements und die Möglichkeit, wie verschiedene Ereignisse in den Nachrichten unsichtbar gemacht werden können.

Als eine Ergänzung zu seinem Vortrag, möchte ich auf zwei Interviews mit Prof. Dr. Rainer Mausfeld aufmerksam machen, in denen die Themen Medien, Demokratie und Neoliberalismus im Mittelpunkt stehen.

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Wahlbeteiligung (Teil 6.2) Nichtwähler

Wahlbeteiligung, Wähler und Nichtwähler. (Teil 6.2) Nichtwähler

Mit diesem Betrag über Nichtwähler wird die kleine Serie über das Thema politische Partizipation weiter fortgesetzt. Es ist der zweite Teil über Wahlbeteiligung. Im ersten Teil wurde gezeigt, dass es eine Tendenz “abnehmender Wahlbeteiligung” gibt. Dieser Beitrag erweitert das Thema Wahlbeteiligung um die Befragungen von “Nichtwählern”.
Vier Untersuchungen werden kurz vorgestellt, die sich mit dem Thema Nichtwähler befassen, um einen Überblick über die Motive zu ermöglichen. (Teil 6.2)

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Politisch motivierte Kriminalität (PMK)

Politisch motivierte Kriminalität (PMK) bezeichnet zunächst einmal ein Erfassungssystem für Straftaten, dass die “Tatbestände der Staatsschutzdelikte” umfasst. Auch wenn die “Umstände der Tat und oder die Einstellung des Täters” als Anhaltspunkte für ein Staatsschutzdelikt angesehen werden können, kann die Tat als politisch Motiviert gelten. (Teil 5).

Politisch motivierte Kriminalität (PMK) und politisch motivierte Gewalt nehmen zu.
Die Zahlen aus dem aktuellen Verfassungsschutzbericht belegen diesen Trend.

Eine veröffentlichte Studie (Klaus Schroeder/Monika Deutz-Schroeder, 2015) zeigt die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zum Thema Linksextremismus”. Hier geht
es im Schwerpunkt um den “Extremismusbegriff”.
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Politikverdrossenheit in Deutschland

Von Politikverdrossenheit wird viel gesprochen und geschrieben. Aber was ist Politikverdrossenheit? Der Begriff ist nicht eindeutig definiert. Dadurch lassen sich Aussagen wie: “Die Politikverdrossenheit steigt weiter an.” bei einem zweiten Blick nicht belegen. Politikverdrossenheit ist auch nicht das Gegenteil von politischem Interesse. (Teil 4).

Um den Begriff Politikverdrossenheit besser einordnen zu können, möchte ich hier auf den Artikel “Politikverdrossenheit” (5 Seiten) von Prof. Dr. Klaus Christoph hinweisen.

Und auf das Buch “Politikverdrossenheit – Bedeutung, Verwendung und empirische Relevanz eines politikwissenschaftlichen Begriffes” von dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Kai Arzheimer, dass als PDF (351 Seiten) heruntergeladen werden kann.

“Der Begriff “Politikverdrossenheit” besagt als solcher also nicht nur wenig, sondern lockt auch auf manchen Holzweg.”
(Klaus Christoph, 2012, Seite 2)

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[Zitat] Jerome David Salinger – Fänger im Roggen

“Jedenfalls stelle ich mir dabei immer lauter kleine Kinder vor, die in einem Roggenfeld spielen und so. Tausende von kleinen Kindern, und niemand ist da – also kein Großer -, nur ich. Und ich stehe am Rand eines verrückten Abgrunds. Und da muss ich alle fangen, bevor sie in den Abgrund fallen – also, wenn sie rennen und nicht aufpassen, wo sie hinlaufen, dann muss ich irgendwo rauskommen und sie fangen. Und das würde ich den ganzen Tag lang machen. Ich wäre einfach der Fänger im Roggen und so. Ich weiß, es ist verrückt, aber das ist das Einzige, das ich richtig gern wäre. Ich weiß, es ist verrückt.”

Jerome David Salinger (Holden Caulfield)

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Steffen Schmidt – Politisches Interesse (bpb.de)

Das politische Interesse der Menschen wird immer wieder besprochen. Doch zunächst muss definiert werden, was politisches Interesse, bzw. Verdrossenheit eigentlich ist und was diese Begriffe beinhalten. Um zu verstehen, warum Menschen aus Parteien Ein- oder Austreten, müssen verschiedene Faktoren betrachtet werden und das politische Interesse ist dabei eine von mehreren Möglichkeiten.
Der Text wird hier wiedergegeben, als eine weitere Ergänzung zu dem Thema Parteimitgliedschaften und warum Menschen aus Parteien Austreten. (Teil 3)

Der folgende Text ist von Steffen Schmidt und wurde unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Auf der Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) kann der Text auch als PDF Datei heruntergeladen werden.

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Ergänzung zur Studie über Parteimitgliedschaften

Dieser Beitrag ist eine Ergänzung zu der Studie “Parteimitglieder in Deutschland (Version 2015)” von Prof. Dr. Oskar Niedermayer. Die Studie belegt, dass alle Parteien [CDU, CSU, SPD, Grüne, Linke und FDP] seit 1990 (2,4 Millionen) zusammengerechnet die Hälfte ihrer Mitglieder verloren haben. Ende 2015 waren es insgesamt nur noch 1,2 Millionen Mitglieder.

Über die möglichen Motive, warum Menschen aus den Parteien austreten, möchte ich ergänzend noch auf zwei weitere interessante Texte hinweisen. (Teil 2)

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[Lesenswert] Norbert Häring über Juncker und CETA

Auf seinem Blog nennt der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring, der auch für das Handelsblatt arbeitet, das Manöver von Jean-Claude Juncker ein “Schmierentheater”.

Schon die Absicht das CETA-Abkommen an den nationalen Parlamenten vorbei in Kraft zu setzen zeigt, wie weit sich die politische Elite in Brüssel inzwischen bereits von ihren Untertanen in Europa entfernt hat. Es gibt inzwischen nicht einmal mehr den Versuch, den Anschein eines demokratischen Systems zu wahren. Eine vorläufige Anwendung von CETA ist mittlerweile im Gespräch, oder anders gesagt, eine vorläufige Aussetzung der parlamentarischen Befugnisse. Ob dies umgesetzt wird oder nicht, ist inzwischen irrelevant. Der Schaden ist schon angerichtet.

Ist das was hier passiert, schon Prediktatur oder noch postdemokratisch?

Bild: pixabay.com


Zu viele Säue in zu vielen Dörfern. Zum Glück ist grade Europameisterschaft.

Amerikanische Unternehmen können über ihre kanadischen Tochterfirmen von dem CETA-Abkommen profitieren.

“Nachdem nach Protesten in Europa der Punkt der Schiedsverfahren im TTIP nachverhandelt und vermutlich abgeschwächt wird, im aber schon fertig verhandelten CETA noch die alte Version steht, befürchteten insbesondere kanadische Aktivisten, dass Kanada zur „Hintertür“ für Schiedsverfahren wird, indem US-amerikanische oder europäische Firmen diese statt über TTIP mit Tochterfirmen in Kanada über CETA respektive das kanadisch-amerikanisch-mexikanische NAFTA durchsetzen. Ende Februar 2016 verkündete die EU-Kommission, dass auch in CETA anstelle von Schiedsgerichten ein institutionalisiertes internationales Streitbeilegungsgremium mit Möglichkeit der Berufung vorgesehen werden soll.”
Quelle:  www.wikipedia.org


Nehmen Sie sich die Zeit und Lesen Sie den Beitrag von Norbert Häring.
[Lesenswert]
http://norberthaering.de/de/27-german/news/649-merkel-gabriel-ceta#weiterlesen


“Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”

Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission
Quelle:  www.spiegel.de  |  27.12.1999
Die Brüsseler Republik, Der Spiegel, 27. Dezember 1999


 

[Lesenswert] EZB gegen die Interessen der Bürger

In dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 21. Juni 2016 (2 BvR 2728/13) zeigt sich, wie aktuell das Thema europäische Zentralbank (EZB) ist. Die EZB hat ihre Kompetenzen mit dem OMT Programm nicht überschritten, so das Urteil des
Bundesverfassungsgerichts, und kann durch den Kauf von Staatsanleihen (mit deutscher Beteiligung) weiterhin Eurokrisenstaaten “helfen”.
Aber dabei handelt die EZB “gegen die Interessen der Bürger”, sagt Norbert Häring.

Der folgende Text wurde von Norbert Häring am 23.11.2014 bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) veröffentlicht.

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[Lesenswert] Bayrischer Rundfunk – Waffenhandel

Der Bayrische Rundfunk (BR) hat eine interaktive Internetseite Online gestellt. Hier finden Sie viele Informationen zu dem Thema Waffen für Mexiko – Der Fall Heckler & Koch. In Zusammenarbeit mit dem Südwest Rundfunk (SWR) und den Autoren Katja Beck und Daniel Harrich ist eine eindrucksvolle Webdokumentation entstanden. Sie benötigen Java Script um die Internetseite in Ihrem Browser öffnen zu können.


Die Internetseite enthält viel Begleitmaterial zu dem Buch von Daniel Harrich “Netzwerk des Todes – Die kriminellen Verflechtungen von Waffenindustrie und Behörden” und der Dokumentation des Südwest Rundfunks (SWR) “Tödliche Exporte – Wie das G36 nach Mexiko kam” von 2015.
In 4 Kapiteln mit den dazugehörigen Unterkapiteln sind viele Informationen, Kopien von E-Mails und Originaldokumenten zu finden. Es geht einerseits um das Rüstungsgeschäft zwischen Mexiko und dem Waffenhersteller Heckler & Koch und wie aus der ablehnenden Haltung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) eine Ausfuhrgenehmigung wurde. Und es geht um die 43 mexikanischen Studenten, die von der Polizei entführt und ermordet wurden.

http://story.br.de/waffen-fuer-mexiko/

 

[Lesenswert] Information über Uran-Munition

[Lesenswert] Information über Uran-Munition (Depleted Uranium, DU)

Die Universität Oldenburg hat einen Text veröffentlicht, der sich mit Uran-Munition (DU Munition) beschäftigt. Der Text richtet sich auch an “Nicht-Physiker/innen” und erklärt die physikalischen Eigenschaften und die Auswirkungen dieser Munition. Primär werden die Geschosse zur Zerstörung von gepanzerten Fahrzeugen verwendet. Der Großteil der Bewegungsenergie wird dann beim Aufprall in Wärmeenergie umgewandelt. Das macht diese Munition so effektiv.
Das Thema Uran-Munition ist in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht angekommen. Es ist nichts anderes, als ein verschwiegenes Kriegsverbrechen.

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[Lesenswert] Telepolis über den Mord an Buback

In dem Telepolis Artikel „Ermittlungen gegen Ex-RAF-Mitglied Stefan Wisniewski eingestellt“ schreibt Thomas Moser über die Verbindungen des deutschen Inlandsgeheimdienstes und Mitgliedern der RAF. Dass es diese Verbindungen gegeben hat ist bekannt (Klaus Steinmetz). Die offene Frage ist, wie intensiv die einzelnen Kontakte waren und seit wann es sie gab. Erschreckende parallelen zum NSU Komplex werden sichtbar.

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